Richtplatz (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Richtplatz die Richtplätze
Genitiv des Richtplatzes der Richtplätze
Dativ dem Richtplatz
dem Richtplatze
den Richtplätzen
Akkusativ den Richtplatz die Richtplätze
 
[2] Luzerner Richtplatz 1495

Worttrennung:

Richt·platz, Plural: Richt·plät·ze

Aussprache:

IPA: [ˈʁɪçtˌplat͡s]
Hörbeispiele:   Richtplatz (Info)

Bedeutungen:

[1] Mittelalter: Stelle, an der Gericht abgehalten wurde
[2] Mittelalter: Platz, auf dem Verbrecher laut Urteil gefoltert und hingerichtet wurden; auch [1]

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus dem Verb richten und dem Substantiv Platz

Synonyme:

[1] Gerichtsplatz, Gerichtsstätte
[2] Hinrichtungsplatz, Hinrichtungsstätte

Sinnverwandte Wörter:

[1, 2] Standgericht
[2] Richtstätte

Beispiele:

[1] Auf einem Richtplatz wurde über einen Beschuldigten zu Gericht gesessen und ein Urteil gefällt; und gleichsam auch sofort vollzogen.
[2] Auf einem separaten Platz wurden die ausgesprochenen Urteile wie Enthauptung, Rädern, Strecken usw. realisiert.
[2]„Als Richtplätze verstehen sich alle öffentlichen Orte des Strafvollzuges.“[1]
[1] „Wohin man ihn aber abführen sollte, das wusste Pierre nicht: ob wieder in den Wagenschuppen oder auf den Richtplatz, auf den ihn die anderen Gefangenen aufmerksam gemacht hatten, als sie über das Jungfernfeld gekommen waren.“[2]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] erhabener, geheimer, öffentlicher Richtplatz
[2] blutiger Richtplatz

Übersetzungen

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[2] Wikipedia-Artikel „Richtplatz
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Richtplatz
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRichtplatz
[2] Duden online „Richtplatz
[2] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Richtplatz“ auf wissen.de
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Richtplatz

Quellen:

  1. Erläuterung der Kategorien der Klein- & Flurdenkmaldatenbank(PDF; 2,7 MB) www.lernende-gemeinde.at, abgerufen am 12. Oktober 2013
  2. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1971 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 1252. Russische Urfassung 1867.