unterschwänglich (Deutsch) Bearbeiten

Adjektiv Bearbeiten

Positiv Komparativ Superlativ
unterschwänglich
Alle weiteren Formen: Flexion:unterschwänglich

Worttrennung:

un·ter·schwäng·lich, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˈʊntɐˌʃvɛŋlɪç]
Hörbeispiele:   unterschwänglich (Info)

Bedeutungen:

[1] selten, lyrisch: nicht offen voller Emotionen auslebend/ausgelebt

Herkunft:

vermutlich durch Bert Brecht, Orges Wunschliste, geprägt: „Von den Abschieden, die unterschwänglichen. Von den Künsten, die unverwertlichen. Von den Lehrern, die beerdlichen. Von den Genüssen, die aussprechlichen. Von den Zielen, die nebensächlichen.“[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] emotionslos, kühl, unterdrückt, im Untergrund mitschwingend, unterschwellig

Gegenwörter:

[1] offen zu Tage tretend, überschwänglich

Beispiele:

[1] „Auf dieses weisen daneben auch die Themen Vergänglichkeit und Tod, die in den ‚vergänglichen‘ Aufenthalten, ‚unterschwänglichen‘ Abschieden, ‚beerdlichen‘ Lehrern und schließlich in den ‚schnellen‘ Toden des letzten Verses gegenwärtig sind.“[2]
[1] „Der positive Selbstwert spiegelt sich nicht in über- oder unterschwänglichen Gefühlszuständen, sondern in einer existenziellen Sicherheit der Unverletzbarkeit.“[3]
[1] „Als Gegenbegriff zu überschwenglich – von (übermäßig) heftigen Gefühlsäußerungen begleitet – bezeichnet er Gelassenheit, und gelassen, unterschwänglich können die Abschiede sein.“[4]
[1] „Trotz alledem beschlich mich immer wieder dieses unterschwängliche Schamgefühl, die einzige Überlebende zu sein.“[5]
[1] „Ich bedankte mich unterschwänglich, nahm die Mappe entgegen, und Frau Westphal entschwand.“[6]
[1] „Er schreibt Glossen und Rezensionen, Porträts und — «so unterschwänglich wie möglich» — Gedichte, schreibt über Ilja Ehrenburg und Hemingway, über John Galsworthy und Upton Sinclair, […]“[7]

Übersetzungen Bearbeiten

Quellen: