Nomade (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Nomade die Nomaden
Genitiv des Nomaden der Nomaden
Dativ dem Nomaden den Nomaden
Akkusativ den Nomaden die Nomaden
 
[1] ein Nomade

Worttrennung:

No·ma·de, Plural: No·ma·den

Aussprache:

IPA: [noˈmaːdə]
Hörbeispiele:   Nomade (Info),   Nomade (Österreich) (Info)
Reime: -aːdə

Bedeutungen:

[1] Angehöriger eines Volkes, das ohne festen Wohnsitz von Ort zu Ort zieht
[2] übertragen: Person, die umherwandert und nicht zur Ruhe kommt

Herkunft:

Im 16. Jahrhundert von lateinisch Nomades → la „die Nomaden“ entlehnt, das auf griechisch νομάς (nomas→ grc, „jemand, der mit einer Herde umherzieht“ zurückgeht, zu griechisch νομεύς (nomeus→ grcHirt“ und griechisch νομή (nomē→ grc „das Weiden, das Treiben von Vieh auf die Weide“, zu griechisch νέμειν (nemein→ grcweiden lassen, Vieh hüten“, eigentlich „aus–, zuteilen, zukommen lassen, benutzen lassen“[1][2][3]

Weibliche Wortformen:

[1] Nomadin

Unterbegriffe:

[2] Jobnomade, Mietnomade

Beispiele:

[1] Die Tuareg in Afrika sind Nomaden.
[1] Einige Regierungen versuchen die Nomaden sesshaft zu machen.
[1] „Immer öfter hatten die Holzhütten runde Pagodendächer, die Augen der Menschen schienen schmaler, in der Leere des Landes waren immer mehr Jurten kirgisischer Nomaden aufgeschlagen.“[4]
[1] „Aus dem Nomaden wurde auf dem Thron ein ehrgeiziger Bauherr.“[5]
[1] „Die unbekannten Nomaden werden als Eindringlinge dargestellt, die sich durch ihren Büßer- und Opferstatus unangreifbar machen möchten.“[6]
[1] „Zudem fallen immer wieder Nomaden aus der Umgebung in die Stadt ein, erpressen die Einwohner um Geld oder Wertsachen.“[7]

Wortbildungen:

nomadisch
nomadisieren
Nomadendasein, Nomadenleben, Nomadentum, Nomadenvolk, Nomadismus

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Nomade
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Nomade
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNomade
[1, 2] The Free Dictionary „Nomade
[1] Duden online „Nomade

Quellen:

  1. Wahrig Herkunftswörterbuch „Nomade“ auf wissen.de
  2. Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „νομάς“., νομεύς, νομή, νέμω
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Nomade“, Seite 654.
  4. Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt. 4. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 3498035282, Seite 284
  5. Annette Bruhns: Salomonischer Barbar. In: Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel (Herausgeber): Die Germanen. Geschichte und Mythos. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04616-1, Seite 199-210, Zitat Seite 205.
  6. Klaus-Michael Bogdal: Europa erfindet die Zigeuner. Eine Geschichte von Faszination und Verachtung. Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-42263-2, Zitat Seite 39 f.
  7. Claus Hecking: Der lange Weg nach Timbuktu. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 84-95, Zitat Seite 93 f.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Pomade
Anagramme: Adenom, Modena, Monade