Singular Plural
Nominativ der Teddy die Teddys
Genitiv des Teddys der Teddys
Dativ dem Teddy den Teddys
Akkusativ den Teddy die Teddys
 
[1] ein im Belgrader Museum für Wissenschaft und Technik ausgestellter Teddy;
Aufnahme von Miloš Jurišić am 22. Februar 2019

Worttrennung:

Ted·dy, Plural: Ted·dys

Aussprache:

IPA: [ˈtɛdi]
Hörbeispiele:   Teddy (Info)
Reime: -ɛdi

Bedeutungen:

[1] vor allem als Kuschel- und Schlaftier verwendetes Stofftier für Kinder, dessen Form und Aussehen einem Bären nachgebildet ist
[2] Jargon: (vor allem in einer Gruppe Gleichgesinnter auftretender) Jugendlicher, der sich im Aussehen und Lebensstil an die 1950er Jahre orientiert
[3] einem Schaffell ähnelnder Webpelz aus Flausch, Plüsch (mit langem Flor) oder dergleichen, der als Futter vor allem in Winterjacken und -mänteln sowie in Kinder- und Damenmänteln verarbeitet ist
[4] dicker Mantel aus Flausch, Plüsch oder dergleichen
[5] aus einem locker anliegenden Oberteil mit Trägern und angesetzten Höschen bestehende einteilige Damenunterwäsche (die auch als Nachtkleid getragen wird)
[6] umgangssprachlich: dicklicher und weichlicher Mann, der sich leicht ungelenk benimmt
[7] umgangssprachlich, als Kosewort: männliche Person

Herkunft:

Das Wort in seiner 1. und 3.–5. Bedeutung ist dem gleichbedeutend englischen teddy → en entlehnt.[1] In seiner 2. Bedeutung handelt es sich um eine im Deutschen aufgekommene Kurzform von Teddyboy; die im Englischen verwendete Kurzform lautet hingegen Ted → en, die ebenfalls ins Deutsche übernommen wurde.[2] Alle diese Bedeutungen sind im 20. Jahrhundert aufgekommen.[3] Die 6. und 7. Bedeutung ist ab 1920 bezeugt, wobei es sich bei der 6. um eine umgangssprachliche Übertragung zur 1. Bedeutung handelt.[4]

Synonyme:

[1] Teddybär
[1] landschaftlich: Knuddelbär
[2] Teddyboy
[3] Teddyfutter
[4] Teddymantel

Sinnverwandte Wörter:

[6] Bär
[7] Bärchen, Gummibärchen, Knuddelbär, Wuschelbärchen

Gegenwörter:

[2] Hippie, Mod, Popper, Punk, Punker, Rocker

Oberbegriffe:

[1] Stofftier
[3] Webpelz
[4] Mantel
[5] Damenunterwäsche
[6, 7] Mann

Unterbegriffe:

[1] Plüschteddy

Kurzformen:

[2] Ted

Beispiele:

[1] „Daß Teddys, Stoffpuppen, auch Schmusetücher und -decken viel mehr sind als frühe Spielgefährten, erkannte der amerikanische Kinderpsychologe D. W. Winnicott: Sie sind sogenannte ‚Übergangsobjekte‘, die dem Kind gegen Ende des ersten Lebensjahres helfen, sich aus der symbiotischen Bindung an die primäre Bezugsperson (meist die Mutter) zu lösen und dabei immer wieder emotionale Stabilität herzustellen.“[5]
[1] „Während traditionelle Teddys aus Mohair eher für die Sammlervitrine gedacht sind, fungiert sein Pendant aus weichem Plüsch oder Microfaser im Kinderalltag als treuer Begleiter.“[6]
[2] «Ein Teddy mit Tolle wippt mit dem Fellschuh im Rhythmus, die Daumen in die Laschen seiner Jeans eingehängt.»[7]
[2] „Ich bewegte mich in verschiedenen Szenen zwischen Zürich und Bern. Es gab die Teddys, die Punks, die Künstler […].“[8]
[3] „Flanell, Fell oder Teddy im Futter sowie an der Kapuze halten kuschelig warm.“[9]
[3] „Wärmende Leder- und Lammfelljacken – auch als Imitat – begegnen uns ebenso oft wie Lammfell oder Teddy als Futter oder Besatz.“[10]
[4] „Egal ob Poncho, Trench, Teddy oder ‚Men’s Coat‘ in Oversize – der Mantel darf nicht fehlen.“[11]
[4] „Vom ‚Teddy‘ spricht man hingegen, wenn man sich im Herbst für einen Mantel entscheidet, der aussieht, als habe man 1000 Teddys das Fell abgezogen und zum Kleidungsstück verarbeitet.“[12]
[5] „Vor 25 Jahren, als die rotgelockte Frau ihr erstes Geschäft in Düsseldorf eröffnete mit Nachtwäsche und vor allem Lingerie aus Italien und Frankreich, feinen BH, Slips, Teddys (Einteiler mit Spaghettiträgern) und French Knickers (Höschen im Short-Schnitt), ebbte die Emanzen-Welle ab: Frauen, die in den 60er Jahren noch aus Protest ihre einengenden Büstenhalter verbrannt hatten, fanden wieder Gefallen an schöner Wäsche.“[13]
[6] „Sein Rücken war breit und muskulös, der Hintern erfreulich knackig. Eigentlich sah dieser Mann überhaupt nicht wie ein Teddy aus. Teddys haben breite Hüften, keine sexy Hintern.“[14]
[7] „Kosenamen sind verräterisch. Sie entlarven, mit welchen Sinnen die Verliebten ihre Geliebten wahrnehmen. Nur Nasenmenschen können sich in amourösen Schnupperstunden für einen ‚Bumbes‘, ‚Bobbes‘, ‚Ziegenbock‘ oder ‚Stinki Dinki‘ begeistern. Gaumen- und Genussmenschen ziehen eine ‚Süße‘, ein ‚Gummibärchen‘ oder – in hungrigen Momenten – ihr ‚Süppchen‘ vor. ‚Knuddelbär‘, ‚Wuschelbärchen‘, ‚Teddy‘ oder ‚Hase‘ sind eindeutige Indizien dafür, dass der Liebesflüsterer gerne über Haut und Haare streichelt oder sich streicheln lassen möchte.“[15]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Teddybär
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Teddy
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Teddy
[1] The Free Dictionary „Teddy
[1, 3, 4] Duden online „Teddy
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Teddy“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Teddy“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Teddy
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Teddy
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTeddy
[1, 5] Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Teddy«, Seite 1503.
[2] Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Teddyboy, Teddy-Boy«, Seite 1503–1504.
[3] Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Teddyfutter«, Seite 1504.
[1–4] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Teddy«.
[1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Teddy«.
[6, 7] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Teddy«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Stichwort »Teddy«, Seite 1027.

Quellen:

  1. Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Teddy«, Seite 1503 sowie Stichwort »Teddyfutter«, Seite 1504.
  2. Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Teddyboy, Teddy-Boy«, Seite 1503–1504.
  3. Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Teddy«, Seite 1503, Stichwort »Teddyboy, Teddy-Boy«, Seite 1503–1504 sowie Stichwort »Teddyfutter«, Seite 1504.
  4. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Teddy«.
  5. Die Schmusedecke. In: Hamburger Abendblatt. 26. Juni 1999, ISSN 0949-4618, Seite 4.
  6. Rundgang durch Spielzeugläden: Geheime Tagebücher und weiche (Keinohr)hasen. In: Nürnberger Zeitung. 7. Februar 2008, Seite 3.
  7. In Biel und anderswo. In: Tages-Anzeiger. Nummer 12, 16. März 2000, ISSN 1424-0262, Seite 83.
  8. Frank Heer (Interviewer), Stephan Eicher (Interviewter): »Dann spürte ich, wie mir das Publikum entglitt«. In: DIE ZEIT. Nummer 33, 6. August 2020, ISSN 0044-2070, Seite 14 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 3. September 2021).
  9. Sportiv und lässig – die Mode im Winter. In: Rheinische Post. 2. Dezember 2011.
  10. Martina Rieder-Thurn: Bunte Männer-Modewelt. In: Neues Volksblatt. 16. November 2019.
  11. Entspannt, farbenfroh, vielseitig! In: Rhein-Zeitung. 1. September 2016, Seite 2.
  12. Gesprächsstoff für den Herbst. In: Berliner Morgenpost. 5. Oktober 2017, Seite 24.
  13. Dagmar Haas-Pilwat: Luxus ganz hautnah. In: WELT AM SONNTAG. 16. März 2003, ISSN 0949-7188, Seite 80.
  14. [Titel nicht einsehbar]. In: Braunschweiger Zeitung. 27. Februar 2009.
  15. Stinki und Co. In: Darmstädter Echo. 15. Februar 2001.