Gericlown (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Gericlown die Gericlowns
Genitiv des Gericlowns der Gericlowns
Dativ dem Gericlown den Gericlowns
Akkusativ den Gericlown die Gericlowns

Worttrennung:

Ge·ri·clown, Plural: Ge·ri·clowns

Aussprache:

IPA: [ˈɡeʁiklaʊ̯n]
Hörbeispiele:   Gericlown (Info)

Bedeutungen:

[1] in einem Alten- und/oder Pflegeheim beschäftigter therapeutischer Clown

Herkunft:

Kompositum aus dem gebundenen Lexem geri- (→ geriatrisch) und dem Substantiv Clown

Sinnverwandte Wörter:

[1] Klinikclown, Krankenhausclown

Gegenwörter:

[1] Zirkusclown

Oberbegriffe:

[1] Clown
[1] Clowndoktor/Clowntherapeut/therapeutischer Clown

Beispiele:

[1] „Anders ist es jedoch mit den sogenannten »Gericlowns« (Hirsch 1998), die ältere Menschen in Alten- und Pflegeheimen besuchen. […] Der Gericlown hat es sich hingegen zur Aufgabe gemacht, die Fähigkeit des Lachens bei den Senioren wieder hervorzurufen.“[1]
[1] „Humorinterventionen durch einen therapeutischen Clown – in der Altenpflege etablierte sich für ihn der Begriff ‚Gericlown‘ […] – können helfen, den Umgang und den Zugang zur demenziell erkrankten Person zu verbessern sowie die Pflegekräfte zu entlasten.“[2]
[1] „Innerhalb dieser Einrichtungen dient der Gericlown nicht nur als Humorträger, der eine fröhliche Stimmung verbreitet, sondern er durchbricht mit einer sozialen Rolle auch anerkannte Regeln und Normen und stellt diese durch humorvolle Art infrage [12].[…]Der Gericlown durchlebt mit ihnen zusammen auch imaginäre Situationen, die noch dringend vonseiten der demenziell erkrankten Person erledigt werden müssen, wie z. B. Autofahren, Wäsche waschen oder einkaufen gehen. […] Die Arbeit als professioneller Gericlown setzt neben viel Empathie und Kenntnissen der Gerontologie, u. a. über das Krankheitsbild Demenz und aktivierende Techniken wie die basale Stimulation und Validation, sowie kritischer Selbstreflexion auch eine mehrjährige Ausbildung als Clown (Jonglieren, humorvolle Musikdarbietungen, Pantomime) voraus [3]. Die Intention des Gericlowns ist, den Humor oder eine heitere Atmosphäre in das geriatrische Setting zu bringen und dem Behandlungsteam Möglichkeiten aufzuzeigen, den problematischen Verhaltensweisen mit kreativer und humorvoller Weise zu begegnen.“[3]
[1] „Bei uns dauert die Fortbildung zum Klinik-/Gericlown ca. 18 Monate und umfasst 14 Seminareinheiten meist in Zweitages- oder Wochenendkursen.“[4]
[1] „Nach einer berufsbegleitenden Ausbildung zum Gesundheitsclown arbeitet er seit etwa sechs Jahren vor allem in der Ostschweiz als sogenannter Gericlown - ein Wortspiel mit Geriatrie, also Altersmedizin.“[5]

Übersetzungen Bearbeiten

Quellen:

  1. Siglinde Anne Siegel: Darf Pflege(n) Spaß machen? Humor im Pflege- und Gesundheitswesen: Bedeutung, Möglichkeiten und Grenzen eines außergewöhnlichen Phänomens. Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH, Hannover 2005, ISBN 3-89993-141-6, Seite 63 (Zitiert nach Google Books).
  2. M. Rösner: Der Gericlown. Eine Vorstellung. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie. Volume 43, Issue 1, Februar 2010, ISSN 1435-1269, Seite 53 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  3. M. Rösner: Der Gericlown. Eine Vorstellung. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie. Volume 43, Issue 1, Februar 2010, ISSN 1435-1269, Seite 54 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  4. Christel Ruckgaber: Das Glück des Stolperns. Professionelle Clowns und Humor in Kinderkliniken und Pflegeheimen. In: Barbara Wild; mit einem Geleitwort von Otto F. Kernberg (Herausgeber): Humor in Psychiatrie und Psychotherapie. Neurobiologie – Methoden – Praxis. Schattauer, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-7945-2796-0, Seite 269 (Zitiert nach Google Books).
  5. Anette Le Riche: Am 5. Mai ist Weltlachtag: Immer mehr Clowns in Altenheimen. In: Rheinische Post. [Onlineausgabe]. 5. Mai 2013 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).