Ismus (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Ismus die Ismen
Genitiv des Ismus der Ismen
Dativ dem Ismus den Ismen
Akkusativ den Ismus die Ismen

Worttrennung:

Is·mus, Plural: Is·men

Aussprache:

IPA: [ˈɪsmʊs]
Hörbeispiele:
Reime: -ɪsmʊs

Bedeutungen:

[1] abwertend: bloße Theorie, theoretisches Gedankengebäude

Herkunft:

Substantivierung der häufigen Endung -ismus durch Konversion[1]

Beispiele:

[1] Doch das wäre doch das wahre Ziel jeder (auch politischen) Aufklärung: Der Verzicht auf jeden „-Ismus“. Denn der „Ismus“ ist es doch, der eine vernünftige Idee ins Unvernünftige übertreibt.[2]
[1] Die hiervon abgeleiteten Ismen sind im Gegensatz zu einer wissenschaftlichen Theorie starr und nicht wandlungsfähig, sie verharren auf dem einmal angenommenen Erkenntnisstand.[3]
[1] „Er hat sich von allen Parteien, Kulten, Ismen, Ideologien losgelöst.“[4]
[1] „Wilfried Hasselmann war ihm als Typus näher als irgendwelche Ex-68er, die sich mit Theoriesystemen oder Ismen beschäftigt hatten, mochten sie von Mao, Tito, Enver Hodscha oder Lenin stammen.“[5]
[1] „Vielmehr wurde ihm klar, dass es weder Anglikanismus noch andere Ismen neben dem Kommunismus geben würde, wenn dessen Zeit erst gekommen war.“[6]
[1] „Zu den Leitmotiven von Canettis Leben gehört schließlich sein Freiheitsdrang, der sich nicht nur in der Systemlosigkeit und der Distanz zu allen Ismen des 20. Jahrhunderts zeigt, sondern auch in der Verweigerung einer erkennbaren aktiven Mitgliedschaft in den Religionen des Judentums oder des Christentums.“[7]

Übersetzungen Bearbeiten

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Ismus
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ismus
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Ismus
[*] The Free Dictionary „Ismus
[1] Duden online „Ismus
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalIsmus

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4, Stichwort „Ismus“.
  2. Robert Leicht: Am besten gar kein „-Ismus“. Kommentar. In: Zeit Online. Nummer 35/2003, 21. August 2003, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 3. Februar 2013).
  3. Wikipedia-Artikel „-ismus“ (Stabilversion)
  4. Henry Miller: Sexus. Rowohlt, Reinbek 1974, ISBN 3-498-09282-0, Seite 581.
  5. Lutz Hachmeister: Hannover. Ein deutsches Machtzentrum. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2016, ISBN 978-3-421-04705-2, Seite 160.
  6. Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. 45. Auflage. Carl's Books, München 2011 (übersetzt von Wibke Kuhn), ISBN 9783570585016, Seite 176. Schwedisches Original 2009.
  7. Helmut Göbel: Elias Canetti. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-499-50585-1, Seite 9.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Deismus, Isthmus