Singular Plural
Nominativ der Filmriss die Filmrisse
Genitiv des Filmrisses der Filmrisse
Dativ dem Filmriss
dem Filmrisse
den Filmrissen
Akkusativ den Filmriss die Filmrisse

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Filmriß

Worttrennung:

Film·riss, Plural: Film·ris·se

Aussprache:

IPA: [ˈfɪlmˌʁɪs]
Hörbeispiele:   Filmriss (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, übertragen: zeitlich begrenzter Zustand eines Erinnerungsverlustes
[2] (ursprünglich) das Reißen eines Filmes

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Film und Riss

Synonyme:

[1] Aussetzer, Blackout, Geistesabwesenheit; fachsprachlich: Absence, Absenz

Oberbegriffe:

[1] Abwesenheit, Ausfallerscheinung, Erinnerungsverlust, Gedächtnisverlust; fachsprachlich: Amnesie

Beispiele:

[1] Am nächsten Tag hatte er einen Filmriss und konnte sich nicht mehr an die ganze Feier am letzten Abend erinnern.
[1] „Das Lied handelt also eigentlich vom Saufen und Fummeln mit Filmriss.“[1]
[1] „Dann hatte ich auf einmal einen Filmriss.“[2]
[1] Wie und wann er das Bett erreichte, in welchen Bars, auf welchen Partys er sich zuvor aufhielt, wo er sich betrank, mit wem er eventuell Sex hatte, das alles weiß Méte nicht. Denn im Kopf des von den Füßen her stinkenden Mannes herrscht Totalausfall. Méte hat einen Filmriss.[3]
[1] „[…] als sie zu ihrem Tisch zurückkam, merkte sie nach dem ersten Schluck von ihrem Drink, dass ihr jemand etwas ins Glas getan hatte.“ Ihr wurde unwohl - dann folgte ein Filmriss. Erst als sie sich in einer ihr fremden Wohnung mit zerrissener Kleidung wiedergefunden habe, sei ihr klar geworden, dass sie vergewaltigt worden sei, erklärte die Niederländerin - vermutlich nach der Gabe von K.-o.-Tropfen.[4]
[1] Anna betrinkt sich. Hat einen Filmriss und findet sich in Jonas Zimmer wieder. Jonas will wieder Sex. Anna sagt diesmal nein - oder glaubt zumindest, nein gesagt zu haben: Sie ist zu kraftlos, zu betrunken, um ihn aufzuhalten.[5]
[2] Wegen des Filmrisses brachte er den Film zum Fachmann.
[2] „Das heißt, ich muss umspulen und gleichzeitig gucken, ob der Film in einer guten Beschaffenheit ist. Perforationsschäden, sonst sind dann diese Filmrisse, die dann entstehen. Und das kann ich im Vorfeld wegmachen, indem ich diese Durchsicht mache, Kontrolle und Kleben.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: einen Filmriss erleiden, einen Filmriss haben
[1] mit Adjektiv: totaler Filmriss

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Filmriss
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Filmriss
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFilmriss
[1, 2] The Free Dictionary „Filmriss
[1, 2] Deutsche Welle, Wort der Woche: Raphaela Häuser: Der Filmriss. In: Deutsche Welle. 18. Februar 2013 (Text und Audio, Dauer 01:34 mm:ss, URL, abgerufen am 26. Juni 2018).

Quellen:

  1. Jan Weiler: In meinem kleinen Land. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2006 (10. Auflage), ISBN 978-3-499-62199-4, Seite 123.
  2. Kaya Yanar: Made in Germany. 3. Auflage. Wilhelm Heyne, München 2011, ISBN 978-3-453-60204-5, Seite 150.
  3. Ursula März: Roman - Danteske Höllenfahrt - Sandro Veronesi: "Die Berührten". In: Deutschlandradio. 14. Juli 2014 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, Sendereihe: Lesart, URL, abgerufen am 26. Juni 2018).
  4. Aktuell Nahost - Niederländerin nach Vergewaltigungsanzeige in Katar verurteilt. In: Deutsche Welle. 13. Juni 2016 (URL, abgerufen am 26. Juni 2018).
  5. Stefan Mesch: Bettina Wilpert: "Nichts, was uns passiert" - Ein wichtiger Roman über sexuelle Gewalt. In: Deutschlandradio. 21. März 2018 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, Sendereihe: Lesart, Text und Audio, Dauer 04:47 mm:ss, URL, abgerufen am 26. Juni 2018).
  6. Alexa Hennings: Cineast und Töpfermeister Jens-Peter Planke - Knatterkino auf dem Töpferhof. In: Deutschlandradio. 27. Juni 2016 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, Sendereihe: Länderreport, URL, abgerufen am 26. Juni 2018).