Singular Plural
Nominativ die Bausölde die Bausölden
Genitiv der Bausölde der Bausölden
Dativ der Bausölde den Bausölden
Akkusativ die Bausölde die Bausölden

Alternative Schreibweisen:

Bauselde

Worttrennung:

Bau·söl·de, Plural: Bau·söl·den

Aussprache:

IPA: [ˈbaʊ̯ˌzœldə]
Hörbeispiele:   Bausölde (Info)

Bedeutungen:

[1] veraltet: in Bayern und Österreich ein Bauerngut, das nur wenig Grund besaß, so dass der Inhaber meist davon nicht leben konnte

Herkunft:

Im 17. Jahrhundert wurde verfügt, dass die Söldner, die etwas zu bauen hatten, also Grund hatten, von denen zu unterscheiden sind, die keinen Grund haben. So wurden die Begriffe Bausölde und Leersölde geprägt.[1]

Synonyme:

[1] Achtelhof

Gegenwörter:

[1] Leersölde

Oberbegriffe:

[1] Sölde, Bauerngut

Beispiele:

[1] „Seit 1445 teilte man die Bauerngüter ein in ganze Höfe, halbe Höfe oder Huben, Viertelhöfe oder Lehen, Achtelhöfe oder Bausölden, dazu kamen seit dem 16. Jahrhundert noch Sechzehntelhöfe oder gemeine Sölden, ferner bloße Häusl oder Leerhäusl (Zweiunddreißigstelhöfe), waren diese unter zwei Inhaber geteilt, dann sprach man von Vierundsechzigstelhöfen.“[2]
[1] „Als vollberechtigte Gmainmitglieder wurden nur »Bauern« (einschließlich der Halbbauern und Lechner) und grundbesitzende Söldner angesehen; die Gmain stellte einen Realverband der größeren Höfe und Bausölden dar.“[3]
[1] „An vorderster Stelle stand mit dem zweiten nur als 1/8-Hof oder Bausölde eingestuften Anwesen der Wirt und Metzger der ‚Hoftaverne‘ neben dem Schloß, der sich somit noch gerade von der Landwirtschaft hätte ernähren können.“[4]
[1] „In Dornach war der Mesnersdienst mit einer Bausölde ([…]) verbunden, wogegen der Aschheimer Mesner eine Leersölde bewohnte ([…]).“[5]
[1] „1660 besaß es dort eine Bausölde, eine Hube und fünf Lehen ([…]), 1743 sind ein halber Hof, ein 1 1/2-Viertel-Hof, vier Viertel-Höfe und eine Bausölde aufgeführt ([…]).“[6]

Wortbildungen:

[1] Bausöldner

Übersetzungen

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[1] Reinhard Riepl: Wörterbuch zur Familien- und Heimatforschung in Bayern und Österreich. Herkunft und Bedeutung. 3., erweiterte Auflage. Waldkraiburg 2009, ISBN 978-3-00-028274-4, Seite 51

Quellen:

  1. Rainer Beck: Jenseits von Euclid. Einige Bemerkungen über den „Hoffuß“, die Staatsverwaltung und die Landgemeinden in Bayern. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. 53, Bayerische Akademie der Wissenschaften, München 1990, Seite 715
  2. Sebastian Hiereth: Die bayerische Gerichts- und Verwaltungsorganisation vom 13. bis 19. Jahrhundert. In: Historischer Atlas von Bayern. Verlag der Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1959, Seite 18 (Digitale Sammlungen)
  3. Pankraz Fried: Herrschaftsgeschichte der altbayerischen Landgerichte. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1962, Seite 205
  4. Beate Spiegel: Adliger Alltag auf dem Land. Waxmann Verlag GmbH, Münster 1997, ISBN 3-89325-479-X, Seite 46
  5. Rainhard Riepertinger: Aschheim und Dornach. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2000, Seite 316
  6. Irmtraud Freifrau von Andrian-Werburg: Das Bistum Augsburg - 2. Die Benediktinerabtei Wessobrunn. In: Germania Sacra. Walter de Gruyter, Berlin 2001, ISBN 3-11-016912-6, Seite 286

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: saublöde