Hörensagen (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Hörensagen
Genitiv des Hörensagens
Dativ dem Hörensagen
Akkusativ das Hörensagen

Worttrennung:

Hö·ren·sa·gen, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈhøːʁənˌzaːɡn̩]
Hörbeispiele:   Hörensagen (Info)

Bedeutungen:

[1] Äußerungen anderer als unsichere Quelle des Wissens

Herkunft:

mittelhochdeutsch „hœrsagen“. Das Wort ist seit dem 14. Jahrhundert belegt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Gemunkel, Gerücht

Beispiele:

[1] „Ich hatte nichts als ihre Gesichter und Gestalten vor mir und kannte ihr Verhalten in der Klasse; alles Übrige wußte man nur vom Hörensagen.[2]
[1] „Es ist, als stiege man in die Verliese einer Vergangenheit, deren Reize und Schrecken ich allein vom Hörensagen kenne, aus den zahllosen Erzählungen meiner Eltern und Großeltern, die von Gestellungsbefehlen und Bombennächten, Kriegsgefangenschaft und Hamsterfahrten handelten und mit der Währungsreform endeten.“[3]
[1] „Hiervon berichte ich aber nur nach dem Hörensagen.“[4]
[1] „Ein jeder wollte ihn sehen und hören und etwas erfahren über jene neue Welt, die man nur vom Hörensagen kannte.“[5]
[1] „Dem Hörensagen nach muß er von natürlicher, wenn auch naiver Begabung gewesen sein.“[6]
[1] „Einmal hörte sie einen Besucher sich über jemanden echauffieren, den sie nicht nur vom Hörensagen kannte.“[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] etwas vom Hörensagen wissen, dem Hörensagen nach, Zeuge vom Hörensagen

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Hörensagen
[1] Duden online „Hörensagen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hörensagen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHörensagen

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „hören“.
  2. Elias Canetti: Die Fackel im Ohr. Lebensgeschichte 1921-1931. Carl Hanser Verlag, München/Wien 1980, Seite 56. ISBN 3-446-13138-8.
  3. Gundolf S. Freyermuth: Reise in die Verlorengegangenheit. Auf den Spuren deutscher Emigranten (1933-1940). Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, Seite 97. ISBN 3-423-30345-X.
  4. Daniel Defoe: Das Leben, die Abenteuer und die Piratenzüge des berühmten Kapitän Singleton. Verlag Neues Leben, Berlin 1985, ISBN -, Seite 162.
  5. Asfa-Wossen Asserate: Deutsche Tugenden. Von Anmut bis Weltschmerz. München 2013, ISBN 978-3-406-64504-4, Seite 211.
  6. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 31.
  7. Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 191.