Singular Plural
Nominativ die Reanalyse die Reanalysen
Genitiv der Reanalyse der Reanalysen
Dativ der Reanalyse den Reanalysen
Akkusativ die Reanalyse die Reanalysen

Worttrennung:

Re·ana·ly·se, Plural: Re·ana·ly·sen

Aussprache:

IPA: [ˌʁeʔanaˈlyːzə]
Hörbeispiele:   Reanalyse (Info)
Reime: -yːzə

Bedeutungen:

[1] Linguistik: erneute, andersartige Analyse (einer Sprachstruktur, von Daten…)
[2] empirische Forschung: erneute Auswertung einer Studie, auf deren ursprünglicher Datenbasis

Herkunft:

[1] aus lateinisch: re-= zurück, wieder und griechisch: αναλυση (analysē) = Auflösung, Untersuchung

Sinnverwandte Wörter:

[1] Restrukturierung

Oberbegriffe:

[1] Analyse

Beispiele:

[1] „Reanalyse wird in der generativen Grammatik für verschiedene diachrone und synchrone syntaktische Umstrukturierungsprozesse angenommen, beispielsweise für den Übergang syntaktischer Konstrukte in Wortbildungsprodukte oder bei der Beschreibung bestimmter Wortstellungsphänomene…“[1]
[1] Im Fachwörterbuch von Bußmann wird Reanalyse als „Umorganisation eines Strukturbaumes, bei der die terminalen Knoten gleich bleiben, die hierarchische Analyse der Konstruktion jedoch verändert wird“ definiert.[2]
[2] In der Wissenschaft werden Daten, die schon einmal behandelt wurden, oft einer Reanalyse unterzogen.
[2] „Während in einer Primärstudie versucht werde, in einem großen Fundus an empirischen Informationen ein allgemeines Erklärungsmuster zu finden, werde in der Reanalyse das durch die Primärstudie vorliegende Erklärungsmuster kritisch geprüft, indem das Datenmaterial nach empirischen Belegen für oder gegen das Muster gesucht wird.“[3]
[2] „Zum Abschluss der Reanalyse wurde entsprechend versucht, innerhalb dieser empirischen Vielfalt der Fälle mit einem Verfahren der Gruppenbildung auf die wesentlichen Differenzierungsmerkmale zu fokussieren.“[4]
[2] „Ebenso kann die Chance, neue, erfolgreich anwendbare Theorieelemente zu generieren, auch durch die umfassende, sorgfältige und kritische Analyse und Reanalyse der Ergebnisse vorliegender empirischer Untersuchungen erhöht werden.“[5]
[2] „Daly (1996) berichtet über eine Reanalyse von in den 1980er Jahren erhoben Daten zu zwei Kohorten von Zehntklässler(inne)n, die in monoedukativen und koedukativen Schulen unterrichtet wurden.“[6]
[2] „Diese empirischen Ergebnisse werden basierend auf den Erkenntnissen der Literaturrecherche sowie der Reanalyse zu Energievorstellungen von Schülerinnen und Schülern interpretiert.“[7]

Wortbildungen:

[1] reanalysieren

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Reanalyse (Sprachwissenschaft)
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Reanalyse

Quellen:

  1. Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7. Abkürzungen aufgelöst.
  2. Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. ISBN 3-520-45203-0.
  3. Irena Medjedovic: Qualitative Sekundäranalyse. Zum Potenzial Einer Neuen Forschungsstrategie in der Empirischen Sozialforschung. Springer Verlag, 2014, Seite 202f (zitiert nach Google Books)
  4. Alleinerziehende mit volljährigen Kindern. Über den Wandel von Lebenslagen und Lebensformen. Springer Verlag, 2007, Seite 268 (zitiert nach Google Books)
  5. Rainer Westermann: Strukturalistische Theorienkonzeption und empirische Forschung in der Psychologie. Springer Verlag, 2013, Seite 146 (zitiert nach Google Books)
  6. Leonie Herwartz-Emden: Neues aus alten Schulen - empirische Studien in Mädchenschulen. Barbara Budrich Verlag, 2007, Seite 84 (zitiert nach Google Books)
  7. Eva-Maria Pahl: Vorstellungen von Lehrpersonen aus dem Sach- und Physikunterricht zum Thema Energie und dessen Vermittlung. Logos Verlag, Berlin 2013, Seite 256 (zitiert nach Google Books)