Soldateska (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Soldateska die Soldatesken
Genitiv der Soldateska der Soldatesken
Dativ der Soldateska den Soldatesken
Akkusativ die Soldateska die Soldatesken

Worttrennung:

Sol·da·tes·ka, Plural: Sol·da·tes·ken

Aussprache:

IPA: [zɔldaˈtɛska]
Hörbeispiele:   Soldateska (Info)

Bedeutungen:

[1] undisziplinierter Soldatenhaufen, brutal vorgehendes Militär

Herkunft:

Anfang des 17. Jahrhunderts von italienisch soldatesca → it entlehnt, zu soldatesco → it „soldatisch“, zu soldato → it „Soldat“[1][2]

Synonyme:

[1] Marodeure

Gegenwörter:

[1] Zivilisten

Oberbegriffe:

[1] Soldaten, Armee, Militär

Beispiele:

[1] Sag mir, du alter Krachwadel, ob nicht edelgeborene Offiziere von der Soldateska besser respektiert werden, als diejenigen, die zuvor gemeine Knecht gewesen sind? (Aus Simplicissimus v. Grimmelshausen)
[1] Ein Land als Opfer einer skrupellosen Soldateska: die Rebellen kamen in die Hauptstadt, um Sankoh selbst aus dem Gefängnis zu befreien und Präsident Kabbah aus dem Amt zu jagen.
[1] „Mehrmals war sie in kriegerischen Zeiten ohne schützende Stadtmauer bereits einer plündernden und zerstörenden Soldateska in dem Gewässerdreieck schutzlos ausgeliefert gewesen, während die Beatuskirche auf der Anhöhe fünfzig Meter über der Stadt und für die Menschen der Umgebung sichtbar die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog.“[3]
[1] „Die Geschichte kennt unzählige Beispiele dafür, wie auf diese Weise aus Soldaten Soldateska geworden ist.“[4]
[1] „Das alles hat in der Gegenwart wenig oder gar nichts zu suchen – es sei denn, man schaut auf die enthemmte Soldateska afrikanischer Muslime, die einfach in der Schule junge Mädchen raubten.“[5]
[1] „Vavel wünscht keinen zweiten Besuch zu erhalten wie jene Aufwartung der Soldateska in der Küche.“[6]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Soldateska
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Soldateska
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Soldateska
[*] The Free Dictionary „Soldateska
[1] Duden online „Soldateska
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSoldateska

Quellen:

  1. Duden online „Soldateska
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Soldat“.
  3. Ortwin Reich: Fort Konstantin und Koblenzer Kartause. Fölbach, Koblenz 2015, ISBN 978-3-95638-406-6, Seite 34 f.
  4. Theo Sommer: 1945. Die Biographie eines Jahres. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-06382-0, Seite 43.
  5. Hellmuth Karasek: Das find ich aber gar nicht komisch. Geschichte in Witzen und Geschichten über Witze. Quadriga, Köln 2015, ISBN 978-3-86995-075-4, Seite 19.
  6. Kurt Kluge: Nocturno. Reclam, Stuttgart und Baden-Baden 1949, Seite 48.