Verschlimmbesserung (Deutsch)

Bearbeiten
Singular Plural
Nominativ die Verschlimmbesserung die Verschlimmbesserungen
Genitiv der Verschlimmbesserung der Verschlimmbesserungen
Dativ der Verschlimmbesserung den Verschlimmbesserungen
Akkusativ die Verschlimmbesserung die Verschlimmbesserungen

Worttrennung:

Ver·schlimm·bes·se·rung, Plural: Ver·schlimm·bes·se·run·gen

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈʃlɪmˌbɛsəʁʊŋ]
Hörbeispiele:   Verschlimmbesserung (Info)

Bedeutungen:

[1] beabsichtigte Verbesserung, die real aber eine Verschlimmerung, Verschlechterung einer Sache, eines Zustandes, Prozesses oder Ähnlichem bewirkt

Herkunft:

Ableitung zum Stamm des Verbs verschlimmbessern mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

Sinnverwandte Wörter:

[1] Verschlechterung, Verschlimmerung, Verhunzung

Gegenwörter:

[1] Verbesserung, Qualifizierung

Beispiele:

[1] Der Artikel war nach mehreren Verschlimmbesserungen verschiedener Autoren unbrauchbar geworden.
[1] „Führen solche Arbeiten zu einer "Verschlimmbesserung" der Wohnung, kann der Vermieter sogar Schadensersatz fordern.“[1]
[1] „Diese Formulierung ist eher eine Verschlimmbesserung: Wenn die Ganztagsbetreuung an Berufstätigkeit geknüpft wird, dann hat man das Gegenteil von dem erreicht, was man wollte:…“[2]
[1] „Das ist ein Witz nach dem Muster der Verschlimmbesserung, wo sich Familienmitglieder, um den Fehler des vorher Sprechenden gutzumachen, sozusagen um Kopf und Kragen reden.“[3]
[1] „Ich halte viele der besprochenen Schreib-»Verbesserungen« für Verschlimmbesserungen, für philologische Besserwisserei, die unter den allermeisten Sprach- und das heißt: Schriftteilhaberinnen und -teilhabern Frustration auslösen muss und tatsächlich auslöst, Unverständnis, Ablehnung.“[4]

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Verschlimmbesserung
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVerschlimmbesserung

Quellen:

  1. Verschlimmbesserung bei Wohnungsrenovierung
  2. Das Gesetz ist eine Verschlimmbesserung
  3. Hellmuth Karasek: Soll das ein Witz sein?. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. 5. Auflage. Wilhelm Heyne Verlag, München 2014, ISBN 978-3-453-41269-9, Seite 332.
  4. Burckhard Garbe: Goodbye Goethe. Sprachglossen zum Neudeutsch. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2005, ISBN 3-451-05611-9, Seite 36.