daweil (Deutsch) Bearbeiten

Adverb Bearbeiten

Worttrennung:

da·weil

Aussprache:

IPA: [daˈvaɪ̯l]
Hörbeispiele:   daweil (Info)
Reime: -aɪ̯l

Bedeutungen:

[1] während dieser Zeit, in der Zwischenzeit

Beispiele:

[1] „‚Na, ans Podest denk’ i daweil noch nit!‘, meinte der Tiroler, der mit dem Skiwechsel (zu Atomic) die Trendwende erzwungen hat.“[1]
[1] „Diese Person lässt sich von der Frau Sektionschef mit dem Befehl ‚Gehen S’, machen S’ daweil an Kaffee‘ in die Küche kommandieren;[…].“[2]
[1] „‚Voriges Jahr is die Mama nur kurz die Wäsche hinuntertragen gangen, da war daweil der Weihnachtsmann da, nur kurz, ganz kurz‘, erinnert sich Andrea.“[3]
[1] „Dann grantelte er, für alle hörbar: ‚In aner halben Stund kimmt eh wieda a Bus, solln s daweil einkaufen gehn.‘“[4]
[1] „Die wären dazu da, dass sie auch die Kleinen vertreten, meint Kahn: ‚Ein Kleiner tut sich schwerer, der muss zufriedener sein und einfacher leben und die Großen leben daweil in Saus und Braus!‘“[5]
[1] „Die deutsche Bundesregierung könnte daweil dem Verkauf des Autobauers an RHJ doch zustimmen.“[6]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag derweil.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

Quellen:

  1. „Fünfter ist wie ein Sieg!“ In: Die Presse. 30. November 1992, ISSN 1563-5449, DNB 947702091.
  2. Best of Post. In: profil. 26. Februar 2001, Seite 14.
  3. „Es ist ganz silber, mit grünen Füßen“. In: Kleine Zeitung. 24. Dezember 2002, Seite 20.
  4. „In ana halben Stund kimmt eh wieda a Bus“. In: Neue Kronen Zeitung. 26. Juni 2004, Seite 16.
  5. Ohne Förderungen gibt’s keine Almwirtschaft. In: Kurier. 7. Oktober 2006, Seite 13.
  6. Übernahmepoker: Fiat will neues Opel-Angebot vorlegen. In: Österreich. 26. August 2009 (URL, abgerufen am 7. Februar 2016).

Konjunktion Bearbeiten

Worttrennung:

da·weil

Aussprache:

IPA: [daˈvaɪ̯l]
Hörbeispiele:   daweil (Info)
Reime: -aɪ̯l

Bedeutungen:

[1] temporal; einen Gliedsatz einleitend, der die Gleichzeitigkeit mit dem im Hauptsatz beschriebenen Vorgang bezeichnet: in der Zeit, als/da…
[2] adversativ (zumeist mit temporalem Bezug); drückt die Gegensätzlichkeit zweier Vorgänge aus: im Gegensatz dazu, im Unterschied wozu

Beispiele:

[1] „Für das Verhältniswort ‚während‘ braucht er ‚daweil‘, zum Beispiel ‚daweil i weg war, is er da g’west‘.“[1]
[1] „Wissn S’, eigentlich wor ma jo immer wurscht, wo i mei Bier trink, oba zu Christihimmlfohrt beim Woifoahtn in Loretto, do wor die Bierwiesn scho a Pflichttermin, daweil mei Frau in da Kirchn beim Betn wor.“[2]
[1] „Was um des Satans willen sollte denn dargestellt werden, daweil der Führer Menschen und Völker fraß, ihr Blut soff und die Knochen an die Transmissionsriemen der Zurüstung zum Untergang auffädelte.“[3]
[1] „Sich an Pappkameraden abzuarbeiten, daweil schon mitten in uns an der Barbarei gearbeitet wird, wäre gleichermaßen kurios wie lebensgefährlich.“[4]
[1] „Ich greife nach der Tuchent, ich mache dabei Ruderbewegungen beim Versuch, mich zu bedecken, da ertönt von hinten ein Fanfarenstoß, ich rudere auf dem Nil Richtung Gelobtes Land, daweil sie den Verrätertriumphmarsch blasen.“[5]
[2] „‚Schauen S’ eana den Gratz an. Niemand interessiert sich no’ für den, daweil war der vor zehn Jahr so populär wie - ja, wie heut' der Zilk‘, weiß ein Herr in Lederjacke.“[6]
[2] „‚Scheißer‘, schreibt sie, ‚du pinkelst den Promis immerzu ans Bein, daweil möchtest du ja selbst der Promi-Papst sein.‘“[7]
[2] „Ich hab auch eins gereimt: ‚I siag was, i siag was, es kimmt auf mi zua, hab gmoant es is mei fesche Löwin, daweil wars nur a Kua.‘“[8]
[2] „Er hat mi sogar beschuldigt, ein Fenster bei ihm eing'schlagen zu haben, daweil war ers selba.“[9]
[2] „‚Hab’n S’ kan Türken g’seg’n? Naa? … I hab’ glaubt, Sö san schon wieder z’ruck aus der Türkei, daweil san S’ no net amal über d’ Affentürkei aussikommen?‘, hielt der Journalist Eduard Pötzl 1892 in seinem satirischen Werk Herr von Nigerl fest.“[10]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag derweil.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

Quellen:

  1. Max Mayr: Das Wienerische. Wiener Drucke, Wien 1924, Seite 43 (Zitiert nach Google Books).
  2. Die Wallfahrt ohne Wiesn. In: Burgenländische Volkszeitung. Nummer 11, 12. März 2008, Seite 17 (Ausgabe Eisenstadt).
  3. Robert Schindel: Lustspieltheater und Mordstheater. In: DiePresse.com. 28. November 2008, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 7. Februar 2016).
  4. Robert Schindel: Verzeihen können nur die Toten. In: DiePresse.com. 20. März 2009, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 7. Februar 2016).
  5. Robert Schindel: Januskopf. In: DiePresse.com. 2. September 2011, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 7. Februar 2016).
  6. Norbert Rief: „Nie Politik g’macht“. In: Die Presse. 19. März 1993, ISSN 1563-5449, DNB 947702091.
  7. Berufsgeheimnis. In: Kurier. 17. August 2005, Seite 14.
  8. Leo: Am Wochenende war Gstanzlsingen. In: Salzburger Nachrichten. 31. Dezember 2007, ISSN 1015-1303, Seite L10.
  9. Wer belästigte 68-Jährige mit obszönen Grußkarten? In: Niederösterreichische Nachrichten. 31. Dezember 2008, Seite 4.
  10. Mottenpulver und Affentürkei. In: Der Standard. 27. Januar 2010, Seite 30.