Eckensteherin (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Eckensteherin die Eckensteherinnen
Genitiv der Eckensteherin der Eckensteherinnen
Dativ der Eckensteherin den Eckensteherinnen
Akkusativ die Eckensteherin die Eckensteherinnen

Worttrennung:

Ecken·ste·he·rin, Plural: Ecken·ste·he·rin·nen

Aussprache:

IPA: [ˈɛkn̩ˌʃteːəʁɪn]
Hörbeispiele:   Eckensteherin (Info),   Eckensteherin (Info)

Bedeutungen:

[1] herumlungernde weibliche Person ohne feste Arbeit
[2] weibliche Person, die für sich allein ist
[3] Südschwäbisch: weibliche Person, die nicht zum Tanz aufgefordert wird

Herkunft:

Ableitung (Motion, Movierung) des Femininums aus der männlichen Form Eckensteher mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -in

Synonyme:

[1] Faulenzerin, Gammlerin, Gelegenheitsarbeiterin
[2] Einzelgängerin
[3] Bankrütscherin

Gegenwörter:

[1] Arbeitstier, Workaholic

Männliche Wortformen:

[1, 2] Eckensteher

Beispiele:

[1] „Sie öffnete eine Flasche Bier, warf ihren Kopf in den Nacken und nahm einen langen Zug. Dabei sah sie aus wie einer dieser Eckensteher, der den ganzen Tag nichts anderes tat. […] ‚Du meinst, du kannst ihr nicht helfen?‘ Meine Eckensteherin! Was konnte ich tun? […]“[1]
[2] „Seinen ersten öffentlichen Wahlkampf 1965 hat Grass direkt im Namen der Vernunft geführt. Schon damals erschien sie ihm einerseits als »Eckensteherin« und Mauerblümchen, wenn es heißt, »widerstandslos ha[be] sich die zarte Pflanze Vernunft immer wieder unter den Rasen pflügen lassen«, andererseits kannte der damalige Grass noch einen Vernunftoptimismus, der später gedämpfter klingen wird: »Lasst uns dafür sorgen, daß in unserem Land endlich dir Vernunft siegt und Aufklärung sich ausbreitet wie eine heilsame Epidemie!«“[2]
[2] „Ich hatte schon den Mund auf dem rechten Fleck und sorgte selbst dafür, daß ich nur zur Eckensteherin wurde. Mädchen, die ohne Freund am Abend allein nach Hause gehen mußten, galten nichts.“[3]
[2] „Ihr Geliebter war erstaunt, zu sehen, wie Jeanne sich aus einer kleinen nächtlichen Eckensteherin zu einer begehrten Kokotte entwickelte.“[4]
[3]

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Duden online „Eckensteherin
[3] Südhessisches Wörterbuch: „Eckensteherin

Quellen:

  1. Jürgen Stauder: Ist ja nur der Himmel. BookRix, 2012, ISBN 3864795982 (zitiert nach Google Books).
  2. Volker Neuhaus: Gipfelgespräche mit Martin Luther. marixverlag, 2017, ISBN 3843805539 (zitiert nach Google Books).
  3. Sophie Wiechering, Fritz Wiechering: Friedenszeiten und Kriegsjahre im Spiegel zweier Lebenserinnerungen. 1984, Seite 37 (zitiert nach Google Books).
  4. Renée Dunan: Zärtlichkeiten. 1924, Seite 57 (zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

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