Singular Plural 1 Plural 2 Plural 3
Nominativ das Cingulum die Cingula die Cingulums die Cingulen
Genitiv des Cingulums der Cingula der Cingulums der Cingulen
Dativ dem Cingulum den Cingula den Cingulums den Cingulen
Akkusativ das Cingulum die Cingula die Cingulums die Cingulen
 
[1] Cingulum am Gewand eines römischen Soldaten

Alternative Schreibweisen:

[1, 2] Zingulum

Worttrennung:

Cin·gu·lum, Plural 1: Cin·gu·la, Plural 2: Cin·gu·lums, Plural 3: Cin·gu·len

Aussprache:

IPA: [ˈt͡sɪŋɡulʊm]
Hörbeispiele:   Cingulum (Info)

Bedeutungen:

[1] historisch: mit Metall beschlagener Gürtel römischer Soldaten
[2] Christentum: Gürtel am Gewand eines Klerikers oder Mitglieds einer Ordensgemeinschaft
[3] Medizin, Nomenklatur, Wortbestandteil: gürtelförmige Anordnung der Knochen (zum Beispiel der Schultergürtel Cingulum membri thoracici) oder gürtelförmige Struktur im Gehirn

Herkunft:

von lateinisch cingulum → laGürtel[1]

Oberbegriffe:

[1, 2] Accessoire

Unterbegriffe:

[3] Cingulum membri superioris - der Schultergürtel, Cingulum membri inferioris - der Beckengürtel, Cingulum membri pelvini - Beckengürtel, Cingulum membri thoracici - Schultergürtel, Cingulum pectorale, Cingulum pelvicum
[3] anteriores Cingulum

Beispiele:

[1] Im Cingulum verwahrte der Römer auch seine Münzen.
[2] „Er bestand aus der Kukulle, einem mantelähnlichen Obergewand, dem Skapulier, einem Überwurf über Brust und Rücken sowie dem Cingulum, einem Gürtel, der um die Hüften gebunden wird.“[2]
[2] „Für die drei Andern, welche die Passion singen, sollen ebenfalls drei andere Schultertücher, drei Alben, drei Cingulen, drei Diakonalstolen und abenso viele schwarze Manipeln hergerichtet werden.“[3]
[2] „Bei der priesterlichen Kultgewandung treten sie jedoch auch als Schmuckborten an Cingulen, Manipeln, Stolen und Mitren auf.“[4]
[2] „[…], so ist es erklärlich, dass von der Aehnlichkeit der abgezogenen Goldhaut der obengedachten Viperschlange noch bis zum VIII. Jahrhundert die reichen bischöflichen und priesterlichen Cingulen murenae genannt wurden.“[5]
[2] „Dem hochwürdigen Metropolitankapitel dahier bestimme ich als kleines Andenken meine zwei schönsten Alben mit zwei Humeralien und einigen Cingulen, und mein schönes kunstvoll gebundenes Missale aus der Kunstanstalt des Reiß in Wien.“[6]
[2] „Bestehend aus einem Chormantel, einer Kasel und zwei Dalmatiken bzw. Dalmatika und Tunicella, den Humeralia und weiterem Zubehör, gemeint sind vor allem die Alben, Cingulen und Stolen.“[7]
[3] Diese Knochen bilden den Teil des Skeletts, den man in Homologie zum Schultergürtel als Beckengürtel, Cingulum membri inferioris, bezeichnet.
[3] „Das Aufleuchten des Rabattschildes reichte aus, um die Versuchsteilnehmer zum Kauf des überteuerten Produkts zu bewegen. Der Grund dafür liegt in einer Hirnregion mit dem Namen anteriores Cingulum.[8]

Übersetzungen

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[1–3] Wikipedia-Artikel „Cingulum
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Cingulum
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalCingulum
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 360, Eintrag „Cingulum“, für Bedeutung [2] mit Verweis auf den Eintrag „Zingulum“
[3] Duden, Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim u.a. 2007, ISBN 978-3-411-04618-8 (Redaktionelle Leitung: Ulrich Kilian), Seite 206 f., Eintrag „Cingulum“.

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Zingulum“
  2. Harry M. Deutsch: Das Lied der Loreley. Roman über ein 1500jähriges Mysterium bis in die Gegenwart. Eisbär-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-930057-47-6, Seite 60.
  3. Johann Schöttle: Liturgisches Handbuch für den katholischen Meßdiener der untern Ordnung. Feger, Ehingen und Neu-Ulm 1855, Seite 604 (Zitiert nach Google Books)
  4. Die Geschichte des Brettchenwebens. In: Aislings Welt. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
  5. Franz Bock: Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters. Band 2. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1970, Seite 52 (Zitiert nach Google Books)
  6. Bericht des Historischen Vereins für die Pflege der Geschichte des Ehemaligen Fürstbistums Bamberg. Bände 113-114. Bamberg 1977, Seite 55 (Zitiert nach Google Books)
  7. Evelin Wetter: Böhmische Bildstickerei um 1400. Die Stiftungen in Trient, Brandenburg und Danzig. Gebrüder Mann, 2001, ISBN 978-3-7861-2360-6, Seite 92 (Zitiert nach Google Books)
  8. Maß und Zeit: Entdecken Sie die neue Kraft der klösterlichen Werte und Rituale, Wilhelm Schmid-Bode. Abgerufen am 8. Dezember 2017.