Aporophobie
Aporophobie (Deutsch) Bearbeiten
Substantiv, f Bearbeiten
Singular | Plural | |
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Nominativ | die Aporophobie | —
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Genitiv | der Aporophobie | —
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Dativ | der Aporophobie | —
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Akkusativ | die Aporophobie | —
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Worttrennung:
- Apo·ro·pho·bie, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [apoʁofoˈbiː]
- Hörbeispiele: Aporophobie (Info)
- Reime: -iː
Bedeutungen:
Herkunft:
- Determinativkompositum aus aporo und Phobie; zugrunde liegen griechisch: άπορος (áporos) = „ohne Ressourcen“, „Obdachlose“, „arm“ und φόβος (fóbos) = „Angst“
Oberbegriffe:
- [1] Phobie
Beispiele:
- [1] „Die Aporpophobie ist einer der Neologismen, die geschaffen wurden, um auf dieses psychologische und soziale Phänomen Bezug zu nehmen, das mit einem Gefühl der Abstoßung gegenüber dem Anderen zusammenhängt. Spezifisch, ‚Aporophobie‘ bedeutet Hass oder Ablehnung der Armen, etwas, das sich sowohl im Denken als auch im Handeln vieler Menschen widerspiegelt.“[1]
- [1] „Fordert die Kommission auf, Menschen, die sich in prekären Situationen befinden und Diskursen ausgesetzt sind, die die Menschenwürde verletzen, besondere Aufmerksamkeit zu widmen, einschließlich solcher, die Aporophobie fördern und sich gegen Angehörige einer Bevölkerungsgruppe richten, die in der Regel nicht Anzeige erstattet.“[2]
- [1] „Es ist notwendig, dass wir gemeinsam den populistischen Diskursen der Intoleranz, der Fremdenfeindlichkeit, der Aporophobie – dem Hass auf die Armen – sowie all jenen entgegentreten, die uns zu Gleichgültigkeit, Meritokratie und Individualismus verleiten. Diese Narrative haben nur dazu gedient, unsere Völker zu spalten und unsere poetische Fähigkeit, unsere Fähigkeit, gemeinsam zu träumen, zu untergraben und zu auszuschalten.“[3]
- [1] „Die Geopolitik des Stillstands, die durch ‚Die Mauer‘ symbolisiert wird, ist bloß eine andere Bezeichnung für die Flüchtlingskrise, die unsere Welt ausmacht. Es ist die bildliche Darstellung der Selbstimmunität eines Systems, das sich am Rande des Abgrunds bewegt und mit ihm flirtet: Die Reichen machen sich breit und verdrängen dabei die Verelendeten. Im Zuge der Aporophobie versuchen die Ersteren, Letztere zu unterdrücken, obwohl das System ohne die Unterstützung der Letzteren offenkundig zusammenbrechen würde. Dies ist kein einfacher Konflikt zwischen Kulturen: Eine zerstörerische Zivilisation unterdrückt andere Lebensformen. Der frenetische Rhythmus der einen verlangt nach einer Lähmung der anderen. Synkope, Konvulsion.“[4]
- [1] „Die Obertöne der Xenophobie, der Aporophobie und des Chauvinismus, die man im Chor von Meinungen bezüglich der neuen Gesellschaftsmitglieder vernehmen kann, bringen den modernen Multikulturalismus in Chile an seine Grenzen.“[5]
- [1] „Im Juni 2022 billigten die Gerichte endgültig das Gesetz über Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung, bekannt als Zerolo-Gesetz, das Aporophobie und Antiziganismus als Hassverbrechen einstufte.“[6]
Wortbildungen:
Übersetzungen Bearbeiten
[1] Feindseligkeit, Ablehnung, Angst oder Hass gegenüber Armut oder den Armen
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Quellen:
- ↑ Marcus Baldwin: Aporophobie (Ablehnung der Armen): Ursachen für dieses Phänomen. In: Warbletoncouncil. 18 Juni 2021
- ↑ Maite Pagazaurtundúa: Erweiterung der Liste der EU-Straftatbestände um Hetze und Hasskriminalität. In: Europäisches Parlament. 12 September 2021
- ↑ Schwestern, Brüder, liebe soziale Poeten! VIDEOBOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS AN DIE VOLKSBEWEGUNGEN. In: Der Heilige Stuhl. 16 Oktober 2021
- ↑ Silvana Rabinovich: Geopolitik des Stillstands: vertreiben, festsetzen... und enteignen. In: Goethe Institut. 2022
- ↑ Sergej Gordon: Exodus zum Planeten Chile – filmische Wahrnehmung der aitianischen Diaspora in „Petit Frère“ (2018) und „Perro Bomba“ (2019). BEZIEHUNGEN ZWISCHEN EUROPA UND LATEINAMERIKA. In: Universität Bremen. 20 Marsch 2023
- ↑ Von der Verfassung zum Zerolo-Gesetz: die spanischen Normen die Rassismus bestrafen. In: Von Nachrichten. 28 Mai 2023