Sulcus lateralis linguae

Sulcus lateralis linguae (Deutsch) Bearbeiten

Wortverbindung, Substantiv, m Bearbeiten

Anmerkung zur anatomischen Taxonomie:

Nach human- und tieranatomischen Nomenklaturen bestehen anatomische Fachbegriffe aus ein- bis drei- und viergliedrigen Termen (Musculus arrector pili, der Haaraufrichtermuskel), die innerhalb des Terms unabhängig von ihrer Herkunft wie lateinische Formen behandelt und dekliniert werden. Sie werden in der deutschen Sprache als Fremdwörter behandelt. Eingliedrige anatomische Fachtermini gibt es für übergeordnete Körperregionen (Caput, Kopf) und wichtige Organe (Cor, Herz). Der erste immer groß geschriebene Namensteil benennt die Baugruppe (Os, Knochen) oder die Bauform (Sulcus, Rinne). Weitere klein geschriebene Namensteile qualifizieren die anatomische Struktur genauer nach Ort, Lage, Richtung oder Größe. Qualifizierende Adjektive im Term unterliegen der KNG-Kongruenz der lateinischen Sprache.

Worttrennung:

Sul·cus la·te·ra·lis lin·gu·ae, kein Plural

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Anatomie: die seitliche Zungenfurche; ein zwischen dem Zungenboden und Unterkieferknochen verlaufender dreiseitiger Spalt bzw. Kanal

Herkunft:

Wortverbindung aus der anatomischen Baugruppe/dem anatomischen Formteil Sulcus und der näheren Beschreibungen lateralis → la (deutsch: seitlich) lingua → la (Genitiv von „lingua“; die Zunge)

Beispiele:

[1] „Letzterer bildet den Boden einer Rinne zwischen Genio- und Hyoglossus, Sulcus lateralis linguae, in welcher die A. profunda linguae zur Zunge aufsteigt.“[1]
[1] „Der Muskel spielt in der Topographie des Submandibulardreiecks eine Rolle; hier faßt er mit dem M. mylohyoideus den die Gefäße und Nerven, ferner den Whartonschen Gang zur Zunge hinleitenden Sulcus lateralis linguae zwischen sich.“[2]
[1] „Nach einem kurzen Verlauf durchdringt der obere Ast von unten nach oben den Muskel, tritt als eine Schleife in den Sulcus lateralis linguae ein und […]“[3]
[1] Der Sulcus lateralis linguae wird oben durch den Musculus hyoglossus, unten durch den Musculus mylohyoideus und seitlich durch den Unterkiefer begrenzt.[4]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Sulcus lateralis linguae

Quellen:

  1. Felix Sieglbauer: Lehrbuch der normalen Anatomie des Menschen, 6. Auflage 1944 (Urban & Schwarzenberg), Seite 330
  2. Hans Pichler, Julius Scheff, Hermann Wolf: Handbuch der Zahnheilkunde: Band 1, 4. Auflage 1922 (Urban & Schwarzenberg), Seite 88
  3. Anatomischer anzeiger: Band 149, 1981, Seite 68
  4. nach: Wikipedia-Artikel „Sulcus lateralis linguae