nach sich ziehen (Deutsch) Bearbeiten

Redewendung Bearbeiten

Worttrennung:

nach sich zie·hen

Aussprache:

IPA: [naːx zɪç ˈt͡siːən]
Hörbeispiele:   nach sich ziehen (Info)

Bedeutungen:

[1] übertragen: eine Wirkung/Folge haben; zu etwas Anderem/Neuem führen

Sinnverwandte Wörter:

[1] auslösen, verursachen
[1] mit sich bringen, verbunden sein mit …

Beispiele:

[1] Ein hartes Krafttraining nach ein paar Wochen Krankheit ist wenig sinnvoll und zieht einen heftigen Muskelkater nach sich.
[1] „Bei Christian ging die Ehe in die Brüche. Ob die Krise die Trennung nach sich zog oder umgekehrt, lässt sich schwer sagen.“[1]
[1] „Die junge Frau hat schon mehrere Suizidversuche hinter sich, die jeweils einen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik nach sich zogen.[2]
[1] „Das Stellen der Frage nach dem Sinn des Lebens muss nicht zwingend eine positiv bestimmte Antwort nach sich ziehen.[3]
[1] „»Wir wissen schon seit Jahrzehnten, dass eine bestimmte Menge Kohlendioxid, die in die Atmosphäre abgegeben wird, immer ein bestimmtes Maß der Erwärmung nach sich zieht. Das ist eine Grundlage der Wissenschaft«, sagt er.“[4]
[1] „Der spanische Horrorfilm Die Nacht der reitenden Leichen (1971), in dem untote Tempelritter aus ihren Gräbern steigen, wurde zu einem internationalen Kinoerfolg und zog drei Fortsetzungen nach sich.[5]
[1] [Schlagzeile:] „Welche Chancen und Risiken der Oder-Ausbau nach sich zieht[6]
[1] „Als das doppelte Spiel von Michi auffliegt, droht es für alle schwerwiegende Konsequenzen nach sich zu ziehen.[7]
[1] „Auch im Mittelalter folgte dem Friedensschluss das Vergessen und die Vergebung. Das schloss die Frage nach der Schuld am Kriegsausbruch nicht aus, doch zog Schuldanerkenntnis in der christlichen Ethik die Vergebung unweigerlich nach sich.[8]
[1] [Leichtathletik, 800m:] „Vielleicht, räumte sie ein, sei es auch bloß eine Kopfsache, müsse sie sich nur trauen, die Angst vor der Laktat-Anhäufung in den Muskeln zu überwinden, die so eine Tempoverschärfung während des Rennens unweigerlich nach sich zieht.[9]
[1] „Die Winterstallfütterung führte hier zur Verbesserung der Versorgung mit tierischem Fett und Eiweiß. Die Protoindustrialisierung zog die Schaffung gewerblicher Zentren der Wollverarbeitung – z. T. auf der Grundlage bäuerlicher Hauswirtschaft – und später der Baumwollverarbeitung nach sich.[10]

Redewendungen:

[1] einen Rattenschwanz nach sich ziehenmehrere Ereignisse auslösen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] unweigerlich nach sich ziehen

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Redensarten-Index „etwas nach sich ziehen
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „nach sich ziehen
[1] Duden online „ziehen“ (dort auch: nach sich ziehen)

Quellen:

  1. Franz Kasperski: Tabuthema Midlife-Crisis – «Was ist aus meinen Träumen geworden?» – Betroffene erzählen. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 3. Dezember 2023 (URL, abgerufen am 15. Februar 2024).
  2. Michelle - Leben zwischen Hoffnung und Absturz. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 29. September 2013 (URL, abgerufen am 15. Februar 2024).
  3. Wikipedia-Artikel „Sinn des Lebens“ (Stabilversion), abgerufen am 15. Februar 2024.
  4. Kieran Mulvaney: UMWELT – Ausgezeichnete Modelle: Klimaforscher erhalten Nobelpreis der Physik. nationalgeographic.de, The Walt Disney Company Limited, London, England, 6. Oktober 2021, abgerufen am 15. Februar 2024 (Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.).
  5. Wikipedia-Artikel „Templerorden“ (Stabilversion), abgerufen am 15. Februar 2024.
  6. Welche Chancen und Risiken der Oder-Ausbau nach sich zieht. In: Rundfunk Berlin-Brandenburg. 10. Mai 2023 (URL, abgerufen am 15. Februar 2024).
  7. Wikipedia-Artikel „Neumatt“ (Stabilversion), abgerufen am 15. Februar 2024.
  8. Ernst Piper: Wie man das Kriegsbeil richtig begräbt. In: Deutschlandradio. 8. August 2010 (Sendereihe: Lesart, Buchrezension, besprochen wurde das Buch: Christian Meier: Das Gebot zu Vergessen und die Unabweisbarkeit des Erinnerns, Siedler Verlag, München 2010, 100 Seiten, URL, abgerufen am 15. Februar 2024).
  9. Joachim Mölter: Leichtathletik-WM in London – "Wenigstens nicht Letzte". In: sueddeutsche.de. 13. August 2017, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 15. Februar 2024).
  10. Wikipedia-Artikel „Menschheitsgeschichte“ (Stabilversion), abgerufen am 15. Februar 2024.
  11. Cambridge Dictionaries: „entail“ (britisch), „entail“ (US-amerikanisch)