Positiv Komparativ Superlativ
eruditiv
Alle weiteren Formen: Flexion:eruditiv

Worttrennung:

eru·di·tiv, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [eʁudiˈtiːf]
Hörbeispiele:   eruditiv (Info)
Reime: -iːf

Bedeutungen:

[1] bildungssprachlich, selten: umfassendes Wissen / tiefgreifende Gelehrsamkeit besitzend (und diese aktiv anwendend)

Beispiele:

[1] „Wenn eine »historische Verwirklichung des Klassischen« behauptet wird, die Hegel wie andere vor allem »bei den Griechen« aufzusuchen bestrebt war, die aber auch anders, antik wie neuzeitlich akzentuiert sein konnte, so setzt dies immer Vorstellungen von einer Textnorm heraus, die eruditiv einholbar erschien. Dieser Ansatz widerstritt aber Positionen einer zunehmend am Originalitätsprinzip orientierten Genieästhetik in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Wenn das Texthandeln sich als genuiner Schöpfungsakt […]“[1]
[1] „Nicht mehr ist die Aufgabe der Philosophie, die Naivität, den common sense eruditiv auf das hohe Niveau der Wissenschaft läuternd zu erheben, sondern Philosophie hat von Anbeginn beim der Naivität Fremden und mit diesem zu operieren.“[2]
[1] „Es resultiert – hier im 17. Jahrhudert – nicht aus Bildung ‚an sich‘; nicht das Problem, dass durch die Komplexität der eruditiv erschlossenen Denkmöglichkeiten das Einfache, Grundlegende, Notwendige etc. vergessen oder verloren werden könnte – […]“[3]
[1] „Unter dem Kürzel faire sentir entwickelt Vfin. erstens ein eruditiv-insinuierendes Konsensmodell.“[4]
[1] „Eng damit verbunden werden wir den isagogischen und methodischen Funktion einen Platz einräumen: Aufschluß, Einleitung, Wegbereitung sind eruditiv unerläßlich.“[5]

Übersetzungen

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Quellen:

  1. Wilhelm Vosskamp: Klassik im Vergleich. Springer-Verlag, 2016, ISBN 3476055582 (zitiert nach Google Books).
  2. Manfred Thiel: Bertrand Russell. Elpis, 1984 (zitiert nach Google Books).
  3. Claudia Henn: Simplizität, Naivetät, Einfalt. 1974 (zitiert nach Google Books).
  4. ZFSL, Zeitschrift für französische Sprache und Literatur. 1988 (zitiert nach Google Books).
  5. Theodor Ballauff: Funktionen der Schule. 1982 (zitiert nach Google Books).