schwarze Null (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f, Wortverbindung, adjektivische Deklination Bearbeiten

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ schwarze Null schwarze Nullen
Genitiv schwarzer Null schwarzer Nullen
Dativ schwarzer Null schwarzen Nullen
Akkusativ schwarze Null schwarze Nullen
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ die schwarze Null die schwarzen Nullen
Genitiv der schwarzen Null der schwarzen Nullen
Dativ der schwarzen Null den schwarzen Nullen
Akkusativ die schwarze Null die schwarzen Nullen
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ eine schwarze Null keine schwarzen Nullen
Genitiv einer schwarzen Null keiner schwarzen Nullen
Dativ einer schwarzen Null keinen schwarzen Nullen
Akkusativ eine schwarze Null keine schwarzen Nullen

Alternative Schreibweisen:

Schwarze Null

Worttrennung:

schwar·ze Null, Plural: schwar·ze Nul·len

Aussprache:

IPA: [ˌʃvaʁt͡sə ˈnʊl]
Hörbeispiele:   schwarze Null (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, Politik: meist im Singular: ausgeglichener oder schwach positiver Haushalt eines Staates in einem Jahr (= ohne Neuverschuldung oder Überschüsse)

Sinnverwandte Wörter:

[1] Schuldenbremse

Gegenwörter:

[1] Haushaltsdefizit, Haushaltsüberschuß

Beispiele:

[1] „Der Bundeshaushalt für das kommenden Jahr sieht keine neuen Schulden vor - das wäre die vierte schwarze Null in Folge.“[1]
[1] „Die Union will die "schwarze Null" auf keinen Fall opfern, auch nicht für den Klimaschutz.“[2]
[1] „Die Union lehnt eine Abkehr von der schwarzen Null ab - sie strebt eine Senkung der Unternehmenssteuer an.“[3]
[1] „Ein Konjunkturpaket kommt nicht infrage, denn es würde ja die schwarze Null bedrohen. Man opfert Wachstum, weil Kredite als unsolide gelten.“[4]
[1] „Es gibt […] kein sinnvolles ökonomisches Argument für die schwarze Null – also dafür, den Staatshaushalt jedes Jahr auszugleichen.“[5]
[1] „Während Olaf Scholz weiter an der schwarzen Null festhält, versuchen seine innerparteilichen Gegner die Staatsverschuldung anzukurbeln. Das wäre ökonomisch vernünftig.“[6]
[1] „In Zeiten des Abschwungs auf die schwarze Null zu pochen, ist ökonomisch unseriös.“[7]
[1] „Die «schwarze Null» wurde auf Kosten der Bürger erreicht.“[8]
[1] „Nach sechs Jahren ist die schwarze Null Geschichte. Im Kampf gegen Corona explodieren die Schulden.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: die schwarze Null anstreben / erreichen / verfehlen / verteidigen
[1] in Kombination: an der schwarzen Null festhalten

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Schuldenbremse (Deutschland), Abschnitt Schuldenregel für Bund und Länder
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schwarze Null
[1] Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) „schwarze Null“

Quellen:

  1. Birgit Schmeitzner: Bundeshaushalt 2017 verabschiedet - Die vierte "schwarze Null". In: Bayerischer Rundfunk. 25. November 2016 (URL, abgerufen am 19. April 2020).
  2. Sabine Kinkartz: Umwelt – Deutschland zu geizig für Klimaschutz?. In: Deutsche Welle. 16. September 2019 (URL, abgerufen am 19. April 2020).
  3. Koalition will Arbeitsmarkt und Wirtschaftsstandort stärken. In: Deutsche Welle. 30. Januar 2020 (URL, abgerufen am 19. April 2020).
  4. Ulrike Herrmann: Debatte Schwarze Null: Jeder ist ein Sparschwein. In: taz.de. 18. Oktober 2014, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 19. April 2020).
  5. Mark Schieritz: Das Geheimnis der schwarzen Null. In: Zeit Online. 5. Dezember 2019, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. April 2020).
  6. Mathias Brodkorb: Staatsverschuldung in Deutschland - Die schwarze Null verteidigen. In: Cicero. 2019-10-08, ISSN 1613-4826 (https://www.cicero.de/wirtschaft/staatsverschuldung-deutschland-schwarze-null-olaf-scholz-finanzminister-spd, abgerufen am 19. April 2020)
  7. Thomas Fricke: Haushalt in Rezessionszeiten – Die schwarze Null von heute ist die Krise von morgen. In: Spiegel Online. 13. September 2019, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 19. April 2020).
  8. Wolfgang Bok: Armer Leuchtturm – Deutschland erwacht aus der Wohlstands-Illusion. In: NZZOnline. 16. April 2020, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 19. April 2020).
  9. Sabine Kinkartz: Bundeshaushalt – Kommentar: Wer wird nach Corona die Zeche zahlen?. In: Deutsche Welle. 29. März 2020 (URL, abgerufen am 19. April 2020).