Ehrpusseligkeit (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Ehrpusseligkeit die Ehrpusseligkeiten
Genitiv der Ehrpusseligkeit der Ehrpusseligkeiten
Dativ der Ehrpusseligkeit den Ehrpusseligkeiten
Akkusativ die Ehrpusseligkeit die Ehrpusseligkeiten

Worttrennung:

Ehr·pus·se·lig·keit, Plural: Ehr·pus·se·lig·kei·ten

Aussprache:

IPA: [ˈeːɐ̯pʊsəlɪçkaɪ̯t], [ˈeːɐ̯pʊsəlɪkkaɪ̯t]
Hörbeispiele:   Ehrpusseligkeit (Info)

Bedeutungen:

[1] spöttisch: spießbürgerliches Bedachtsein auf seine Ehre

Herkunft:

Ableitung zu ehrpusselig mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit

Beispiele:

[1] Beim Empfang im Leibnizsaal hörte man dann, dass die Akademien bis zur offiziellen Beförderung der Leopoldina Mitte Juli rhetorischen Waffenstillstand verabredet haben - später darf man mit Ehrpusseligkeiten rechnen.[1]
[1] Wir waren lustig, indem wir uns lustig machten, wohl auch mit Hilfe von viel Getränk, aber vielmehr mit Hilfe unbändiger Freude am Loslassen der Strippen, an denen die gesetzte Logik die Gedanken bewegt, am Freilauf der Phantasie, und wir machten uns lustig über die Kunst, die wir alle mit Inbrunst liebten, über die Ehrpusseligkeit der Künstlergesellschaften, deren Wesensart wir doch selbst bestimmend beeinflußten, über die Persönlichkeiten, deren Wert wir am höchsten schätzten, und über ihr Werk, das wir nicht müde wurden begeistert zu preisen.[2]
[1] Mein Gott, da ist mir schon fast dieser Herr Brecht lieber als du, mit Verlaub; denn Herr Brecht, der ist wenigstens ein Mannsbild, der weiß, was er will, und deine Ehrpusseligkeit in Ehren, mit dir kann man keine weiten Sprünge machen, aber mit Herrn Brecht kann man das, der ist familiär,« – sie verbesserte sich – »der ist gerieben, meine ich, und kennt die Welt . . .«[3]

Übersetzungen

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[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ehrpusseligkeit
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalEhrpusseligkeit

Quellen:

  1. Von A bis Binomialkoeffizient (dradio.de, 05.07.2008)
  2. Erich Mühsam: Unpolitische Erinnerungen (Kapitel 21), zitiert nach Projekt Gutenberg
  3. Willy Seidel: Die magische Laterne des Herrn Zinkeisen (Kapitel 21), zitiert nach Projekt Gutenberg