Scheinarchitektur (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Scheinarchitektur die Scheinarchitekturen
Genitiv der Scheinarchitektur der Scheinarchitekturen
Dativ der Scheinarchitektur den Scheinarchitekturen
Akkusativ die Scheinarchitektur die Scheinarchitekturen
 
[1] Scheinarchitektur am Pilatushaus in Oberammergau
 
[1] Scheinarchitektur im Schwimmbad

Worttrennung:

Schein·ar·chi·tek·tur, Plural: Schein·ar·chi·tek·tu·ren

Aussprache:

IPA: [ˈʃaɪ̯nʔaʁçitɛkˌtuːɐ̯]
Hörbeispiele:   Scheinarchitektur (Info)

Bedeutungen:

[1] Architektur: perspektivische, Tiefenwirkung erzielende Darstellung von architektonischen Elementen durch Wandgemälde, Deckengemälde oder angedeutete Reliefs

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Schein und Architektur

Oberbegriffe:

[1] Malerei, Illusion

Unterbegriffe:

[1] Lüftlmalerei, Quadraturmalerei

Beispiele:

[1] In Pompeji wurden Wandfresken gefunden, die als Scheinarchitektur den Raum in einen gemalten Garten fortsetzen sollten.[1]
[1] In ihrem illusionistischen Erscheinungsbild weist die Scheinarchitektur der Villa Carducci damit durchaus Parallelen zum imitativen Verfahren römischer Wandmalereien des zweiten Stils auf.[2]
[1] Über den Bücherschränken schließt ein kräftig vortretendes Gesims die Wandzone ab. Darüber und noch unterhalb des Deckenfreskos beginnt dann die Scheinarchitektur mit Muldengewölbe, welches sich auf die Fensternischen und die dazwischen befindlichen Reliefs bezieht.[3]
[1] Auf schwarz-rot gemustertem Parkettboden gleitet man hinüber in den nachtblauen Musiksalon, wo man sich inmitten der Scheinarchitektur eines Atriums wiederfindet.[4]
[1] Selbst Japan gönnt sich auf dem Hauptgelände nur Scheinarchitektur, eine amöbenförmige Hülle aus Bambus, was von ferne so wirkt, als habe jemand einen riesigen Kartoffelsack auf der Expo abgeworfen.[5]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Scheinarchitektur
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Scheinarchitektur
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalScheinarchitektur
[1] Duden online „Scheinarchitektur

Quellen:

  1. Rudolf Taschner: Rechnen mit Gott und der Welt. Satzweiss.com, 2009, ISBN 9783711050663, Seite 229 (zitiert nach Google Books).
  2. Martina Hansmann: Andrea DelCastagnos Zyklus der "Uomini famosi" und "Donne famose". Geschichtsverständnis und Tugendideal im florentinischen Frühhumanismus. LIT Verlag Münster, 1993, ISBN 9783886605705, Seite 119-120 (zitiert nach Google Books).
  3. Kathrin Theilig: Ehemalige Benediktinerabtei Amorbach und die Bibliotheca Amorbacensis. GRIN Verlag, 2009, ISBN 9783640494835, Seite 16 (zitiert nach Google Books).
  4. Sven Siedenberg: Villa Stuck in München: Im Tempel des Luxus und der Lebensfreude. In: Zeit Online. Nummer 35/2011, 25. August 2011, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 2. Juni 2013).
  5. Hanno Rauterberg: weltausstellung: Das Humbatumba der Nationen. In: Zeit Online. Nummer 14/2005, 31. März 2005, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 2. Juni 2013).