Verzeichnis:Deutsch/Worttrennung
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Diese Seite bietet eine Übersicht darüber, in welchen Fällen und auf welche Weise Wörter nach den amtlichen Rechtschreibregeln von 2006 am Zeilenende getrennt werden dürfen.
Allgemeines
BearbeitenKeine Trennung einsilbiger Wörter
BearbeitenNur mehrsilbige Wörter dürfen getrennt werden.[1]
Beispiele:
- trennbar: ro-sa, To-fu, Eb-be, ge-wöhn-lich
- nicht trennbar: du, blau, deutsch, Schlauch
Keine Abtrennung einzelner Buchstaben
BearbeitenEinzelne Vokalbuchstaben (Monophthonge), die am Wortanfang oder Wortende stehen, dürfen nicht abgetrennt werden. Das gilt auch, wenn das Wort Teil eines Kompositums ist.[1]
Beispiele:
- nicht trennbar: oben, Asche, Hoch-adel; Klaue, Ra-dio, Geo-phy-sik
- trennbar: ei-tel, Au-to, Eu-le
Missverständliche Worttrennung
BearbeitenManche im strengen Sinne zulässigen Trennungen erschweren beim Lesen das Verständnis oder leisten Missverständnissen Vorschub. Sie sollten vermieden werden.[1]
Dieser Fall tritt insbesondere bei Komposita auf.
Beispiele:
- An-alphabet (nicht: Anal-phabet)
- Auto-rennen (nicht: Autoren-nen)
- Auto-maten (nicht: Au-tomaten)
- be-inhalten (nicht: bein-halten)
- dem-entsprechend (nicht: dement-sprechend)
- Fehl-ernährung (nicht: Fehler-nährung)
- Heil-erfolge (nicht: Heiler-folge)
- Lebens-mittelpunkt (nicht: Lebensmittel-punkt)
- Nacht-eilzug (nicht: Nachteil-zug)
- magenta-rot (nicht: magen-tarot)
- Spargel-ernte (nicht: Spar-gelernte)
- Sprech-erziehung (nicht: Sprecher-ziehung)
- Stief-eltern (nicht: Stiefel-tern)
- Tal-entwässerung (nicht: Talent-wässerung)
- Ur-instinkt (nicht: Urin-stinkt)
Trennung zusammengesetzter und präfigierter Wörter
BearbeitenKomposita
BearbeitenWörter, die aus selbstständig vorkommenden Wörtern zusammengesetzt sind, trennt man zwischen den einzelnen Bestandteilen.[2]
- Beispiele: Brief-träger, Dick-häuter, schwarz-fahren, feder-leicht
Wörter mit Präfix
BearbeitenWörter mit Präfix (Vorsilbe) trennt man nach der Vorsilbe.[2]
- Beispiele: be-schreiben, ver-suchen, Unter-haltung, Pro-jekt, äqui-valent, Hypo-these
Trennung einfacher und suffigierter Wörter
BearbeitenBei einfachen (d. h. nicht zusammengesetzten) Wörtern und bei Wörtern mit Suffix (Ableitungssilbe, Nachsilbe) stimmen die Trennstellen gewöhnlich mit den Grenzen der Silben überein. Letztere können durch langsames Vorlesen ermittelt werden.[1]
Kein Konsonant an der Silbengrenze
BearbeitenWenn an der Silbengrenze zwei Vokale aufeinanderstoßen (= Hiat), kann zwischen ihnen getrennt werden.[3]
- Beispiele: Muse-um, Feri-en, Trau-er, schnei-en, visi-onär, Dru-ide
Auch für die Trennung von Hiaten gilt, dass einzelne Vokalbuchstaben (Monophthonge) am Wortanfang oder -ende nicht abgetrennt werden dürfen (vgl. hier).
Beispiele:
- nicht trennbar: Io-no-sphä-re, Ra-dio, Kleie
- trennbar: eu'-er, Ei-er, 'Au-er-hahn
Hiate sind nicht mit Diphthongen (z. B. Maus, weit, scheu, läuft) zu verwechseln. Letztere dürfen grundsätzlich nicht getrennt werden.
Genau ein Konsonant an der Silbengrenze
BearbeitenWenn an der Silbengrenze nur ein einziger Konsonant steht, wird er der hinteren Silbe zugeschlagen.[4]
- Beispiele: sie-ben, Ru-he, flie-ßen, Käu-ze, Ni-xe
Wenn Konsonantenverbindungen wie sch, ch, ck, ph, rh, sh und th ein einziges Phonem repräsentieren, werden sie behandelt, als ob sie ein einziger Konsonant wären.[5]
- Beispiele: du-schen, Lö-cher, zwi-cken, Hierogly-phe, Ca-shewnuss, Ma-thematik
- aber: Küss-chen, Hip-hop, Ver-hör, Rat-haus
Mehrere Konsonanten an der Silbengrenze
BearbeitenWenn an der Silbengrenze mehrere Konsonanten stehen, wird der letzte davon der hinteren Silbe zugeschlagen.[4]
- Beispiele: Son-ne, Tas-se, plat-zen, reg-nen
Mehrere Konsonanten an der Silbengrenze bei Fremdwörtern
BearbeitenIn Fremdwörtern können die Verbindungen aus Buchstaben für einen Konsonanten + l, + n oder + r entweder wie oben getrennt werden, oder sie kommen ungetrennt auf die neue Zeile. [6]
- Beispiele: nob-le/no-ble, Zyk-lus/Zy-klus, Mag-net/Ma-gnet, Feb-ruar/Fe-bruar, Hyd-rant/Hy-drant, Arth-ritis/Ar-thritis
Weblinks
Bearbeiten- Deutsche Rechtschreibung: Regeln Webseite des Rats für deutsche Rechtschreibung (PDF-Datei)