Torfabbau (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Torfabbau
Genitiv des Torfabbaus
des Torfabbaues
Dativ dem Torfabbau
Akkusativ den Torfabbau
 
[1] Der Torfabbau fand früher auf riesigen Flächen statt.
 
[1] Zum industriellen Torfabbau wurden später oft kleine Bahnen eingesetzt.

Worttrennung:

Torf·ab·bau, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈtɔʁfˌʔapbaʊ̯]
Hörbeispiele:   Torfabbau (Info)

Bedeutungen:

[1] oberirdische Gewinnung von Torf (= ein faseriges, trockenes Material aus Mooren) meist um ihn zu verbrennen oder für den Einsatz im Gartenbau

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Torf und Abbau

Synonyme:

[1] Torfstechen, Torfstich

Oberbegriffe:

[1] Abbau

Beispiele:

[1] [Teufelsmoor:] „Bis heute wird aber eine unwiederbringliche Zerstörung des Moores (Torfabbau) betrieben.“[1]
[1] „Im 19. und 20. Jahrhundert lebte ein Großteil der Bewohner des Ammerlandes von der Landwirtschaft und vom Torfabbau.[2]
[1] „1874 wurde die Staatliche Torfverwaltung gegründet, 1879 mit dem maschinellen Torfabbau begonnen, 1885 eine Torffabrik gebaut, und die Torfausbeutung wurde auf ein industrielles Niveau gebracht.“[3]
[1] „Beim Torfabbau werden große Mengen CO2 frei und so entweicht auch aus unseren Pflanzkübeln zu Hause ein Großteil der Klimagase.“[4]
[1] „Torfabbau hat zwar nur einen sehr kleinen Anteil an diesen Emissionen. Aber: Beim Torfabbau entweichen die gebundenen Klimagase besonders schnell.“[4]
[1] „Im Jahr 2018 sind in Deutschland etwa 2,19 Millionen Tonnen Klimagase durch Torfabbau entstanden, gibt der Industrieverband Garten e. V. an.“[4]
[1] „Moore haben eine grosse Bedeutung für Klima und Biodiversität. Verschwinden sie unter anderem durch den Torfabbau, hat dies weitreichende Folgen.“[5]
[1] „Torfabbau gefährdet das empfindliche Ökosysteme intakter Moorlandschaften und damit auch die Pflanzen- und Tierarten, die sich an die Lebensbedingungen mit nährstoffarmem und saurem Boden perfekt angepasst haben. Verschwinden Moore, so sterben auch sie aus.“[5]
[1] „In Deutschland gibt es fast keine Moorflächen mehr. Nur noch etwa fünf Prozent sind bislang nicht für Land- oder Forstwirtschaft oder eben den Torfabbau trockengelegt worden. Alle anderen Moore, und damit auch sehr artenreiche Lebensräume, sind verschwunden.“[6]
[1] In Estland sind beispielsweise mehr als 20 Prozent der Landesfläche Moore. Und wenn der Torfabbau weitgehend in diese Länder verlagert wird, fürchtet Christine Margraf vom BUND, dass "dort jetzt diese artenreichen und für den Klimaschutz so wichtigen Moore zerstört werden."[6]
[1] „Die Trockenlegung von Mooren und Sümpfen für den Torfabbau schadet dem Klima gleich doppelt.“[7]
[1] „Ähnlich wie im Tagebau betrieb der halbstaatliche Energiekonzern Bord na Móna Torfabbau im industriellen Maßstab - in diesem Januar gab er den endgültigen Ausstieg aus dem Abbau bekannt.“[8]
[1] [Gartenerde:] „»Die meisten Substrate auf dem Markt enthalten Torf, und beim Torfabbau werden Moore zerstört«, sagt Müller. »Wir arbeiten mit alternativen Materialien und kommen vollkommen ohne Torf aus.«“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: bäuerlicher / industrieller / maschineller Torfabbau
[1] mit Adjektiv: klimaschädlicher / schädlicher Torfabbau

Wortbildungen:

[1] Torfabbaufläche

Übersetzungen Bearbeiten

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Torfabbau
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTorfabbau
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Torfabbau
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Torfabbau
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Torfabbau

Quellen:

  1. Wikipedia-Artikel „Teufelsmoor“ (Stabilversion)
  2. Wikipedia-Artikel „Landkreis Ammerland“ (Stabilversion)
  3. Wikipedia-Artikel „Federsee“ (Stabilversion)
  4. 4,0 4,1 4,2 Klimabilanz – Darum solltest du torffreie Blumenerde kaufen. In: Westdeutscher Rundfunk. 25. Mai 2022 (Sendereihe: Quarks, URL, abgerufen am 15. Juni 2022).
  5. 5,0 5,1 Torffrei gärtnern: So gedeihen Pflanzen umweltschonend ohne Torf. bafu.admin.ch, Bundesamt für Umwelt BAFU, Schweiz, 22. März 2018, abgerufen am 15. Juni 2022.
  6. 6,0 6,1 Alexander Dallmus: Warum torffreie Erde – Ist torffreie Erde besser?. In: Bayerischer Rundfunk. 25. März 2022 (URL, abgerufen am 15. Juni 2022).
  7. Tim Schauenberg: Internationaler Tag des Bodens – Erde ist kein Dreck. In: Deutsche Welle. 5. Dezember 2021 (URL, abgerufen am 15. Juni 2022).
  8. David Ehl: Umwelt – Schluss mit Torf - wie Irlands Moore sich erholen sollen. In: Deutsche Welle. 13. Oktober 2021 (URL, abgerufen am 15. Juni 2022).
  9. Hardy Graupner: Start-up: Heimisches Gärtnern während Corona. In: Deutsche Welle. 7. April 2020 (URL, abgerufen am 15. Juni 2022).