Tjorrie (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Tjorrie die Tjorries
Genitiv der Tjorrie der Tjorries
Dativ der Tjorrie den Tjorries
Akkusativ die Tjorrie die Tjorries

Worttrennung:

Tjor·rie, Plural: Tjor·ries

Aussprache:

IPA: [ˈt͡ʃɔʁi]
Hörbeispiele:
Reime: -ɔʁi

Bedeutungen:

[1] Namibia umgangssprachlich: altes, minderwertiges Auto (das durch Klappern lästige Geräusche verursacht)

Herkunft:

Das Wort ist afrikaansem tjorrie → af ‚[a]fgeleefde motor; minderwaardige, outydse motorvoertuig; rammelkas‘[1] entlehnt.[2]

Synonyme:

[1] abwertend: Karre
[1] umgangssprachlich: Klapperkasten, Klapperkiste

Oberbegriffe:

[1] Fahrzeug

Beispiele:

[1] „Früher mussten sich die Leute in der Regenzeit fragen, ob sie mit ihrer Tjorrie durchs Rivier kommen oder sonstwo auf Strecke im Monokko stecken bleiben, Äste kappen, diese unterlegen, Schuhe ausziehen und dann wieder anschieben.“[3]
[1] „Die setzen sich babbelas in ihre Tjorrie und rasen los, komme was wolle.“[4]
[1] „Die Oukies können sich jetzt net nich auf den Regen verlassen, dass der den verkrusteten Brackstaub der Küste von ihren Tjorries abwäscht.“[5]
[1] „Da sind ja die Schlaglöcher von Ovenduka, in denen sich manch Fahrer mit seiner Tjorrie in dieser Woche festgefahren hat.“[6]
[1] „Dabei dürfen wir die kannibalistische Neigung der Dickpänse nich übergehen, weil wir se kennen, wie se sich an ihren überfahrenen Artgenossen ergötzen, bis die nächste Tjorrie sie auch noch plattfährt, so dass noch weitere Panzerheuschrecken auf die Pad nachrücken, um wiederum ihresgleichen zu verschmausen, usw. usw.[7]
[1] „Derweil Du als Selbstfahrer oder transportierter Touri in jede entfernte Landesecke kommst, gibt’s zum Glück noch Flecken, wo kein Flugzeug landen und keine bleddy Tjorrie rumgurken kann.“[8]

Übersetzungen Bearbeiten

[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTjorrie
[1] Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Stichwort »Tschorrie«, Seite 143.

Quellen:

  1. F.F. Odendal, R.H. Gouws; Laetitia Botha, Irène Wasserfall (Herausgeber): HAT, Verklarende Handwoordeboek van die Afrikaanse Taal. Pearson Education South Africa, Kaapstad 2005, ISBN 978-1-86891-243-8, Seite 1182 (Zitiert nach Google Books).
  2. Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Stichwort »Tschorrie«, Seite 143.
  3. Wieder fortkommen. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 3. März 2005, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 8. Juni 2018).
  4. Bis es nur noch flimmert. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 14. Dezember 2006, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 8. Juni 2018).
  5. Padsperre nach Neujahr 2008. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 4. Januar 2008, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 8. Juni 2018).
  6. Kreativ mit Schlaglöchern. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 25. März 2011, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 8. Juni 2018).
  7. Von Krabbelviechern, Mannsbildern und Hautfarbendünkel. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 20. April 2017, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 8. Juni 2018).
  8. Cañon-Schluchten bieten Einblick in Jahrmillionen. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 7. Juni 2018, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 8. Juni 2018).