zu Kreuze kriechen (Deutsch) Bearbeiten

Redewendung Bearbeiten

Worttrennung:

zu Kreu·ze krie·chen

Aussprache:

IPA: [t͡suː ˈkʁɔɪ̯t͡sə ˈkʁiːçn̩]
Hörbeispiele:   zu Kreuze kriechen (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: sich trotz versuchten Widerstands schließlich demütig unterwerfen

Herkunft:

Die Redewendung entstammt einer Bußübung aus dem Mittelalter, am Gründonnerstag oder Karfreitag auf den Knien zum Altarkruzifix zu rutschen, um Vergebung zu erhalten. Diese ursprüngliche Bedeutung ging inzwischen verloren.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] sich demütigen, nachgeben

Beispiele:

[1] „2013 ließen örtliche Großfarmer […] eine Giftgasattacke fliegen. Tonnenweise Pflanzenschutzmittel wurden mit einem Flugzeug über der Siedlung der Kleinbauern ausgekippt, die daraufhin Hautschäden und Atemnot bei örtlichen Ärzten registrieren ließen. Dann wuchs sechs Monate lang in der Gegend nichts mehr: kein Mais, keine Bananen, kein Maniok, keine Limonen. Die Kleinbauern der Siedlung mussten zu Kreuze kriechen: Sie arbeiteten einige Zeit lang wieder als Tagelöhner auf den nahen Großfarmbetrieben.“[2]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Redensarten-Index „zu Kreuze kriechen
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04114-5 „Kreuz: zu Kreuze kriechen“, Seite 437.
[1] Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. 2. Auflage. Band 3: Homer–Nutzen, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-451-04400-5, DNB 944179347 „Kreuz: Zu Kreuze kriechen“, Seite 890.

Quellen:

  1. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. 2. Auflage. Band 3: Homer–Nutzen, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-451-04400-5, DNB 944179347 „Kreuz: Zu Kreuze kriechen“, Seite 890.
  2. Thomas Fischermann: Giftgasattacke im Bauerndorf. In: Zeit Online. 13. Mai 2016, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 21. Oktober 2017).