festquatschen
festquatschen (Deutsch)
BearbeitenVerb, trennbar
BearbeitenPerson | Wortform | |||
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Präsens | ich | quatsche fest | ||
du | quatschst fest | |||
er, sie, es | quatscht fest | |||
Präteritum | ich | quatschte fest | ||
Konjunktiv II | ich | quatschte fest | ||
Imperativ | Singular | quatsch fest! quatsche fest! | ||
Plural | quatscht fest! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
festgequatscht | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:festquatschen
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Anmerkung:
- Das reflexive Verb kann in seltenen Fällen sein Reflexivpronomen verlieren. Zumeist geschieht dies bei verneinter infinitiver Verwendung in der Form »(bloß) nicht festquatschen«:
Anmerkung zur Konjugation:
- Die konjugierte Form „du quatscht fest“ ist in Österreich zulässig, da gemäß dem Österreichischen Wörterbuch bei Verben mit dem Stammauslaut …sch „auch die Endung -t (ohne vorangehendes s) korrekt“ ist. Diese Verbform wird jedoch auch im gesamten deutschen Sprachgebiet umgangssprachlich verwendet.
Worttrennung:
- fest·quat·schen, Präteritum: quatsch·te fest, Partizip II: fest·ge·quatscht
Aussprache:
- IPA: [ˈfɛstˌkvat͡ʃn̩]
- Hörbeispiele: festquatschen (Info)
Bedeutungen:
- [1] reflexiv, umgangssprachlich, Deutschland: sich so intensiv in ein Gespräch vertiefen, dass man davon eine (längere) Zeit nicht loskommt
Herkunft:
- gebildet aus dem Adjektiv fest als Verbzusatz und dem Verb quatschen
Wortfamilie:
- [1] Quatsch
- [1] quatschen (→ abquatschen, anquatschen, ausquatschen, bequatschen, niederquatschen, verquatschen, vollquatschen)
Sinnverwandte Wörter:
- [1] sich verplaudern
Oberbegriffe:
- [1] quatschen
Beispiele:
- [1] „Ein Lyriker, der jede Silbe hin- und herdreht, tagelang, wird sich kaum festquatschen.“[3]
- [1] „Was immer man gegen Reich-Ranicki sagen mag: Seine Begeisterung für große Romanciers und solche, die er dafür hält, hat etwas Absolutes und überstrahlt alles, was dazu bestimmt sein könnte, dem ‚Literarischen Quartett‘ zu schaden: das ehrerbietig-stumme Sadpublikum, die Befangenheit des jeweils vierten, eines wechselnden Gastes, und die Neigung des Quartetts, sich festzuquatschen, hoch empfindlich auf kleinere Neckereien zu reagieren und witzig sein zu wollen.“[4]
- [1] „Werners Zimmer war immer noch oder wieder angenehm verqualmt, es lief Dub von CD und sie quatschten sich fest, einer Geburtshelfer der Gedanken des anderen.“[5]
- [1] „Es war im Mai 1992, als Eric Hughes bei seinem Freund Tim May im kalifornischen Santa Cruz auf einen Besuch vorbeischaute – und sich dann irgendwie drei Tage lang festquatschte.“[6]
- [1] „Jockel Tschiersch ist einer dieser Menschen, mit denen man sich gern stundenlang festquatscht.“[7]
- [1] „Wenn ich mich in der Schule nicht mit anderen Müttern »festquatsche«, bin ich gegen 8.20 Uhr im Büro.“[8]
- [1] „Springer-Vorstand Mathias Döpfner steht baumlang neben dem Kanzlersessel, der designierte ZDF-Chefredakteur Peter Frey und seine Nachfolgerin im Hauptstadtstudio, Bettina Schausten, haben sich in einer Sitzecke beim Weißwein festgequatscht.“[9]
- [1] „Schon, aber der Späti wird für viele zur Ersatzkneipe, man verweilt dort, quatscht sich fest, es gibt viel nachbarschaftliche Kommunikation.“[10]
- [1] „Man quatschte sich fest, redete über Gott und die Welt, verstand sich.“[11]
- [1] „Er kam öfter bei ihrem Vater im Laden vorbei und quatschte sich fest.“[12]
- [1] „Sie quatschten sich fest. Zwei, drei, vier Stunden.“[13]
Übersetzungen
Bearbeiten [1] Deutschland: sich längere Zeit in ein Gespräch vertiefen
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „festquatschen“
Quellen:
- ↑ Frankfurter Rundschau. 1. Dezember 1998, ISSN 0940-6980, Seite 29.
- ↑ Cordula Baumann, Christiane Bührer: Alles auf eine (Visiten-)Karte. In: Mannheimer Morgen. 24. April 2004 .
- ↑ Christa Rotzoll: Ein standhafter Spitzenironiker. Peter Rühmkorf bedenkt sich selbst und seine Zeit. In: DIE ZEIT. Nummer 13, 31. März 1972, ISSN 0044-2070 (DIE ZEIT-Archiv, abgerufen am 5. Januar 2015) .
- ↑ Barbara Sichtermann: Fernseh-Kritik: Das politische Quartett. In: DIE ZEIT. Nummer 39, 18. September 1992, ISSN 0044-2070 (DIE ZEIT-Archiv, abgerufen am 5. Januar 2015) .
- ↑ Daniel Kulla: Der Phrasendrescher. Szenen aus dem Leben von Wau Holland. Mitbegründer des Chaos-Computer-Clubs. Werner Pieper & the Grüne Kraft, Löhrbach 2003 (Der Grüne Zweig ; 241), ISBN 978-3-922708-25-4, Seite 82 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Thomas Fischermann: Cyberspace: Die Piraten des 21. Jahrhunderts. In: DIE ZEIT. Nummer 50, 4. Dezember 2003, ISSN 0044-2070 (DIE ZEIT-Archiv, abgerufen am 5. Januar 2015) .
- ↑ Ulrike Borowczyk: Älter sein macht auch Spaß. In: Berliner Morgenpost Online. 2. Oktober 2008, ISSN 0949-5126 (URL, abgerufen am 5. Januar 2015) .
- ↑ Matilda Jordanova-Duda: Irina Volfson: »Ich habe Angst davor«. irina volfson denkt darüber nach, den Führerschein zu machen. In: Jüdische Allgemeine Online. 8. Oktober 2009, ISSN 1618-9701 (URL, abgerufen am 5. Januar 2015) .
- ↑ Tanja Rest: „Nacht der Süddeutschen Zeitung“: Mitternachtsspitzen unter Glaskuppel. In: sueddeutsche.de. 17. Mai 2010, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 5. Januar 2015) .
- ↑ Anne Haemig (Interviewerin), Christian Klier (Interviewter): Einkaufen in Berlin: „Der Späti wird zur Ersatzkneipe“. In: taz.de. 29. Dezember 2013, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 5. Januar 2015) .
- ↑ Tork Poettschke: Alte Schwedin (). Undank ist der Welten Lohn …. Bookrix, 2013, ISBN 978-3-7309-6160-5, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books) .
- ↑ Gabriela Bock: Der Schuh. Kriminalroman. Books on Demand, Norderstedt 2014, ISBN 978-3-7347-3297-3, Seite 99 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Marie Levy: Die Zärtlichkeit der Fische. Erzählungen. 1. Auflage. epubli GmbH, Berlin 2014, ISBN 978-3-7375-1818-5, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books) .