Schusterjungenwitz (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Schusterjungenwitz die Schusterjungenwitze
Genitiv des Schusterjungenwitzes der Schusterjungenwitze
Dativ dem Schusterjungenwitz den Schusterjungenwitzen
Akkusativ den Schusterjungenwitz die Schusterjungenwitze

Worttrennung:

Schus·ter·jun·gen·witz, Plural: Schus·ter·jun·gen·wit·ze

Aussprache:

IPA: [ˈʃuːstɐjʊŋənˌvɪt͡s]
Hörbeispiele:   Schusterjungenwitz (Info)

Bedeutungen:

[1] Witz mit einem Schusterjungen als Protagonisten

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Substantiv Schusterjunge, dem Fugenelement -n und dem Substantiv Witz

Oberbegriffe:

[1] Witz

Beispiele:

[1] „Die Schusterjungenwitze sind nach dem Ersten Weltkrieg in Vergessenheit geraten, ebenso wie der Eckensteher Nante.“[1]
[1] „Und wenn es so etwas wie einen Berlinischen Volkscharakter gibt, so sind seine positiven Züge eine Melange aus (dank der Hugenotten) französischer Geistesart, aus Schusterjungenwitz und -frechheit sowie eben aus jüdischer Intelligenz.“[2]
[1] „Ob er seine Fahrten zu Wasser und Lande beschrieb – ob er Vorgänge des Berliner gesellschaftlichen Lebens skizzierte, Anekdoten und Schusterjungenwitze erzählte, ob er Darbietungen des Berliner Theaters analysierte, nicht bloß die Werke des geliebten Meisters, sondern alle Novitäten, wie sie Schauspiel und Oper boten, überall Frische und Anschaulichkeit, Gegenständlichkeit und Ursprünglichkeit.“[3]
[1] „Mit einer kleinen Anekdote aber soll unsere Plauderei schließen: In Berlin gab es eine bekannte Sonnenuhr, die den lateinischen Spruch trug: „Mors certa, hora incerta" (Der Tod ist sicher, seine Stunde ist ungewiß). Der Berliner Schusterjungenwitz aber übersetzte die Worte so: „Totsicher, die Uhr geht falsch!" “[4]
[1] „Unter seinen sämmtlichen Mitarbeitern finden wir keinen von denen, die das berliner Leben mit so getreuen Farben geschildert haben; unter allen Aufsätzen ist keiner, der die Ehre des weltberühmten berliner Schusterjungenwitzes zu retten vermöchte.“[5]

Übersetzungen Bearbeiten

[1]

Quellen:

  1. Ludwig Hillenbrandt: Mit einer Träne im Knopfloch. Kleine Sittengeschichte des Witzes. Lichtenberg, München 1965, Seite 93.
  2. Hermann Klenner: Rezension zu: Michael Brenner, Stefi Jersch-Wenzel, Michael A. Meyer: Deutsch-Jüdische Geschichte in der Neuzeit. Band II: Emanzipation und Akkulturation 1780–1871, Verlag C. H. Beck, München 1996, ISBN 3-406-39703-4, Berichte und Rezensionen, Seite 122 (Online, abgerufen am 8. September 2020).
  3. Ludwig Geiger: Goethe und die Seinen. Quellenmäßige Darstellungen über Goethes Haus. Verone, Nicosia 2016, ISBN 978-9-92502-612-8, Seite 339 (Nachdruck der Originalausgabe von 1908, zitiert nach Google Books, abgerufen am 8. September 2020).
  4. P. P. Wrede in: KRIEGSBLINDEN-JAHRBUCH 1953, Seite 101. Aufgerufen am 3.5.2020.
  5. Deutsche Volkslalender auf 1845, in: Allgemeine Literaturzeitung vom Jahre 1845, Seite 1090-1093, Zitat: 1092. Aufgerufen am 3.5.2020.