Kriegsdienstflüchtling

Kriegsdienstflüchtling (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Kriegsdienstflüchtling die Kriegsdienstflüchtlinge
Genitiv des Kriegsdienstflüchtlings der Kriegsdienstflüchtlinge
Dativ dem Kriegsdienstflüchtling den Kriegsdienstflüchtlingen
Akkusativ den Kriegsdienstflüchtling die Kriegsdienstflüchtlinge

Worttrennung:

Kriegs·dienst·flücht·ling, Plural: Kriegs·dienst·flücht·lin·ge

Aussprache:

IPA: [ˈkʁiːksdiːnstˌflʏçtlɪŋ]
Hörbeispiele:   Kriegsdienstflüchtling (Info)

Bedeutungen:

[1] Person, die ihre Heimat verlässt, weil sie ansonsten Kriegsdienst leisten müsste

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Kriegsdienst und Flüchtling

Sinnverwandte Wörter:

[1] Wehrflüchtling

Beispiele:

[1] „Insgesamt soll es bis zur Wiedervereinigung 50000 »Kriegsdienstflüchtlinge« in Berlin gegeben haben.“[1]
[1] „Gläubige aus Salzburger Pfarrgemeinden versammeln sich vor dem Polizeigefangenenhaus zu einem Gebetsgottesdienst. Sie rufen ‚höhere Gewalten‘ gegen die Abschiebung von Kriegsdienstflüchtlingen aus dem Kosovo an.“[2]
[1] „Und da verlangt der VDJ[= Verein zur Unterstützung der Deserteure aus dem ehemaligen Jugoslawien]-Sprecher Schutz und Beistand für Deserteure und Kriegsdienstflüchtlinge aus Ex-Jugoslawien.“[3]
[1] „Seine Mitstreiter sind ehemalige Spontis, die sich selbst befreit haben: Horst Evers, 1967 als Gerd Winter in Evershorst bei Diepholz geboren, kam 1987 nach Berlin, studierte Publizistik und Germanistik, jobbte als Taxifahrer und Eilzusteller bei der Post, bevor er ‚Geschichtenerzähler‘ wurde; Hans Duschke, 1963 in Husum zur Welt gekommen, traf 1982 als ‚Kriegsdienstflüchtling‘ in Berlin ein, versuchte es mit Informatik und Psychologie und wurde zuletzt zum ‚Helfer im Kulturbereich‘ ausgebildet.“[4]
[1] „Die Trovaci sind ein Migrationsprodukt. Die Mitglieder der Band, deren südslawischer Name auf deutsch eigentlich ‚Vergifter‘ heißt, aber ‚Anmacher‘ bedeutet, kamen in den Neunzigern als Kriegs- bzw. Kriegsdienstflüchtlinge nach Deutschland.“[5]
[1] „Er floh nach Libanon, wo er sich mittlerweile 19 Jahre alt in Tripoli mit sechs anderen Kriegsdienstflüchtlingen eine Wohnung teilt.“[6]

Übersetzungen Bearbeiten

Quellen:

  1. Franz Wilhelm Seidler: Fahnenflucht. Der Soldat zwischen Eid und Gewissen. Herbig, München/Berlin 1993, ISBN 3-7766-1789-6, Seite 377 (Zitiert nach Google Books).
  2. Josef Bruckmoser: Der Geist weht bei denen da unten. In: Salzburger Nachrichten. 21. Mai 1994.
  3. Kein Raum für solche Ideen. In: Rhein-Zeitung. 12. Juni 1997.
  4. Henryk M. Broder, Reinhard Mohr: Der Aufstand der Surfpoeten. In: DER SPIEGEL. Nummer 6, 7. Februar 2000, ISSN 0038-7452, Seite 111 (Online-Archiv, abgerufen am 16. Februar 2016).
  5. Rüdiger Rossig: Balkan macht an. In: taz.dietageszeitung. Nummer 8285, 29. Mai 2007, ISSN 0931-9085, Seite 26.
  6. AP: „Die Streitkräfte schützen nur Assad“. Gewalt in Syrien lässt Wehrdienstverweigerer steigen. In: Welt Online. 7. Juni 2012, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 16. Februar 2016).