Vitamin B (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Vitamin B die Vitamine B
Genitiv des Vitamins B der Vitamine B
Dativ dem Vitamin B den Vitaminen B
Akkusativ das Vitamin B die Vitamine B

Worttrennung:

Vi·t·a·min B, Plural: Vi·t·a·mi·ne B

Aussprache:

IPA: [vitaˌmiːn ˈbeː]
Hörbeispiele:   Vitamin B (Info)

Bedeutungen:

[1] Sammelbegriff für eine Gruppe von wasserlöslichen, chemisch und pharmakologisch völlig verschiedenen Vitaminen

Abkürzungen:

[1] Vit. B

Herkunft:

Die ersten entdeckten Vitamine wurden mit Großbuchstaben des Alphabets gekennzeichnet. Nach dem 1909 entdeckten Retinol (Vitamin A) wurde das 1912 entdeckte Thiamin (heute: Vitamin B₁) als Vitamin B bezeichnet. Später wurden weitere Vitamine zur Gruppe der B-Vitamine zusammengefasst.[Quellen fehlen]

Synonyme:

[1] B-Vitamin

Oberbegriffe:

[1] Vitamin

Unterbegriffe:

[1] Vitamin B₁ (Aneurin / Thiamin), Vitamin B₂ (Lactoflavin / Riboflavin), Vitamin B₃ (Niacin / Nicotinsäure), Vitamin B₅ (Pantothensäure), Vitamin B₆ (Pyridoxal, Pyridoxamin, Pyridoxin und deren phosphorylierte Derivate), Vitamin B₇ / Vitamin B₈ / Vitamin H (Biotin), Vitamin B₉ / Vitamin B₁₁ / Vitamin M (Folsäure), Vitamin B₁₂ (Cobalamin)

Beispiele:

[1] „Bei Nachschub-Schwierigkeiten mit Vitamin-Rohstoffen treten Krankheiten auf: die Vitaminmangel-Krankheiten. Fehlt Vitamin A, ist Nachtblindheit die Folge. Fehlt Vitamin B, stellen sich Nervenschmerzen und Hautveränderungen ein.“[1]
[1] „Bei Vitamin B sei die Wirkung als Ausgleich bei Streß nicht erwiesen. Die BGA-Wissenschaftler weisen darauf hin, daß bei zuviel Vitamin B Schweißausbrüche, Juckreiz oder auch Asthma auftreten könnten. […] Ein Mangel an Vitamin B trete nur bei Störungen der Darmflora oder nach Magenoperationen auf.“[2]
[1] „Eine Nahrung, die reich an Vitamin B und Folsäure ist, scheint ältere Menschen vor Schlaganfällen zu schützen.“[3]
[1] „Mit 250 Gramm Kartoffeln am Tag könne der Mensch die Hälfte seines täglichen Vitamin-C-Bedarfs decken, was wichtig für die Immunabwehr des Körpers sei. Auch das für Haut und Schleimhäute bedeutsame Vitamin B sei reichlich vorhanden: ‚Die Kartoffeln sollten aber möglichst frisch auf den Tisch kommen, sonst gehen diese verloren.‘“[4]
[1] „Obwohl im Geschmack leicht bitter und an sich nur im Frühjahr genießbar, fand der Löwenzahn auch Eingang in die Küche. Von Italien kommend, wo er lange Zeit als ‚Arme-Leute-Kost‘ galt, bereichert er dort wie in Frankreich in der ‚Haute Cuisine‘ als ‚Spezialität des Hauses‘ so manchen Menüplan. Besonders in den ersten zarten Frühlingsblättern finden sich die Vitamine B und C, das Provitamin A, Enzyme und Mineralsalze, sowie zahlreiche andere Heil- und Wirkstoffe.“[5]
[1] «Zumal sich gemäss der letzten Nutri-Trend-Studie aus dem Jahre 2000 viele Schweizer ohnehin unausgewogen ernähren und eine Mangelversorgung an Vitaminen B, C, E sowie Kalzium und Folsäure haben.»[6]
[1] „Laut einer Studie der US-Universität Harvard sollen Frauen, die Mutter werden wollen, wegen der Omega-3-Fette viel Lachs essen und wegen der positiven Wirkung der Folsäure und des Vitamins B viel Spinat.“[7]

Wortbildungen:

Vitamin-B-haltig
Vitamin-B-Komplex, Vitamin-B-Mangel

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Vitamin B
[1] wissen.de „Vitamin

Quellen:

  1. Gerade noch faßbar. In: DER SPIEGEL. Nummer 25, 22. Juni 1950, ISSN 0038-7452, Seite 23 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 17. Januar 2022).
  2. dpa: Nicht zu viele Vitamine. In: Mannheimer Morgen. Nummer 5, 8. Januar 1986, Seite 09.
  3. Vit. B Schutzfaktor gegen Schlaganfall. In: Salzburger Nachrichten. 6. Februar 1995, ISSN 1015-1303.
  4. Erdäpfel sind völlig zu Unrecht als „Dickmacher“ verschrien. Vitamine reichlich vorhanden. In: Nürnberger Nachrichten. 25. April 1995, Seite 20.
  5. Heike Michel (dpa): Die Pusteblume gibt was her für Salate und Orakelspiele. Der Löwenzahn hat im Volksmund viele Namen und ist sogar in der hohen Kochkunst beliebt. In: Frankfurter Rundschau. 29. Mai 1998, ISSN 0940-6980, Seite 34.
  6. Zum Zmorge eine Überdosis. In: SonntagsZeitung. 29. August 2004, Seite 75.
  7. Wer ein Baby will, soll viel Obst essen. In: Neue Kronen Zeitung. 5. Mai 2018, Seite 10.

Substantiv, n, Redewendung Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Vitamin B
Genitiv des Vitamin Bs
Dativ dem Vitamin B
Akkusativ das Vitamin B

Anmerkung:

Das Wort wird zumeist ohne Artikel gebraucht.

Worttrennung:

Vi·t·a·min B, kein Plural

Aussprache:

IPA: [vitaˌmiːn ˈbeː]
Hörbeispiele:   Vitamin B (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich scherzhaft: (persönliche) Verbindungen zu (einflussreichen, hilfreichen) Leuten oder sozialen Netzwerken, die einem (inoffiziell) eine Bevorzugung, Vorteile oder dergleichen bei etwas (Karriere, Aufträge, Zugang zu knappen Gütern oder dergleichen) verschaffen

Herkunft:

Es handelt sich um eine scherzhafte Anlehnung an den Anfangsbuchstaben von „Beziehungen“.[1] Küpper zufolge sei die Wendung im Zweiten Weltkrieg aufgekommen, als die Lebensmittelbewirtschaftung dazu führte, dass man sich über die Zuteilung auf Karte hinaus um weitere Lebensmittel bemühte.[2]

Synonyme:

[1] Beziehungen, Connections, Kontakte

Sinnverwandte Wörter:

[1] Filz, Filzokratie, Freunderlwirtschaft, Günstlingswirtschaft, Klüngel, Nepotismus, Seilschaft, Spezlwirtschaft, Vetternwirtschaft

Beispiele:

[1] Um an einen guten Job zu kommen, ist Vitamin B von entscheidender Bedeutung.
[1] „Das odiose Vitamin B, das karrierenfördernde, hilft ihnen nicht.“[3]
[1] „Schmalzbrote mit Kakao, die gab es nicht mehr. »Vitamin B« versagte.“[4]
[1] «Jeder bessere Trottel schickt seine Brut auf die Uni, wo diese geistig Unterbelichteten aus lauter Familientradition den wirklich Begabten die Plätze wegnehmen. Nachher treten sie bei Papa oder über Vitamin B in die Wirtschaft ein und blockieren dort auch wieder.»[5]
[1] „Ein klassischer Fall von Vitamin B also, von den Beziehungen, die nur dem schaden, der sie nicht hat.“[6]
[1] „Autor protestiert wegen angeblichen ‚Vitamin Bs‘ oder: Wer wird warum und von wem beim renommierten Wettbewerb lanciert?“[7]
[1] „Niemand im Ministerium hat ihm geholfen, er hatte nämlich nie Vitamin B.[8]
[1] „Andererseits fügt sich der Satz leider wunderbar in die neoliberale Erzählung ein, der zufolge wir alles schaffen können, wenn wir uns nur genug anstrengen. Als gäbe es keine rassistischen und patriarchalen Strukturen. Kein Vitamin B.[9]

Entlehnungen:

Sorbisch: witamin B

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Vitamin B
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Vitamin B
[1] The Free Dictionary „Vitamin
[1] Duden online „Vitamin
[1] wissen.de „Vitamin
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Vitamin
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVitamin B
[1] Redensarten-Index „Vitamin B
[1] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Vitamin«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Buch der Zitate und Redewendungen. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-71802-3 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Vitamin B«.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Vitamin«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2020, ISBN 978-3-411-91305-3, Stichwort »Vitamin: Vitamin B«, Seite 820.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »Vitamin«, Seite 1971.

Quellen:

  1. Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Vitamin«.
    Duden online „Vitamin
  2. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Vitamin«.
  3. Walter Widmer: Spieglein, Spieglein an der Wand. Ein unverblümter Widerspruch. In: DIE ZEIT. Nummer 08, 21. Februar 1964, ISSN 0044-2070, Seite 14 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 17. Januar 2022).
  4. Walter Kempowski: Tadellöser & Wolff. Ein bürgerlicher Roman. Carl Hanser Verlag, München 1971, Seite 262.
  5. Gerold Späth: Commedia. 1. Auflage. S. Fischer, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-10-077402-7, Seite 22.
  6. Spitzbub am Tresen. In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 45, 23. Februar 1995, ISSN 0174-4917, Seite 43.
  7. Gut ist es, wenn man auffällt. In: Die Presse. 30. Juni 2007, ISSN 1563-5449, Seite 34, DNB 947702091.
  8. Leonardo Padura: Ein perfektes Leben. Das Havanna-Quartett: „Winter“. Kriminalroman. Jubiläumsausgabe, Unionsverlag, Zürich 2015 (Originaltitel: Pasado perfecto, übersetzt von Hans-Joachim Hartstein), ISBN 978-3-293-20687-8, Seite 152 (deutschsprachige Erstausgabe ebenda 2003; spanischsprachige Originalausgabe 1991).
  9. Fatma Aydemir: Arbeit. In: Fatma Aydemir, Hengameh Yaghoobifarah (Herausgeber): Eure Heimat ist unser Albtraum. 9. Auflage. Ullstein fünf, Berlin 2020, ISBN 978-3-96101-036-3, Seite 158 (Originalausgabe 2019).