Unterströmung (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Unterströmung die Unterströmungen
Genitiv der Unterströmung der Unterströmungen
Dativ der Unterströmung den Unterströmungen
Akkusativ die Unterströmung die Unterströmungen

Worttrennung:

Un·ter·strö·mung, Plural: Un·ter·strö·mun·gen

Aussprache:

IPA: [ˈʊntɐˌʃtʁøːmʊŋ]
Hörbeispiele:   Unterströmung (Info)

Bedeutungen:

[1] fachsprachlich: Strömung, die unter der Wasseroberfläche verläuft
[2] übertragen: etwas (vor allem Einstellung, Haltung; Neigung; Gefühl, Regung oder dergleichen), das untergründig, nicht offen zum Ausdruck gebracht wird

Oberbegriffe:

[1] Strömung

Beispiele:

[1] „Nicht einmal die Richtung der Strömung ist leicht auszumachen, wie beim Bosporus, der durch Istanbul auch in zwei Richtungen fließt, weil er eine starke Unterströmung hat.“[1]
[1] „Bei hohem Wellengang an der Ostsee und einer starken Unterströmung mussten die Retter am Strand von Sellin auf der Insel Rügen am Sonntagnachmittag innerhalb einer Stunde acht Menschen aus dem Wasser ziehen.“[2]
[1] „Bei Rettungsversuchen bekämen schlechte Schwimmer jedoch erst richtige Probleme. An Nord- und Ostsee kommen noch gefährliche Unterströmungen hinzu.“[3]
[1] „Im vergangenen Jahr hatten gefährliche Unterströmungen an der Ostsee zu mehreren tödlichen Badeunfällen geführt und für Verunsicherung unter Strandbesuchern gesorgt.“[4]
[2] „Er machte sie auf Unterströmungen aufmerksam, die ab und zu in einem scharfen Wort, einem unbeherrschten Blick, einem Achselzucken gefährlich nach oben trieben.“[5]
[2] „Wir haben über mehr als zehn Jahre mit zum großen Teil untauglichen Mitteln einer falschen Vorstellung vom ‚Wiederaufbau‘ den Weg bereitet. Davon mit verführt, haben sich erhebliche Teile der Wahlbevölkerung im Osten einer Demagogie überantwortet, die in erschreckender Akzeptanz für links- und rechtsextremistische Unterströmungen ihren Ausdruck findet.“[6]
[2] „Jenseits von Niedersachsen und Hamburg erschien die CDU wieder als Kraft, die sich nicht zu schade ist, auch ausländerfeindliche Unterströmungen zu bedienen, um die eigene Macht zu sichern.“[7]
[2] „Der zweideutige Zugang, den der Agitator zu den Werten findet, verrät sich oft als Unterströmung in Behauptungen, deren Wirkung darin besteht, Ideale als leere Phrasen, als Geplapper und Lüge abzutun.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine gefährliche, starke Unterströmung
[1] von einer Unterströmung mitgerissen werden

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Unterströmung
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Unterströmung
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Unterströmung
[1] Duden online „Unterströmung
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Unterströmung
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalUnterströmung

Quellen:

  1. Pforten der Glückseligkeit. In: Süddeutsche Zeitung. 28. Mai 2003, ISSN 0174-4917, Seite 15.
  2. Acht Menschen in einer Stunde. In: Norddeutsche Neueste Nachrichten. 22. Juli 2014, Seite 5.
  3. dpa: Experte: Viele Schwimmer glauben, mehr zu können. In: Hamburger Abendblatt. 23. Juli 2014, ISSN 0949-4618, Seite 6 (Archiv-URL, abgerufen am 17. Mai 2021).
  4. Start in die Badesaison. In: Schweriner Volkszeitung. 2. Mai 2015, Seite 5.
  5. Christa Wolf: Der geteilte Himmel. Erzählung. 3. Auflage. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1963, Seite 57.
  6. Ulrich Clauss: Kohls Wahrheit. In: Berliner Morgenpost. 16. September 2004, Seite 2.
  7. Das Schlüsseljahr. In: Hannoversche Allgemeine. 16. Januar 2008, Seite 1.
  8. Leo Löwenthal; unter Mitarbeit von Norbert Guterman; mit einem Nachwort von Carolin Emcke: Falsche Propheten. Studien zur faschistischen Agitation. 1. Auflage. Suhrkamp Verlag, Berlin 2021 (Originaltitel: Prophets of Deceit. A Study of the Techniques of the American Agitator, übersetzt von Susanne Hoppmann-Löwenthal), ISBN 978-3-518-58762-1, Seite 61 (amerikanische Originalausgabe 1949).