Archiphonem (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Archiphonem die Archiphoneme
Genitiv des Archiphonems der Archiphoneme
Dativ dem Archiphonem den Archiphonemen
Akkusativ das Archiphonem die Archiphoneme

Worttrennung:

Ar·chi·pho·nem, Plural: Ar·chi·pho·ne·me

Aussprache:

IPA: [ˈaʁçifoˌneːm]
Hörbeispiele:   Archiphonem (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Menge der distinktiven Merkmale, in denen zwei Phoneme übereinstimmen, die zueinander in einer aufhebbaren Opposition stehen

Oberbegriffe:

[1] Phonem

Beispiele:

[1] Im Deutschen stehen die Phoneme /s/ und /z/ in einer Opposition, z. B. in dem Wortpaar (Minimalpaar) „reißen“ [ˈʁaɪ̯sn̩] - „reisen“ [ˈʁaɪ̯zn̩]; diese Opposition ist im Wortauslaut (auch: in der Auslautgruppe) aufgehoben, da hier nur die stimmlosen Reibelaute vorkommen, z. B. „gereist“ [ɡəˈʁaɪ̯st]. Beide Phoneme haben die distinktiven Merkmale alveolar und frikativ gemeinsam. Man kann daher ein Archiphonem /S/ mit diesen Merkmalen ansetzen.
[1] „Man ist z. B. von einem früher einheitlichen Auslautphonem, dem sogenannten Archiphonem, ausgegangen (z. B. in ‚Rad‘ und in ‚Rad[e]‘ /D/), das in Opposition zu einem anderen Auslautphonem (z. B. /T/ in ‚Rat‘ und in ‚Rat[e]‘) gestanden hat.“[1]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Archiphonem
[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Archiphonem“. ISBN 3-520-45203-0.
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Archiphonem“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Archiphonem“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Werner H. Veith: Phonemik. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, Seite 129-137; Zitat Seite 133. ISBN 3-484-10389-2. Kursiv gedruckt: Rad, Rad[e], Rat, Rat[e]; Abkürzung von sogenannt aufgelöst.