Fracking (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Fracking
Genitiv des Frackings
Dativ dem Fracking
Akkusativ das Fracking

Alternative Schreibweisen:

Fraccing, Fracing

Worttrennung:

Fra·cking, kein Plural

Aussprache:

IPA: nur angliziert: [ˈfʁɛkɪŋ][1], [ˈfrækɪŋ][2]
Hörbeispiele:   Fracking (Info), —
Reime: -ɛkɪŋ

Bedeutungen:

[1] fachsprachlich (Geologie): Erschließungs- und Förderverfahren von Erdgas- und Erdölvorkommen, bei dem unter hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in ein tiefes Bohrloch gepresst wird, um die Sedimentgesteinsschicht aufzuspalten und das darin eingeschlossene Erdgas beziehungsweise Erdöl chemisch zu lösen und durch das nun durchlässige Sedimentgestein mithilfe des Flüssigkeitsgemischs an die Erdoberfläche zur Weiterverarbeitung zu befördern

Herkunft:

Es handelt sich um ein seit Anfang des 2. Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts in Gebrauch gekommenes Lehnwort aus englischem fracking → en[1], der Kurzform für hydraulic fracturing → enhydraulisches Zerbrechen[2], dessen Grundwort eine Ableitung zu to fracture → enaufbrechen, aufreißen‘ ist.[1].

Synonyme:

[1] Fraccing, Fracing, Fracken, Hydraulic Fracturing, hydraulische Frakturierung, hydraulische Risserzeugung, hydraulisches Aufbrechen, Hydrofracking

Oberbegriffe:

[1] Erschließungsverfahren, Fördermethode

Unterbegriffe:

[1] Frackingbohrung, Frackingmethode, Frackingverfahren
[1] Frackingbefürworter, Frackinggegner

Beispiele:

[1] Fracking ist eine sehr umstrittene Methode zur Erdgasförderung.
[1] „In Frankreich hat jedenfalls die Nationalversammlung am 12. Mai mit 287 gegen 146 Stimmen ein Verbot des Frackings beschlossen.“[3]
[1] „Die Aufsuchung und Förderung von unkonventionellen Gasvorkommen durch Fracking wird derzeit hinsichtlich der Risiken für Mensch und Umwelt in der Öffentlichkeit und den Medien kontrovers diskutiert.“[4]
[1] „Durch das Fracking entstehen weitere Giftstoffe, vor allem Benzol und Toluol, zwei hochgradig krebserregende Kohlenwasserstoffe.“[5]
[1] „Vor allem das Fracking gilt als Umweltsünde. Zwischen 6.000 und 8.000 Tonnen Sand und mehrere Hundert Tonnen Chemikalien müssen in ein Bohrloch gepumpt werden, um den Schatz zu heben, außerdem bis zu 34 Millionen Liter Wasser.“[6]
[1] „Beim ‚Hydraulic Fracturing‘, kurz ‚Fracking‘, wird mit Chemikalien durchsetztes Wasser unter großem Druck in tiefes Gestein gepresst. Durch die dabei entstehenden Risse entweicht Erdgas, das die Energiekonzerne fördern. […] Der Braunschweiger Stadtrat oder der Wolfenbütteler Kreistag haben Fracking auf ihrem Gebiet bereits abgelehnt. […] ‚Durch Fracking zur Erdgasgewinnung in der jetzigen Form entstehen erhebliche Umweltbelastungen, etwa über die Verunreinigung des Grundwassers oder giftige Stoffe, die aus dem tiefen Untergrund bei der Förderung an die Oberfläche gelangen‘, erklärt SPD-Fraktionschef Marcus Bosse.“[7]
[1] „Derzeit gebe es keine Genehmigungen in Deutschland, die «Fracking» genannte Methode zur Förderung von Schiefergas anzuwenden, räumte Schwager ein.“[8]
[1] „Fracking gibt es seit Jahrzehnten in Deutschland, nicht aber die neuartige Förderung per Horizontalbohrungen in tiefen Schichten.“[9]
[1] „Die Protestierenden forderten von der Regierung, die Schiefergasförderung durch das sogenannte Fracking per Gesetz zu untersagen, zumal dies negative Folgen auf die Umwelt habe.
Beim Fracking werden unter hohem Druck Wasser, Sand und chemische Lösungsmittel in Tonschichten im Untergrund gepresst, um das dort eingeschlossene Gas und Öl freizusetzen. Wegen der möglichen Verschmutzung des Grundwassers wurde in vielen Ländern über ein Verbot des Fracking diskutiert, so zum Beispiel auch in Deutschland.“[10]
[1] „Fachleute neigen dazu, die Frage der Beherrschbarkeit von Fracking als ein reines Managementproblem zu betrachten, das sich mittels Probebohrungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen lösen lässt.“[11]
[1] „Beim Fracking wird unter hohem Druck mit Chemikalien angereichertes Wasser in erdgashaltige Gesteinsschichten gepresst.“[12]
[1] „Beim umstrittenen Fracking, der Förderung von unterirdischem Schiefergas, gibt es aus Sicht von Umweltexperten der Bundesregierung noch viele offene Fragen - vor allem über die Risiken der Technik. Fracking sei ‚im kommerziellen Umfang derzeit wegen gravierender Wissenslücken nicht zuzulassen‘, heißt es in einer am Freitag in Berlin vorgestellten Stellungnahme des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU).
Das wissenschaftliche Gremium, das die Bundesregierung in Sachen Umweltschutz berät, kommt zudem zu der Einschätzung, dass Fracking energiepolitisch nicht notwendig sei und keinen maßgeblichen Beitrag zur Energiewende leisten könne.“[13]
[1] „Am liebsten wäre einer breiten Mehrheit der Fraktion ein Moratorium gewesen, mit dem Fracking für einen bestimmten Zeitraum verboten worden wäre. […] In Deutschland ist Fracking bislang gesetzlich kaum geregelt.“[14]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Erdgas, Erdgasvorkommen, Gas, Gasvorkommen mit Fracking fördern; Chemikalien beim Fracking einsetzen; (sich) über Fracking informieren; die Gefahren, die Risiken des Frackings; eine Bürgerinitiative, Petition, Resolution für, gegen (das) Fracking; Fracking ablehnen, befürworten; sich für, gegen das Fracking aussprechen

Wortbildungen:

[1] Frackinggas, Hydrofracking

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Duden online „Fracking
[1] Wikipedia-Artikel „Fracking
[1] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Fracking

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Fracking
  2. 2,0 2,1 Duden online „Fracking
  3. Michael T. Klare: Auf Reserve. Wie wir auf die globale Energiekrise zusteuern. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 9540, 8. Juli 2011 (übersetzt von Niels Kadritzke), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  4. Bernd Kirschbaum; Umweltbundesamt (Herausgeber): Einschätzung der Schiefergasförderung in Deutschland - Entwurf -. August 2011, Seite 8 (PDF, URL, abgerufen am 10. November 2012).
  5. Jens Mattern: Schiefergas: Ein goldenes Zeitalter – mit vergiftetem Wasser. In: WOZ Online. Nummer 11/2012, 15. März 2012 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  6. Heike Buchter: Energiepolitik: Saudi-Amerika. In: Zeit Online. Nummer 14/2012, 2. April 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  7. Uwe Hildebrandt: Widerstand gegen Erdgas-Förderung mit Chemikalien. In: Braunschweiger Zeitung Online. 17. April 2012 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  8. Ralph Delaval: BASF setzt auf Schiefergas aus Deutschland und Argentinien. In: Cóndor Online. 6. Juli 2012 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  9. Georg Ismar: Große Chance - ungeklärtes Risiko. Deutsche Regierung erntet für Gas-Fracking-Gesetz harsche Kritik. In: Argentinisches Tageblatt Online. Nummer 31.918, 123. Jahrgang, 9. März 2013, Seite 49 (PDF, URL, abgerufen am 3. August 2013).
  10. Raluca Nelepcu: Banater protestierten gegen Schiefergasgewinnung. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 6. April 2013, ISSN 1841-4346 (Onlineausgabe: URL, abgerufen am 3. August 2013).
  11. Sven Titz: Fracking in Europa: In Europa sitzen die Bedenken gegenüber Schiefergas tief. In: NZZOnline. 23. April 2013, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  12. Karl Doeleke: „Finger weg vom Fracking“. Umweltgutachter sehen keine energiepolitische Notwendigkeit, aber große Risiken. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer 124, 31. Mai 2013, Seite 1.
  13. Axel Bojanowski: Gasförderung: Umweltrat warnt vor Fracking. In: Spiegel Online. 31. Mai 2013, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  14. max, Annett Meiritz: Umstrittene Gasförderung: Koalition kippt geplanten Fracking-Vorstoß. In: Spiegel Online. 4. Juni 2013, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 3. August 2013).