Papierschweizer (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Papierschweizer die Papierschweizer
Genitiv des Papierschweizers der Papierschweizer
Dativ dem Papierschweizer den Papierschweizern
Akkusativ den Papierschweizer die Papierschweizer

Worttrennung:

Pa·pier·schwei·zer, Plural: Pa·pier·schwei·zer

Aussprache:

IPA: [paˈpiːɐ̯ˌʃvaɪ̯t͡sɐ]
Hörbeispiele:   Papierschweizer (Info)

Bedeutungen:

[1] abwertend: Staatsangehöriger der Schweiz mit fehlendem Bezug zur Schweiz

Herkunft:

Determinativkompositum aus Papier und Schweizer

Weibliche Wortformen:

[1] Papierschweizerin

Oberbegriffe:

[1] Schweizer

Beispiele:

[1] „In seiner Annahme sieht er sich von allen Seiten bestätigt: ‚Ausländer sagen ja selber, sie seien Papierschweizer, und sogar die Schweizer sagen, ihr seid keine Schweizer.‘“[1]
[1] „Ein Papierschweizer (Papierlischwyzer) ist eine Person, welche durch Eheschließung mit einem Schweizer oder durch Einkauf die schweizer Staatsbürgerschaft erworben hat…“[2]
[1] „Wir wollen und brauchen keine Papierschweizer, heisst es; nur solche Ausländer sollen zur Einbürgerung gelangen, die auch schweizerische Staatsgesinnung haben.“[3]
[1] „Entgegen dem weit verbreiteten Misstrauen gegenüber Deutschen wandte er sich gegen jede Verdächtigung der «Papierschweizer» und ihrer Familien.“[4]
[1] „Wenn auch hin und wieder von mancher Seite zu spüren war, dass man ja doch nur Papierschweizer sei und dies noch mit einem fragwürdigen Dialekt bekräftigte, so habe ich jedoch Heimat gefunden wie nie zuvor.“[5]

Übersetzungen Bearbeiten

Quellen:

  1. Kathrin Oester, Bernadette Brunner: Von Kings und Losern: Eine Performance-Ethnografie mit Schülerinnen und Schülern im transnationalisierten Stadtteil Bern West. Springer-Verlag, 2015, S. 136. ISBN 9783658093396
  2. Umfrage in Der Sprachdienst, Bände 9-10, 1965, S. 80.
  3. Zitat von Zürcher Stadtschreiber Rudolf Bollinger in: Regula Argast: Staatsbürgerschaft und Nation: Ausschliessung und Integration in der Schweiz 1848-1933. Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, S. 222.
  4. Iris Blum, Robert-Fellmann Stiftung: Robert Fellmann, 1885-1951: ein Leben für das Jodellied. Robert-Fellmann-Verlag, 2001, S. 52.
  5. Zitat von Martin Schwarz in: Albrecht Ernst, Thomas K. Kuhn, Udo Wennemuth: Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte 2. W. Kohlhammer Verlag, 2007, S. 182.