Diskussion:outsourcen

Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von 80.187.104.73 in Abschnitt Diskussionsbeitrag

Diskussionsbeitrag Bearbeiten

Duden behauptet "ich source out".

Für Verben wie "outsourcen", "uploaden", "updaten", "forwarden", "ghostwriten", "fundraisen", "upvoten", "downloaden", "downsizen", "broadcasten", und Englisch "undervalue" gibt es grundsätzlich 4 Kombinationsmöglichkeiten, die hier beispielhaft am Verb downloaden dargestellt werden:

1. Ich downloade/habe gedownloadet 2. Ich downloade/habe downgeloadet 3. Ich loade down/habe gedownloadet 4. Ich loade down/habe downgeloadet

Fall 3 fällt weg, da eine Trennung in der Gegenwartsform eine Trennung im Partizip impliziert, aber nicht umgekehrt.

Dazu kommen noch weitere Kombinationen, bei denen beim Partizip (insbesondere in seine Verwendung in der Funktion eines Adjektivs) auf das deutsche Präfix "ge-" verzichtet wird, zudem (ausschließich bei Verwendung in der Funktion eines Adjektivs) wahlweise mit oder ohne die originale englische Endung -ed, wobei dann auf eine Beugung verzichtet werden muss:

undervaluen (Infinitiv); ich undervalue; ich habe geundervalut/habe undergevalut/habe undervalut; dieses Item ist undervalued; ein undervalued Item (analog "ein lila Item" (nicht: lilanes Item)); bzw: dieses Item ist undervalut; ein undervalutes Item. (Hinweis: Die Endung -ed ist grundsätzlich nicht sinnvoll, da sie (daher der Verweis auf "lila") eine Deklination unmöglich macht (z.B. ein gecrackedes Passwort: nicht möglich).

Siehe auch "abgespact" (Schreibung vs. Aussprache; Häufigkeit der "falschen" Schreibung) und "abgedanct" (dito) sowie "gefakt" (faked). Auch "gefaket" ist hier derzeit "nicht erwünscht", obwohl dies sowohl der Aussprache als auch der Beugung (ein gefaketes Bild) Genüge täte.

Wenn man die o.g. Liste der Verben durchgeht, fällt auf, dass intuitiv bei manchen Verben bestimmte Formen als falsch empfunden werden, während just diese bei anderen als richtig empfunden werden.

Weitere Probleme gibt es im Übrigen bei: - du tuntest (tunen)/getunt vs. du tunetest/getunet

- er fakt (faken)

- potentiell bei "to die" oder Zusammensetzungen mit "to die": ich die, du dist, er dit; gedit; du ditest. Würde man das -e bei bestimmten Formen dranlassen, hätte man indes: die(e)n; ich die(e), du diest, er diet; und im Konjunktiv I: dass ich die(e), dass du die(e)st, dass er die(e); gediet; du dietest

- downgesizt

- du bikst, er bikt, gebikt (biken) (statt gebiket (zurzeit falsch))

- du savst, gesavt (saven) (statt gesavet (zurzeit falsch))

Außerdem gibt es probleme mit unregelmäßigen Verben:

- ghostwriten: ich ghostwritete (vs. I ghostwrote, I have ghostwritten). Allerdings ist bspw. fighten/ich habe gefightet durchaus akzeptabel, trotz der englischen Foren. Insofern halte ich "ghostwritete" für die beste Lösung.

Fazit:

Die Versuche, dem Themenfeld mit simplen Rezepten zu begegnen, ist m.E. ein Fehler. Vielmehr müsste für jedes einzelne Verb eine spezifische Konjugation (ggf. mit Alternativen, aber auch mit nicht explizt erlaubten Schreibweisen) entwickelt werden. Hierbei müssten bestimmte Regeln und Zielsetzungen beachtet werden, die die o.g. Probleme minimieren. Dass das primitive "wir hängen ein t dran und streichen das e weg und konjugieren dann alle identisch, und wer davon abweicht macht einen Fehler" der Sache nicht gerecht wird, ist offensichtlich. Dieselbe Strategie fällt ja bereits in sich zusammen, wenn man sie mit Blick auf die Getrenntschreibung versucht konsequent (also identisch) auf alle Verben anzuwenden (siehe die vielen bereits vom Duden anerkannten Inkonsistenzen (mal wird das Partizip so, mal so gebildet)). Konsequent wäre, nun auch bei Schreibung vs. Aussprache (Hinzufügen / Weglassen des "e") mehr Flexibilität und Komplexität einfließen zu lassen. Die deutsche Sprache ist so komplex, dass es inkonsistent scheint, hier nun plötzlich alles extrem vereinfachen zu wollen (z.B. heißt es ja "ihr seid" und nicht "ihr seit" -- alles anderes als konsistent). --80.187.104.73 21:23, 17. Nov. 2017 (MEZ)Beantworten

Du sprichst mir in vielem aus der Seele. Melde Dich doch bitte an! Gruß, Peter -- 21:25, 17. Nov. 2017 (MEZ)Beantworten
Ich beabsichtige nicht, mich dauerhaft an Wiktionary zu beteiligen, daher melde ich mich jetzt nicht an. Jedoch habe ich gerade eben den obigen Beitrag per E-Mail an den Rechtschreiberat gesendet, die werden sich bestimmt freuen. Beim IDS gibt es auch einen Text zum Thema, http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/fragen.ansicht?v_id=140 . Auch hier wird deutlich, dass das Thema nicht ernst genommen wird: Es ernsthaft viel Zeit damit verbracht, Formen mit -ed in Erwägung zu ziehen, obwohl diese evident nicht brauchbar sind. Die wirklichen Probleme werden gar nicht erkannt. --80.187.104.73 21:39, 17. Nov. 2017 (MEZ)Beantworten
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