zurücklehnen (Deutsch) Bearbeiten

Verb Bearbeiten

Person Wortform
Präsens ich lehne zurück
du lehnst zurück
er, sie, es lehnt zurück
Präteritum ich lehnte zurück
Konjunktiv II ich lehnte zurück
Imperativ Singular lehn zurück!
lehne zurück!
Plural lehnt zurück!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
zurückgelehnt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:zurücklehnen

Worttrennung:

zu·rück·leh·nen, Präteritum: lehn·te zu·rück, Partizip II: zu·rück·ge·lehnt

Aussprache:

IPA: [t͡suˈʁʏkˌleːnən]
Hörbeispiele:   zurücklehnen (Info)

Bedeutungen:

[1] transitiv, reflexiv: etwas/sich nach hinten lehnen
[2] reflexiv; übertragen: nach einer großen, gelungenen Arbeit Entspannung, Erholung suchen, um neue Kraft zu schöpfen; es sich bequem machen

Herkunft:

Ableitung eines Partikelverbs zum Verb lehnen mit dem Präverb (Verbpartikel, Verbzusatz) zurück

Sinnverwandte Wörter:

[2] auftanken, (sich) ausruhen, ausspannen, sich entspannen, neue Kräfte sammeln, zur Ruhe kommen
[2] bildungssprachlich: (sich) regenerieren
[2] gehoben: Atem schöpfen, der Ruhe pflegen
[2] umgangssprachlich: abhängen, abschalten, abschlaffen die Seele baumeln lassen, relaxen
[2] jugendsprachlich: auschillen, chillen
[2] süddeutsch, österreichisch: (sich) ausrasten
[2] veraltet: sich rekreieren

Oberbegriffe:

[1] lehnen

Beispiele:

[1] „Schwahl griff nach einer Zigarette und lehnte sich im Sessel zurück.[1]
[1] „Weiter sagt er nichts, vorerst, er klopft mit den Fingern ein getragenes Motiv auf den Tisch und hält den Kopf weit zurückgelehnt, in verborgene Gedanken vertieft.“[2]
[1] „Wir besteigen die Kutsche und lehnen uns erhaben in den Polstern zurück, wie wir es von den Herrschaften gesehen haben.“[3]
[1] „‚Gute Arbeit‘, sagte Kronbecher schließlich, lehnte den massigen Körper zurück und steckte die Daumen in Brusthöhe unter die Hosenträger.“[4]
[1] „Seine Hände gleiten über ihre Brüste, er hat den Kopf zurückgelehnt, die Augen geschlossen, sieht beinahe genauso aus wie vorhin, als er sie noch gar nicht gesehen hatte.“[5]
[1] „Aomame lehnte sich zurück.[6]
[2] „Komm, lehn dich auch zurück und schließ die Augen, verderben wir uns den Genuß nicht mit Gerede, träumen wir uns für ein paar Züge in die alten Zeiten, die bald wieder anfangen werden.“[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] den Kopf zurücklehnen
[1] sich (im Sessel, in den Sessel) zurücklehnen
[2] sich nach getaner Arbeit zurücklehnen können

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „zurücklehnen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „zurücklehnen
[1] The Free Dictionary „zurücklehnen
[1, 2] Duden online „zurücklehnen
[1, 2] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „zurücklehnen“ auf wissen.de
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „zurücklehnen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalzurücklehnen

Quellen:

  1. Bruno Apitz: Nackt unter Wölfen. Roman. Ungekürzte Ausgabe, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1961 (rororo Taschenbuch 416/417), Seite 39 (Erstausgabe 1958).
  2. Jurek Becker: Jakob der Lügner. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1969, Seite 241.
  3. Erwin Strittmatter: Der Laden. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1983, Seite 393.
  4. Kerstin Jentzsch: Ankunft der Pandora. Roman. Heyne, München 1997, ISBN 3-453-13055-3, Seite 274 (Erstausgabe im Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1996).
  5. Tanja Dückers: Spielzone. Roman. 1. Auflage. Aufbau-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-351-02858-X, Seite 185 (Zitiert nach Google Books).
  6. Haruki Murakami: 1Q84. Buch 3. Roman. 1. Auflage. DuMont, Köln 2011 (Originaltitel: 1Q84, übersetzt von Ursula Gräfe aus dem Japanischen), ISBN 978-3-8321-9588-5, Seite 34.
  7. Jurek Becker: Jakob der Lügner. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1969, Seite 117.