Egart (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Egart die Egarten
Genitiv der Egart der Egarten
Dativ der Egart den Egarten
Akkusativ die Egart die Egarten

Nebenformen:

Egerte

Worttrennung:

Egart, Plural: Egar·ten

Aussprache:

IPA: [ˈeːɡaʁt]
Hörbeispiele:   Egart (Info)

Bedeutungen:

[1] bayrisch, österreichisch, historisch, Landwirtschaft: Grünland, das in anderen Jahren auch als Acker genutzt wird

Herkunft:

von mittelhochdeutsch egerte → gmh, egerde → gmh, althochdeutsch egerda → goh; die weitere Herkunft ist unbekannt[1]; vielleicht aus ēwa → gohEhe“ und gart → goh „umzäuntes Land, für das besondere Rechte gelten“ hervorgegangen[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Brache, Grasland, Futterwiese, Wechselweide

Gegenwörter:

[1] Ackerland

Verkleinerungsformen:

[1] Egärtlein[3]

Oberbegriffe:

[1] Grundstück

Beispiele:

[1] …; selbst seine Eigengüter durfte einer nicht roden oder bauen, ohne davon zuvor den Geschwornen Geld gegeben zu haben; die Egarten im Wald entzogen sie der Gemeinde und verkauften sie an die umliegenden Flecken; …[4]
[1] Lienhard Resch beurkundet, dass Junker Burkhart Eberhart zu Schwäbisch Hall, von dem er lehensweise einen Hof zu Hohenstein besitzt und bisher auch die Beholzungsrechte an dem dort gelegenen Wald "Au" innehatte, diese Gerechtigkeit durch lehenbare Übertragung einer Egart und eines Gehölzes (ebenfalls auf Hohensteiner Markung) im Gesamtumfang von ca. fünf Morgen abgelöst hat, deren Lage nach Anstößern beschrieben wird und für deren künftige Nutzung eine separate Herrengülte von jährlich einem halben Gulden, jeweils auf Michaelis, fällig wird.[5]
[1] Jakob Seckel, Merzler und Bürger zu Schwäbisch Hall, verkauft zum Preis von 12 fl rh an Stättmeister und Rat daselbst die Gerechtigkeit, auf seiner nach Anstößern näher beschriebenen Wiese und Egart auf der Hainbacher Steige "dweyl vnd so lang sie stain darin finden, stain zu graben".[6]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Egart
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Egart
[1] Duden online „Egart
[1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08513-9 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 188, Eintrag „Egart“.

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Seite 470, Eintrag „Egart“.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937, Seite 228, Eintrag „Egart“.
  3. Archivischer Identifikator: 2-1926062. Landesarchiv Baden-Württemberg, 9. März 1453, abgerufen am 11. April 2020.
  4. Wilhelm Zimmermann: Geschichte des großen Bauernkriegs. In: Projekt Gutenberg-DE. Zweiter Band, Sechstes Kapitel: Frankfurt, das Rheingau, der Niederrhein und Westphalen. (URL).
  5. Archivischer Identifikator: 2-3142044. Landesarchiv Baden-Württemberg, 14. August 1488, abgerufen am 11. April 2020.
  6. Archivischer Identifikator: 2-5270058. Landesarchiv Baden-Württemberg, 6. März 1514, abgerufen am 11. April 2020.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Ekart
Anagramme: Ertag, garet, garte, gerat, Gerta, Grate, Greta, raget, ragte, Regat, trage, Trage