Mandat (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Mandat die Mandate
Genitiv des Mandats
des Mandates
der Mandate
Dativ dem Mandat
dem Mandate
den Mandaten
Akkusativ das Mandat die Mandate

Worttrennung:

Man·dat, Plural: Man·da·te

Aussprache:

IPA: [manˈdaːt]
Hörbeispiele:   Mandat (Info),   Mandat (Österreich) (Info)
Reime: -aːt

Bedeutungen:

[1] Politik: Auftrag des Volkes, der Wähler an den Abgeordneten oder die Abgeordnete
[2] Recht: Auftrag an einen Rechtsanwalt
[3] Geschichte: meist schriftlicher Auftrag, Befehl eines Herrschers an einen Untergebenen
[4] Politik: Auftrag durch ein internationales Gremium an ein Land/eine Ländergruppe, ein bestimmtes Gebiet vertretungsweise zu verwalten

Herkunft:

Im 14. Jahrhundert entlehnt aus dem lateinischen, substantivierten Partizip Perfekt mandātum → la „Auftrag, Befehl“, zum Verb mandāre → la „übergeben, anvertrauen“. Dies ist das Kompositum aus dem lateinischen Substantiv manus → la „Hand“ und dem Verb dare → la „geben“.[1]

Synonyme:

[1] Wählerauftrag

Sinnverwandte Wörter:

[3] Auftrag, Befehl, Mission, Order, Weisung

Unterbegriffe:

[1] Abgeordnetenmandat, Bundestagsmandat, Direktmandat, Doppelmandat, Kreistagsmandat, Landtagsmandat, Reichstagsmandat, Reststimmenmandat, Überhangmandat, UNO-Mandat, Verhandlungsmandat, Vorzugstimmenmandat
[2] Anwaltsmandat, Einzugsmandat, Lastschriftmandat, Organmandat, Pflichtmandat, Strafmandat
[4] Völkerbundmandat

Beispiele:

[1] Am 18.9.2005 werden die Mandate wieder neu vergeben.
[1] „Bei der Landtagswahl zwei Monate später wurde der bekennende Marxist von Oertzen wiedergewählt, wurde Kultusminister in Niedersachsen und hielt in der Folge sein Mandat bis 1982.“[2]
[2] Ich erteile Ihnen, Dr. Schüller-Müdenleid, das Mandat mich in allen Rechtsangelegenheiten zu vertreten.
[3]
[4] „Großbritannien verwaltete das Mandat für Palästina und Mesopotamien, Frankreich den Libanon und Syrien, was auch Hatay umfasste.“[3]
[4] „1920 sicherte sich Großbritannien die Herrschaft über Palästina in Form eines 1922 vom Völkerbund bestätigten Mandats, das die Vorbereitung des Landes auf die Unabhängigkeit vorsah und – gemäß der so genannten Balfour-Erklärung von 1917 – in absichtlich unklar gehaltener Formulierung »die Errichtung einer jüdischen nationalen Heimstätte« – bei gleichzeitiger Wahrung aller Rechte der nichtjüdischen Bevölkerung zum Ziel hatte.“[4]

Wortbildungen:

Mandant, Mandantschaft, Mandatar, Mandatsträger
[4] Mandatsgebiet, Mandatsmacht

Übersetzungen Bearbeiten

[1–4] Wikipedia-Artikel „Mandat
[1, 2, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mandat
[1, 2, 4] Duden online „Mandat
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMandat
[1, 2] The Free Dictionary „Mandat

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 1. Auflage. Edition Kramer im Rhenania-Buchversand, Koblenz 2010, ISBN 978-3-941960-03-9 (Lizenzausgabe des Akademie Verlag, Berlin), Seite 832.
  2. Lutz Hachmeister: Hannover. Ein deutsches Machtzentrum. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2016, ISBN 978-3-421-04705-2, Seite 195.
  3. Björn Berge: Atlas der verschwundenen Länder. Weltgeschichte in 50 Briefmarken. dtv, München 2018 (übersetzt von Günter Frauenlob, Frank Zuber), ISBN 978-3-423-28160-7, Seite 187. Norwegisches Original 2016.
  4. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 136.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Mandant