Wiktionary:Frühneuhochdeutsch/Letternhäufelung

Letternhäufelung in der Inschrift von Albrecht Dürers Holzschnitt Rhinocerus (1515), Text bei Wikisource.

Unter Letternhäufelung (auch: Letterhäufelung) versteht man die Schreibung zusätzlicher Laute im Schriftbild der deutschen Sprache, die die Aussprache nicht verändern. Die Letternhäufelung trat im orthographisch noch nicht geregelten Frühneuhochdeutschen auf und wurde bis in das 17. und 18. Jahrhundert fortgesetzt.

Es wurden hierbei hauptsächlich die Konsonanten verdoppelt bzw. verstärkt, so heißt es beispielsweise kräfftig, hertzkranck und Artzney. Diese Wörter besitzen im heutigen Schriftbild an der entsprechenden Stelle nur noch einen Konsonanten, werden jedoch nicht anders ausgesprochen. Auch Vokale wurden mitunter verdoppelt, um ihre Länge darzustellen, so schreibt Goethe im Urfaust noch Schooß.

Im Wiktionary wird der Haupteintrag unter einer normalisierten Schreibweise ohne Letternhäufelung angelegt, auch wenn diese in historischen Quellen weniger häufig oder sogar gar nicht vorkommt. Für alle nachweisbaren Schreibweisen (solange es sich nicht um einmalige und offensichtliche Druckfehler handelt) werden Nebeneinträge angelegt, die mittels der Vorlage {{Letternhäufelung|Hauptlemma}} auf das Hauptlemma verweisen.