Wissenschaftssprache (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Wissenschaftssprache die Wissenschaftssprachen
Genitiv der Wissenschaftssprache der Wissenschaftssprachen
Dativ der Wissenschaftssprache den Wissenschaftssprachen
Akkusativ die Wissenschaftssprache die Wissenschaftssprachen

Worttrennung:

Wis·sen·schafts·spra·che, Plural: Wis·sen·schafts·spra·chen

Aussprache:

IPA: [ˈvɪsn̩ʃaft͡sˌʃpʁaːxə]
Hörbeispiele:   Wissenschaftssprache (Info)

Bedeutungen:

[1] allgemein: Sprache, in der Wissenschaft betrieben, das heißt: geforscht, gelehrt und veröffentlicht wird
[2] Linguistik: Sprache der Wissenschaft, deren wichtigster Bestandteil die Begriffssysteme der verschiedenen Wissenschaften sind

Herkunft:

Determinativkompositum aus Wissenschaft, Fugenelement -s und Sprache

Gegenwörter:

[2] Außensprache, Theoriesprache, Verkäufersprache, Verkaufssprache, Verteilersprache, Werkstattsprache

Oberbegriffe:

[1] Sprache
[2] Fachsprache

Beispiele:

[1] Deutsch hat in vielen Bereichen seine Geltung als Wissenschaftssprache teilweise verloren.
[1] „Diese dominierende Bevölkerungsschicht bestimmte den Einfluss des Deutschen als Kultur- und Wissenschaftssprache bis weit in das 20. Jahrhundert hinein.“[1]
[1] „Dass man den ersten Weg gehen muss, wurde in der europäischen Neuzeit in den Wissenschaften schmerzlich bewusst, als man das Latein gerade zu der Zeit als universale Wissenschaftssprache verloren hatte, zu der die Wissenschaften sich anschickten, den Anspruch an Wissenschaftlichkeit im modernen Sinn tatsächlich einlösen zu können und zu wollen.“[2]
[1] „Auf diese Weise sollte der Verbundenheit mit der eigenen Sprachgemeinschaft und der erforschten Kultur Ausdruck verliehen und nicht zuletzt Jiddisch als Wissenschaftsspracheetabliert werden.“[3]
[1] „Ganz im Gegenteil, den Fachtexten der verschiedenen Wissenschaftssprachen wird ja ihre Kompliziertheit und Schwerverständlichkeit zum Vorwurf gemacht.“[4]
[2] „R. Pelka unterscheidet grob mit H. Ischreyt drei Sprachschichten: Wissenschaftssprache, Verkäufersprache und Betriebssprache (bei Ischreyt ›Werkstattsprache‹).“[5]
[2] „Als typische Ebenengliederung sei die auf Ischreyt (Ischreyt 1965, 38 ff.) zurückgehende Dreiergliederung der technischen Fachsprachen aufgeführt: Wissenschaftssprache (auch: Theoriesprache)…“[6]
[2] „Wie bei Alltagssprache und Literatursprache stehen ‚Wissenschafts- und Fachsprachen‘ wiederum als Oberbegriffe für eine Reihe von Varietäten.“[7]

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Wissenschaftssprache
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wissenschaftssprache
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWissenschaftssprache
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Wissenschaftssprache“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[2] Duden. Deutsches Universalwörterbuch. 6., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, Stichwort: Wissenschaftssprache. ISBN 3-411-05506-5

Quellen:

  1. Heiko F. Marten: Beobachtungen zur gesellschaftlichen Rolle der deutschen Sprache im heutigen Lettland. In: Sprachreport. Nummer Heft 3, 2010, Seite 9-17, Zitat Seite 9.
  2. Peter Porsch: Sehnsucht nach Babel. In: Sprachdienst. Nummer Heft 3-4, 2011, Seite 81-91, Zitat Seite 83.
  3. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 141.
  4. Willy Sanders: Sprachkritikastereien und was der „Fachler“ dazu sagt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-11690-9, Seite 65.
  5. Hans-Rüdiger Fluck: Fachsprachen. Francke, München 1976, Seite 64. ISBN 3-7720-1159-4.
  6. Walther von Hahn: Fachkommunikation. Entwicklung - Linguistische Konzepte - Betriebliche Beispiele. de Gruyter, Berlin/New York 1983, Seite 73. ISBN 3-11-008765-0.
  7. Heinrich Löffler: Germanistische Soziolinguistik. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1985, Seite 115. ISBN 3-503-02231-7.