Hirschfell (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ das Hirschfell die Hirschfelle
Genitiv des Hirschfelles
des Hirschfells
der Hirschfelle
Dativ dem Hirschfell
dem Hirschfelle
den Hirschfellen
Akkusativ das Hirschfell die Hirschfelle
 
[1] ein Hirschfell

Worttrennung:

Hirsch·fell, Plural: Hirsch·fel·le

Aussprache:

IPA: [ˈhɪʁʃˌfɛl]
Hörbeispiele:   Hirschfell (Info)

Bedeutungen:

[1] (abgezogenes) Fell eines Hirschs

Herkunft:

[1] Determinativkompositum aus Hirsch und Fell

Oberbegriffe:

[1] Tierfell, Fell

Beispiele:

[1] „Hier läßt sich erkennen, wie sich der Übergang von der Tausch- zur Geldwirtschaft entwickelte: Ein Hirschfell wurde im Wert einem Thaler gleichgesetzt. Noch heute wird der Ein-Dollar-Schein umgangssprachlich als ›Buck‹ bezeichnet.“[1]
[1] „Bes. gab dann der Kabbalismus vielfach Gelegenheit zum Gebrauch von Z[auberei]-formeln; so sollte man, um sich unsichtbar zu machen, an einem Quatembertage gegen 2, 5 u. 7 Uhr die Namen Bahul, Dani, Hascha, Amam, Nana It, Mebah, Poun, Jaial, Haroch, Mezar, nebst den Namen der Engel u. der diese Tage regierenden Planeten auf ein Hirschfell schreiben u. um einen Haselstab winden ; …“[2]
[1] „Die traditionelle Kleidung der Ainu in Hokkaido war ein halblanges Gewand (attush), das aus den weichen Innenfasern von Ulmborke gewebt wurde. Im Winter wurde eine Jacke aus Hirschfell getragen. Die Fußbekleidung waren Mokassins aus Lachshaut, Fell oder Walnußrinde.“[3]
[1] „Artemis ließ Aktaion seiner Werbung um Semele wegen zum Opfer seiner eigenen Jagdhunde werden, indem sie eine Hirschhaut über ihn warf. Kopf und Geweih des Hirschfells sind im Relief über dem Haupt des Aktaion zu erkennen, während die Läufe über die Schultern herabhängen.“[4]
[1] „Dazu ist zu bemerken, dass bereits Hubert Gerhard um 1594 eine Bavaria als Brunnenfigur im Münchner Hofgarten ausgeführt hatte. Sie sollte wohl die Reichtümer des Landes verkörpern, da sie ein Hirschfell für den Jagdreichtum trägt und ein Holzbottich als Salztonne für dieses wichtige Ausfuhrprodukt zu ihren Füßen steht.“[5]
[1] „An Januartagen verkleiden sich die Menschen mit Kalbs- und Hirschfellen und demonstrieren damit anschaulich und fühlbar ihre Einheit mit der Natur.“[6]

Übersetzungen

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[1]

Quellen:

  1. Carola Wessel: Delaware-Indianer und Herrnhuter Missionare im Upper Ohio Valley, 1772–1781. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1999, ISBN 9783484840041, Seite 103
  2. Heinrich August Pierer (Herausgeber): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit oder neuestes encyclopädisches Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe. 17. Band: Vergründen – Zzubin und Nachtrag, H. A. Pierer, Altenburg 1852, Seite 833 (Dritte Auflage (Vierte Ausgabe))
  3. Harald Haarmann: Kleines Lexikon der Völker. Von Aborigines bis Zapoteken. C. H. Beck, München 2004, ISBN 9783406511004, Seite 44
  4. Heinrich M. Schwarz: Sizilien, Kunst, Kultur, Landschaft. A. Schroll, Wien 1945, Seite 39
  5. Selma Krasa: Die Allegorie der Austria. Die Entstehung des Gesamtstaatsgedankens in der österreichisch-ungarischen Monarchie und die bildende Kunst. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2007, ISBN 9783205775805, Seite 17
  6. Aaron J. Gurjewitsch: Das Weltbild des mittelalterlichen Menschen. 39. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 9783406423505, Seite 392