Rekonstruktion (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Rekonstruktion die Rekonstruktionen
Genitiv der Rekonstruktion der Rekonstruktionen
Dativ der Rekonstruktion den Rekonstruktionen
Akkusativ die Rekonstruktion die Rekonstruktionen

Worttrennung:

Re·kon·struk·ti·on, Plural: Re·kon·struk·ti·o·nen

Aussprache:

IPA: [ʁekɔnstʁʊkˈt͡si̯oːn]
Hörbeispiele:   Rekonstruktion (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] allgemein: Wiederherstellung
[2] Linguistik, speziell Historiolinguistik: Erschließung nicht bezeugter sprachlicher Formen durch Vergleich späterer, bezeugter Sprachformen
[3] Städtebau: bauliche Maßnahmen zur Rettung, Sicherung gefährdeter Gebäude

Herkunft:

im 19. Jahrhundert nach französisch reconstruction → fr[1]

Beispiele:

[1] In manchen Fällen ist der Versuch einer Rekonstruktion verlorengegangenen Wissens sinnvoll.
[2] In der Linguistik wird immer wieder eine Rekonstruktion älterer Sprachformen, die nicht in Dokumenten belegt sind, durch Vergleich verwandter Sprachen versucht.
[2] „Er nannte das Verfahren daher »Rekonstruktion der indogermanischen Ursprache«.“[2]
[2] „Die historische Betrachtungsweise galt auch den Junggrammatikern weiterhin als die einzig denkbare; ihre zentrale Aufgabe sahen sie in der Rekonstruktion der Sprachgeschichte und insbesondere der indoeuropäischen Grundsprache.“[3]
[2] „Die Rekonstruktion von phonetischen Einheiten historischer Sprachen wird dadurch sehr erleichtert, daß der Mensch nur begrenzte Möglichkeiten hat, Sprachlaute hervorzubringen.“[4]
[2] „Davon macht auch die Rekonstruktion des Urindogermanischen keine Ausnahme.“[5]
[3] Die Rekonstruktion älterer Bausubstanz ist immer wieder eine bedeutende Aufgabe.

Wortbildungen:

[1] Rekonstruktionsversuch, Rekonstruktionszeit

Übersetzungen

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[1–3] Wikipedia-Artikel „Rekonstruktion
[1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rekonstruktion
[1, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRekonstruktion
[2] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Rekonstruktion“. ISBN 3-520-45203-0.
[2] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Rekonstruktion“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[2] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Rekonstruktion“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort rekonstruieren.
  2. Walter Porzig: Das Wunder der Sprache. Probleme, Methoden und Ergebnisse der modernen Sprachwissenschaft. Dritte Auflage. Francke, Bern/München 1962, S. 359 f. Die Rede ist von August Schleicher.
  3. Ulrike Haß-Zumkehr: Deutsche Wörterbücher - Brennpunkt von Sprach- und Kulturgeschichte. de Gruyter, Berlin/New York 2001, Seite 185. ISBN 3-11-014885-4.
  4. Wolfgang Herrlitz: Historische Phonologie des Deutschen. Teil I: Vokalismus. Niemeyer, Tübingen 1970, ISBN 3-484-25002-X, Seite 4.
  5. Daniel Scholten: Denksport Deutsch. Wer hat bloß die Gabel zur Frau und den Löffel zum Mann gemacht?. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-26134-0, Seite 35.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Reproduktion