Hering (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Hering die Heringe
Genitiv des Herings der Heringe
Dativ dem Hering den Heringen
Akkusativ den Hering die Heringe
 
[1] gefangene Heringe

Worttrennung:

He·ring, Plural: He·rin·ge

Aussprache:

IPA: [ˈheːʁɪŋ]
Hörbeispiele:   Hering (Info)
Reime: -eːʁɪŋ

Bedeutungen:

[1] Zoologie, Ichthyologie: Fisch mit grünblauem Rücken und silbrig glänzenden Seiten
[2] Holz- oder Metallpflock zum Verankern von Zeltschnüren
[3] umgangssprachlich: sehr dünne Person

Herkunft:

mittelhochdeutsch herinc, althochdeutsch hāring, hering, westgermanisch *hǣrenga-/*harenga-, belegt seit dem 9. Jahrhundert. Das westgermanische Wort wurde im 6. Jahrhundert ins Lateinische in der Form haringus → la entlehnt.[1]

Synonyme:

[1] wissenschaftlich: Clupea harengus
[2] Pfahl, Pflock, Zeltnagel, Zeltpflock
[3] Hänfling; umgangssprachlich: halbe Portion, Strich in der Landschaft; veraltend: schmales Handtuch; scherzhaft: Spargeltarzan; abwertend: Mickerling, Kümmerling; Ruhrdeutsch: Spinnewipp, Schmachtlappen

Oberbegriffe:

[1] Fisch, Seefisch, Speisefisch
[2] Campingausrüstung

Unterbegriffe:

[1] Bismarckhering, Brathering, grüner Hering, Ihle, Jungfernhering, Lachshering, Matjeshering, Salzhering
[2] Sandhering, Zelthering

Beispiele:

[1] Der Hering ist ein beliebter Speisefisch.
[1] „Orcas gehören bekanntlich zur Familie der Delfine, sie verfügen über einen gewaltigen Appetit auf frische Heringe und machen vor den Lofoten Winterpause.“[2]
[1] „Lottie trabte hinaus, worauf sich der Kellner samt den Heringen vertrauensvoll blinzelnd hereinschob.“[3]
[2] Ohne Heringe kann man ein Zelt nicht aufrichten.
[2] „Dankend lehnte ich ab und machte damit weiter, die Heringe mit meinen durchnässten Flip-Flops in den schlammigen Untergrund zu drücken.“[4]
[3] „also mein Großer war immer schon ein Hering, er hatte nie Babyspeck und ich muss mir so häufig anhören, was isst er den überhaupt usw....“[5]

Redewendungen:

[1] roter Hering

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] einen Hering angeln, ausnehmen, braten, einlegen, entschuppen, essen, fangen, kochen, marinieren, räuchern, verspeisen, zubereiten, züchten

Wortbildungen:

Adjektive: heringsähnlich
Substantive: Heringsbändiger, Heringsbändigerin, Heringsfang, Heringsfass, Heringsfaß, Heringsfilet, Heringsfischer, Heringsfischerei, Heringsfänger, Heringshai, Heringskönig, Heringslake, Heringslogger, Heringsmilch, Heringsmöwe, Heringsroge, Heringssalat, Heringsschwarm

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „Hering
[2] Wikipedia-Artikel „Hering (Bauteil)
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hering
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHering
[1, 2] The Free Dictionary „Hering
[1–3] Duden online „Hering

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Hering“, Seite 408.
  2. Tilman Bünz: Wer das Weite sucht. Skandinavien für Fortgeschrittene. btb Verlag, München 2012, ISBN 978-3-442-74359-9, Seite 142.
  3. Evelyn Waugh: Aber das Fleisch ist schwach. Roman. Rowohlt, Reinbek 1959, Seite 46. Englisches Original 1930.
  4. Markus Maria Weber: Ein Coffee to go in Togo. Ein Fahrrad, 26 Länder und jede Menge Kaffee. 2. Auflage. Conbook Medien, Meerbusch 2016, ISBN 978-3-95889-138-8, Seite 155.
  5. dentatus77 (Forumsbeitrag): Hat jemand auch so einen dünnen Hering als Baby? 10,5 Monate. 9. November 2010, abgerufen am 6. September 2017.

Substantiv, m, f, Nachname

Singular m Singular f Plural
Nominativ der Hering
(Hering)
die Hering
(Hering)
die Herings
Genitiv des Hering
des Herings
Herings
der Hering
(Hering)
der Herings
Dativ dem Hering
(Hering)
der Hering
(Hering)
den Herings
Akkusativ den Hering
(Hering)
die Hering
(Hering)
die Herings
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Hering“ – für männliche Einzelpersonen, die „Hering“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Hering“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Hering“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

He·ring, Plural: He·rings

Aussprache:

IPA: [ˈheːʁɪŋ]
Hörbeispiele:   Hering (Info)
Reime: -eːʁɪŋ

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger Familienname, Nachname

Herkunft:

von mittelhochdeutsch hering übernommen[1]

Namensvarianten:

[1] Häring, Heering, Heerings, Heeringen, Heringer, Häringer, Herring, Heringen, Haring, Haringer, Harringer

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Bernd Hering; Manfred Hering und weitere

Beispiele:

[1] Frau Hering ist ein Genie im Verkauf.
[1] Herr Hering wollte uns kein Interview geben.
[1] Die Herings fliegen heute nach Bornholm.
[1] Der Hering trägt nie die Pullover, die die Hering ihm strickt.
[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Hering kommt, geht der Herr Hering.“
[1] Hering kommt und geht.
[1] Herings kamen, sahen und siegten.

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „Hering_(Familienname)
[1] „Hering“ bei Geogen Onlinedienst
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHering
[1] Verein für Computergenealogie: MetasucheHering
[1] „Hering“ bei Geogen Onlinedienst
[1] Hering bei forebears.io

Quellen:

  1. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim (Bearbeiter): Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Dudenverlag, Berlin 2005, Seite 324 f., Stichwort: Hering.


Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Ehering, gering, Hearing, Herling
Anagramme: Gehirn