Singular Plural
Nominativ der Blankvers die Blankverse
Genitiv des Blankverses der Blankverse
Dativ dem Blankvers den Blankversen
Akkusativ den Blankvers die Blankverse

Worttrennung:

Blank·vers, Plural: Blank·ver·se

Aussprache:

IPA: [ˈblaŋkˌfɛʁs], in Österreich auch: [ˈblaŋkˌvɛʁs][1]
Hörbeispiele:   Blankvers (Info)

Bedeutungen:

[1] reimloser, jambischer Vers, der aus fünf betonten Silben besteht und auf die letzte betonte oder eine unbetonte Folgesilbe endet

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von englisch blanc verse → en „reiner (d.h. reimloser) Vers“ entlehnt[2]

Oberbegriffe:

[1] Vers

Beispiele:

[1] „Und Chaplin spielt den Hamlet, spricht Shakespearsche Blankverse, die wie Peitschenhiebe auf eine Sklavin sausen.“[3]
[1] Wilpert definiert Blankvers als „akatalektischer oder hyperkatalektischer jambischer Pentameter, das heißt fünfhebiger Jambenvers mit männlichem oder weiblichem Ausgang ohne Reimbindung und ohne feste Zäsur:…“[4]
[1] „Tags darauf schrieb ich Monsieur de Voltaire einen Brief in Blankversen, der mich mehr Mühe kostete, als wenn ich sie gereimt hätte.“[5]
[1] „Es war eine Entscheidung, keine Kapitulation vor der Schwierigkeit der Versifizierung – schließlich hatte Wieland als Erster ein deutschsprachiges Stück in fünfhebigen Jamben (Blankversen) verfasst.“[6]

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Wikipedia-Artikel „Blankvers
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Blankvers
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBlankvers
[*] The Free Dictionary „Blankvers
[1] Duden online „Blankvers

Quellen:

  1. ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht und Kulturelle Angelegenheiten (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Neubearbeitung auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 38. neubearbeitete Auflage. ÖBV, Pädag. Verl., Wien 1997, ISBN 3-215-07910-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy): Eintrag Vers
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Blankvers“, Seite 129.
  3. Egon Erwin Kisch: Paradies Amerika. Axel Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-942656-71-9, Seite 293; Erstdruck 1930.
  4. Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 8., verbesserte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2001, ISBN 3-520-23108-5, Stichwort „Blankvers“. Abkürzungen aufgelöst.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VI. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz Sauter), Seite 254.
  6. Jan Philipp Reemtsma, in Zusammenarbeit mit Fanny Esterházy: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur. C. H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-80070-2, Seite 209.