Isoglosse (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Isoglosse die Isoglossen
Genitiv der Isoglosse der Isoglossen
Dativ der Isoglosse den Isoglossen
Akkusativ die Isoglosse die Isoglossen

Worttrennung:

Iso·glos·se, Plural: Iso·glos·sen

Aussprache:

IPA: [izoˈɡlɔsə]
Hörbeispiele:   Isoglosse (Info)
Reime: -ɔsə

Bedeutungen:

[1] Linguistik, speziell Dialektologie: Linie, die verschiedene Ausprägungen sprachlicher Erscheinungen trennt

Herkunft:

von griechisch ἴσος (ísos) → el = gleich und griechisch γλῶσσα (glōssa) → el = Sprache[1]

Oberbegriffe:

[1] Isogramm

Unterbegriffe:

[1] Isophon, Isomorph, Isolex

Beispiele:

[1] Isoglossen sind sprachgeographische Linien, bei denen eine sprachliche Erscheinung diesseits und jenseits der Linie in unterschiedlichen Formen auftritt.
[1] Dialekte lassen sich dadurch charakterisieren, dass zwischen ihnen ein Bündel von Isoglossen feststellbar ist.
[1] Eine wichtige Isoglosse in Deutschland trennt die Gebiete, in denen auf der einen Seite „machen“ und auf der anderen Seite „maken“ für ein und dasselbe Verb gesagt wird.
[1] „Diese Linien nennt man Isoglossen, »Linien gleicher Sprechweisen«, so wie man Linien gleicher Barometerstände Isobaren und die gleicher Thermometerstände Isothermen nennt.“[2]
[1] „Mit Hilfe von Isoglossen legt man Dialektgrenzen fest; je mehr Isoglossen es aber zwischen zwei Orten gibt, desto einschneidender ist die Sprachgrenze.“[3]
[1] „Mit dem (hier nicht im einzelnen behandelten) Rheinfränkischen zusammen ist der hessische Raum durch verschiedene Isoglossen (sprachliche Grenzlinien) umschlossen, die zunächst eine gewisse, früher überbetonte Einheitlichkeit belegen.“[4]

Wortbildungen:

[1] Isoglossenbündel

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Isoglosse

Quellen:

  1. Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7
  2. Walter Porzig: Das Wunder der Sprache. Probleme, Methoden und Ergebnisse der modernen Sprachwissenschaft. Dritte Auflage. Francke, Bern/München 1962, S. 222. Gesperrt gedruckt: Isoglossen.
  3. Werner König: dtv-Atlas Deutsche Sprache. 15., durchgesehene und aktualisierte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, Seite 141. ISBN 3-423-03025-9.
  4. Heinrich J. Dingeldein: Das »Hessische«: der bekannteste nicht existierende Dialekt. In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft. Nummer Heft 3, 1993, Seite 33-35, Zitat Seite 34.