Urprall (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Urprall
Genitiv des Urpralls
des Urpralles
Dativ dem Urprall
Akkusativ den Urprall
 
[1] Bildliche Darstellung des Urpralls

Anmerkung:

Der grammatisch und inhaltlich denkbare Plural „Urpralle“ ist nicht belegt.

Worttrennung:

Ur·prall, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈuːɐ̯ˌpʁal]
Hörbeispiele:   Urprall (Info)

Bedeutungen:

[1] Physik: Beginn unseres Universums und eventuell anderer (vorausgehender oder nachfolgender) Universen nach einem hypothetischen Modell der Kosmologie

Herkunft:

Ableitung von Prall mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ur-

Synonyme:

[1] Big Bounce

Sinnverwandte Wörter:

[1] Urknall

Beispiele:

[1] „Der große Unterschied zwischen ekpyrotischen Modellen und Aufblähungstheorien besteht darin, dass diese eine Reihe kosmologischer Probleme durch die Vorstellung lösen, dass die Aufblähung im sehr frühen Universum eine Phase rascher Expansion eingeleitet habe, während das ekpyrotische Modell dieselben Probleme durch die Vorstellung einer langsamen Schrumpfung kurz vor dem Urprall löst.“[1]
[1] „Obwohl die meisten Kosmologen den Urknall favorisieren, spricht derzeit kein Indiz gegen einen Urprall.“[2]
[1] „Anstatt eines Urknalls könnte es also einen Urprall gegeben haben, der ein kollabierendes und ein expandierendes Universum miteinander verbindet.“[3]
[1] „.Um diesen Urprall zu erklären, muss man früher ansetzen und zunächst überlegen, wie ein expandierendes Universum eines Tages zu schrumpfen beginnt.“[4]
[1] „Das zyklisches Modell, an dem sie arbeitet, geht davon aus, dass ein vorheriges Universum sich langsam auf etwa 10-25 cm zusammengezogen und dann wieder ausgedehnt hat. Der Urknall wäre demnach eher ein sanfter Urprall.“[5]

Wortbildungen:

[1] Urpralltheorie

Übersetzungen Bearbeiten

Quellen:

  1. Katie Mack: Das Ende von allem*. *astrophysikalisch betrachtet. Piper, 2021 (übersetzt von Jens Hagestedt), ISBN 978-3-492-07080-5 (Zitiert nach Google Books)
  2. Die Struktur des Kosmos. Astronomen und Quantenphysiker lösen die letzten Rätsel. Spektrum der Wissenschaft, 2019, ISBN 978-3-95892-322-5 (Zitiert nach Google Books)
  3. Benjamin Bahr, Jörg Resag, Kristin Riebe: Faszinierende Physik: Ein bebilderter Streifzug vom Universum bis in die Welt der Elementarteilchen. Springer, 2019, ISBN 978-3-662-58412-5, Seite 317 (Zitiert nach Google Books)
  4. Ralf Nestler: Anna Ijjas zweifelt den Urknall an – Warum das Universum viel kleiner werden könnte als ein Virus. In: Tagesspiegel. 15. Dezember 201, abgerufen am 4. Oktober 2022.
  5. Weit entfernt in Raum und Zeit. In: Universum.Mensch.Intelligenz. Goethe-Institut, 2022, abgerufen am 4. Oktober 2022.