Hochzeit (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f, Zeremonie Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Hochzeit die Hochzeiten
Genitiv der Hochzeit der Hochzeiten
Dativ der Hochzeit den Hochzeiten
Akkusativ die Hochzeit die Hochzeiten
 
[1] Brautpaar mit Eltern bei einer kirchlichen Hochzeit

Worttrennung:

Hoch·zeit, Plural: Hoch·zei·ten

Aussprache:

IPA: [ˈhɔxˌt͡saɪ̯t]
Hörbeispiele:   Hochzeit (Info)

Bedeutungen:

[1] Beziehung: Zeremonie und Feier der Eheschließung
[2] Ingenieurwesen: Zusammenführung von Karosserie und Antriebseinheit

Herkunft:

von mittelhochdeutsch „hōch(ge)zīt“, althochdeutsch (nur im Plural) „thio hōhūn gizīti“ = „das hohe Fest“, später „Hochzeitsfeier“. Das Wort ist mit der älteren Bedeutung seit dem 9. und bis ins 17. Jahrhundert, mit der neuen Bedeutung seit dem 15. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[1] Eheschließung, Heirat, Trauung

Gegenwörter:

[1] Scheidung

Unterbegriffe:

[1] Bauernhochzeit, Diamantene Hochzeit, Doppelhochzeit, Eiserne Hochzeit, Elefantenhochzeit, goldene Hochzeit, Märchenhochzeit, Papierhochzeit, Silberhochzeit, Silberne Hochzeit, Traumhochzeit

Beispiele:

[1] Die Hubers feiern nächsten Sonntag Hochzeit.
[1] Es gibt viele Gründe für Scheidungen, aber der Hauptgrund ist die Hochzeit. (Jerry Lewis)
[1] „Höhepunkt der Heiratspolitik war im Jahr 500 die Hochzeit zwischen dem Vandalenkönig Thrasamund und Theoderichs Schwester Amalafrida.“[2]
[1] „Volkstümliche Lieder mit philosophierendem Inhalt gab es bereits: die Ostjuden bewahrten nämlich bis tief in die Neuzeit hinein die sehr alte Sitte, bei Hochzeiten einen Berufsspaßmacher, einen sogenannten Bádchen (badchán = Spaßmacher) oder Marschalik zu engagieren.“[3]
[1] „Es war eine große Hochzeit, und lustig ging es dabei her, obzwar kein einziger Mann betrunken war.“[4]
[1] „Zafi erzählt uns, dass er gegen Bezahlung auf Hochzeiten und Beerdigungen fiedele und singe.“[5]
[2] „Die Produktionsleittechnik kann auch für die Absicherung von sicherheitskritischen Verschraubungen (z.B. Lenkspindel oder Komponenten des Fahrwerks in der Hochzeit) verwendet werden.“[6]

Redewendungen:

[1] nicht auf zwei Hochzeiten (gleichzeitig) tanzen können/nicht auf zwei Hochzeiten (gleichzeitig) tanzen können

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] standesamtliche Hochzeit, kirchliche Hochzeit

Wortbildungen:

Hochzeitsbild, Hochzeitsbitter, Hochzeitsessen, Hochzeitsfeier, Hochzeitsflug, Hochzeitsfoto, Hochzeitsfotograf, Hochzeitsgast, Hochzeitsgeschenk, Hochzeitsgesellschaft, Hochzeitskleid, Hochzeitskuchen, Hochzeitskuss, Hochzeitsmahl, Hochzeitsnacht, Hochzeitspaar, Hochzeitsplanung, Hochzeitsreise, Hochzeitstafel, Hochzeitstag, Hochzeitstanz, Hochzeitstorte, Hochzeitstourismus, Hochzeitsvorbereitungen, Hochzeitszug

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Hochzeit (Begriffsklärung)
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Hochzeit
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hochzeit
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHochzeit
[1] Duden online „Hochzeit

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Hochzeit“.
  2. Annette Bruhns: Salomonischer Barbar. In: Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel (Herausgeber): Die Germanen. Geschichte und Mythos. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04616-1, Seite 199-210, Zitat Seite 206.
  3. Salcia Landmann: Jiddisch. Das Abenteuer einer Sprache. Ullstein, Frankfurt/Main, Berlin 1988, ISBN 3-548-35240-5, Seite 118.
  4. Hermann Löns: Der Wehrwolf. In: Hans A. Neunzig (Herausgeber): Hermann Löns, Ausgewählte Werke IV. Nymphenburger, München 1986, ISBN 3-485-00530-4, Seite 7-193, Zitat Seite 16.
  5. Philipp Hedemann: Der Mann, der den Tod auslacht. Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2017, ISBN 978-3-7701-8286-2, Seite 91.
  6. Markus Kropik: Produktionsleitsysteme in der Automobilfertigung. Springer, 2009, Seite 219 (Zitiert nach Google Books).

Substantiv, f, Blütezeit Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Hochzeit die Hochzeiten
Genitiv der Hochzeit der Hochzeiten
Dativ der Hochzeit den Hochzeiten
Akkusativ die Hochzeit die Hochzeiten

Worttrennung:

Hoch·zeit, Plural: Hoch·zei·ten

Aussprache:

IPA: [ˈhoːxˌt͡saɪ̯t]
Hörbeispiele:   Hochzeit (Info)

Bedeutungen:

[1] hohe Zeit, Blüte, Gipfel einer Entwicklung

Synonyme:

[1] Blütezeit

Sinnverwandte Wörter:

[1] Hochkonjunktur

Gegenwörter:

[1] Tiefpunkt

Oberbegriffe:

[1] Entwicklungsphase

Beispiele:

[1] Die Hochzeit des traditionellen Jazz ist vorbei.
[1] „Katastrophen sind immer auch die Hochzeiten der Notfallseelsorge.“[1]
[1] „Es sind schwere Vorwürfe gegen die Bankenbranche: Milliarden aus dem Drogenhandel seien zur Hochzeit der Finanzkrise ins internationale Bankensystem geflossen, erklärt das Uno-Büro zur Verbrechensbekämpfung.“[2]
[1] „Und so ist es nicht überraschend, aber dann doch auch für die Gegenwart nur mäßig erhellend, wenn dem Deutschen des frühen 21. Jahrhunderts immer wieder einmal vorgehalten wird, es könne nicht mithalten mit den sprachlichen Leistungen von Wissenschaftlern und Schriftstellern aus den jeweils hervorgehobenen Hochzeiten der deutschsprachigen Kultur.“[3]
[1] „Zur Hochzeit des Jazz war New York seine Hauptstadt.“[4]
[1] „Es ging mit 350 Leuten los, zu Hochzeiten waren es dreißig Mal so viele, laut Polizei.“[5]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Hochzeit (Begriffsklärung)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hochzeit
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHochzeit
[1] Duden online „Hochzeit

Quellen:

  1. Hans-Joachim Ditz im Deutschlandradio Kultur am 27.03.2015 um 06:25 Uhr
  2. Drogengelder sollen Krisenbanken gerettet haben
  3. Ludwig M. Eichinger: Ansichten zur deutschen Sprache im Jahr 2010. In: Sprachreport. Nummer Heft 3, 2010, Seite 2-5, Zitat Seite 2.
  4. Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 76.
  5. Thomas Bärnthaler, Patrick Bauer, Mareike Nieberding und Cornelius Pollmer: »Ich spüre hier eine Demokratie-Entfremdung« – »Nein! Widerspruch!«. In: Süddeutsche Zeitung Magazin. Nummer 47, 22. November 2018, Seite 10 ff. (URL der Onlineausgabe, abgerufen am 26. November 2018).