Hybridbildung (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Hybridbildung die Hybridbildungen
Genitiv der Hybridbildung der Hybridbildungen
Dativ der Hybridbildung den Hybridbildungen
Akkusativ die Hybridbildung die Hybridbildungen

Worttrennung:

Hy·b·rid·bil·dung, Plural: Hy·b·rid·bil·dun·gen

Aussprache:

IPA: [hyˈbʁiːtˌbɪldʊŋ]
Hörbeispiele:   Hybridbildung (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik, speziell Wortbildung: Wort, dessen Bestandteile (Konstituenten) aus verschiedenen Sprachen stammen
[2] Linguistik, speziell Dialektologie: Hyperkorrektur, die durch falsche Anpassung an ein anderes Sprachsystem zustande kommt

Herkunft:

Determinativkompositum aus hybrid und Bildung

Synonyme:

[1] hybride Bildung, Hybridform
[2] Adoptivform, Bastardform, hybride Bildung

Oberbegriffe:

[1] Wortbildung, Wort

Beispiele:

[1] Ein Wort wie "Autofahrer", in dem das ursprünglich griechische Wort "Auto" und der deutsche Verbstamm "fahr-" stecken, ist ein Beispiel für eine Hybridbildung.
[1] „Hybridbildungen stehen nicht selten in synonymischen Relationen zu rein fremdsprachigen Bildungen (…).“[1]
[1] „Recht zahlreich sind Hybridbildungen, vor allem Wortbildungen aus genuin deutschem Wort(bildungs)material und Anglizismen (zum Beispiel chillig, Eineurojob).“[2]
[1] „Innerhalb der Hybridbildungen selbst findet ebenfalls ein Ausgleich statt.“[3]
[2] Die Anpassung von dialektalem "jut" an hochdeutsch "gut" kann zu Hyperkorrekturen wie "Gunge" für "Junge" führen; "Gunge" wäre dann ein Beispiel für eine Hybridbildung.

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Hybridbildung
[?] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hybridbildung
[1, 2] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Hybridbildung“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Dietrich Homberger: Sachwörterbuch zur deutschen Sprache und Grammatik. Diesterweg, Frankfurt/Main 1989, ISBN 3-425-01074-3, Stichwort: Hybridbildung, Seite 55.

Quellen:

  1. Karl-Ernst Sommerfeldt (Hrsg.): Entwicklungstendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, Seite 186. ISBN 3-323-00169-9.
  2. Doris Steffens: Tigerentenkoalition - schon gehört? Zum neuen Wortschatz im Deutschen. In: Sprachreport. Nummer Heft 1, 2010, Seite 2-8, Zitat Seite 7. Kursiv gedruckt: chillig, Eineurojob; Abkürzungen aufgelöst.
  3. Peter Eisenberg: Anglizismen im Deutschen. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Herausgeber): Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-033462-3, Seite 57–119, Zitat Seite 102.