Kulturland (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Kulturland die Kulturländer
Genitiv des Kulturlandes
des Kulturlands
der Kulturländer
Dativ dem Kulturland
dem Kulturlande
den Kulturländern
Akkusativ das Kulturland die Kulturländer

Worttrennung:

Kul·tur·land, Plural: Kul·tur·län·der

Aussprache:

IPA: [kʊlˈtuːɐ̯ˌlant]
Hörbeispiele:   Kulturland (Info)
Reime: -uːɐ̯lant

Bedeutungen:

[1] kein Plural: Land, das landwirtschaftlich bearbeitet und kultiviert werden kann oder wird
[2] Land, das (eine) bedeutende, hochentwickelte Kultur(en) hervorgebracht hat

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Kultur und Land

Synonyme:

[1] Kulturboden

Sinnverwandte Wörter:

[1] Kulturlandschaft
[2] Kulturboden

Gegenwörter:

[1] Ödland

Oberbegriffe:

[1, 2] Land

Unterbegriffe:

[1] Ackerland, Baumkultur, Forst, Gartenland, Grünland, Rebland, Strauchkultur

Beispiele:

[1] „Der volkswirtschaftliche Nutzen eines solchen Hochdammes steht außer Zweifel, wenn man sich klarmacht, daß ein großer Teil des Nilwassers von Juli bis Oktober (Hochwasser) ungenutzt ins Mittelmeer fließt, während im Winter und im Frühling das Wasser für eine fortlaufende Bewässerung des Kulturlandes nicht ausreicht.“[1]
[1] „Mit getrockneten Rückständen aus Absetzteichen der Zuckerfabriken ließen sich Ödländer in Kulturland verwandeln.“[2]
[1] „Das fruchtbare Kulturland war öde geworden.“[3]
[2] Deutschland ist ein hochentwickeltes Kulturland.
[2] „Im ersten Teil des Begleittextes wird von der Einheit der nordafrikanischen Landschaften und der unafrikanischen Besonderheit des Raumes ausgehend in knapper Zusammenfassung die Geschichte dieses uralten mittelmeerischen Kulturlandes erzählt, in dem Phönizier, Griechen, Römer und das frühe Christentum ihre Spuren hinterlassen haben und in dem heute der Islam die bindende Kraft ist, die die heterogene Welt der vielen Stämme zusammenhält und ihm die Einheit gibt.“[4]
[2] „Der Krieg hat zugleich die Rückständigkeit im Verhältnis zu anderen »Kulturländern« offenbart.“[5]
[2] „Es fällt bloß auf, dass die Deutschen viele Jahre in ihre Vergangenheit zurückreisen müssen, wenn sie sich als besonderes Kulturland inszenieren wollen.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] etwas (Ödland) in (fruchtbares) Kulturland verwandeln; durch Trockenlegung von Sümpfen Kulturland schaffen

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kulturland
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Kulturland
[1, 2] Duden online „Kulturland
[1] wissen.de – Lexikon „Kulturland
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKulturland

Quellen:

  1. Klaus Bülerbeck: Und wer finanziert Sudd el Ali? In: DIE ZEIT. Nummer 50, 16. Dezember 1954, ISSN 0044-2070, Seite 14 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 3. Januar 2020).
  2. Hansjörg Küster: Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa. Von der Eiszeit bis zur Gegenwart. 4., vollständig überarbetete und aktualisierte Auflage. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60849-0, Seite 335 (Zitiert nach Google Books; Erstausgabe 1995).
  3. Jules Verne: Die geheimnisvolle Insel. Verlag Bärmeier und Nickel, Frankfurt/Main ohne Jahr (Copyright 1967) (übersetzt von Lothar Baier), Seite 335. Französisch 1874/75.
  4. Marianne Regensburger: Ein besonderes Erinnerungsbuch. In: DIE ZEIT. Nummer 09, 3. März 1955, ISSN 0044-2070, Seite 6 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 3. Januar 2020).
  5. Karl Schlögel: Petersburg. Das Laboratorium der Moderne 1909–1921. Carl Hanser Verlag, München/Wien 2002, ISBN 3-446-20235-8, Seite 377.
  6. Eric T. Hansen mit Astrid Ule: Die ängstliche Supermacht. Warum Deutschland endlich erwachsen werden muss. Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-431-03874-3, Seite 58 f.