Diskussion:Grundsteinlegung

Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Peter Gröbner in Abschnitt Herkunft

Herkunft Bearbeiten

Gibt es das Wort Legung? Es gibt die Grundsteinlegung, die Stilllegung und die Grablegung. Peter -- 00:06, 14. Apr. 2016 (MESZ)Beantworten

Mit Zitaten ließe sich das Wort wohl belegen. Bei Canoo.net ist Legung jedoch ein fiktiver Eintrag: Link. - MoC ~meine Nachrichtenseite~ 01:34, 14. Apr. 2016 (MESZ)Beantworten
Danke. Die Alternative wäre „Kompositum aus dem Substantiv Grundstein und einer Ableitung zum Stamm des Verbs legen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung“. Peter -- 07:44, 14. Apr. 2016 (MESZ)Beantworten

Nachtrag: Es gibt auch die Hinterlegung, Offenlegung, Rechnungslegung und bei Google-Suche vor allem die Kartenlegung. Peter -- 10:02, 14. Apr. 2016 (MESZ)Beantworten

Es gibt auch Ableitungen aus Wortkombinationen, ich halte eine Ableitung aus "einen Grundstein legen" (mit dem Ableitungsmorphem -ung) auch für möglich. - MoC ~meine Nachrichtenseite~ 15:18, 14. Apr. 2016 (MESZ)Beantworten

Siehe Zusammenbildung (Ickler): Grundsteinlegung kann aufgefasst werden als (einen) Grundstein leg(en) + ung. Das Problem ist, dass hierbei einfach eine Phrase zugrunde gelegt wird, die die beiden Bestandteile enthält und eine passende Bedeutung hat, obwohl das Wort sie (als Ganzes) nicht wirklich enthält. Die Wahl ist willkürlich, es kann ja auch (den) Grundstein leg(en) mit bestimmtem Artikel herhalten. Was Linkshänder (ich bin einer) angeht, so enthält linke Hand das Adverb links nicht einmal (links (befindliche) Hand würde gehen). Andere Sichtweise: Grundstein + Legung, nur dass Legung als selbständiges Wort ggf. nicht benötigt wird; das entspricht der Analyse von CanooNet (Legung als „fiktiver Eintrag“). Der Vorteil von Grundstein|legung gegenüber Grundsteinleg|ung ist, dass kein diffuser Bestandteil grundsteinleg- angenommen wird, stattdessen Legung, was als Wort immerhin theoretisch denkbar ist. Das Wort ist auch gar nicht mal so fiktiv, siehe Legung des Grundsteins (und andere Belege zu Legung).

grammis dazu: „Dieser Ansatz ist im Prinzip bedenkenswert, doch sollte folgender elementare Unterschied nicht übersehen werden: Während Appetithemmer ein normales Determinationskompositum mit Determinativrelation ist (Hemmer des Appetits, vgl. auch Rektionskomposita wie Romanleser), trifft dies auf Bildungen des Typs Dickhäuter und viertürig nicht zu. Hier bestimmt die erste Einheit keineswegs die zweite semantisch näher (*dicker Häuter), vielmehr wird die Ableitungsbasis der zweiten Einheit (Haut) determiniert (dicke Haut). Insofern ist es plausibler, derartige Bildungen als Phrasenderivate zu sehen: […]“ Hierzu sei gesagt: Dickhäuter lässt sich zwar nicht mit dicker Häuter paraphrasieren, kann aber dennoch als Determinativkompositum gesehen werden: *„Häuter“ haben Haut, mit dick wird eingeschränkt auf jene mit dicker Haut, wenngleich nicht gemeint ist, dass die Säugetiere selbst dick sind. Das Adjektiv dick nimmt eine besondere Bedeutung nach der Basis von Häuter (Haut) an, ähnlich wie geheim in geheimes Wahlrecht.

Mit Unterputzdose verhält es sich wie mit Überhandknoten und Unterhandclear. Ich würde sagen: unter + Putz + Dose, wobei unter und Putz eine Einheit bilden, also mit gebundenem unterputz-. Unter|putzdose funktioniert anders als Dick|häuter nicht so gut, denn nicht einmal in unter dem Putz bestimmt unter das Wort Putz näher (was soll denn hier konkret eine „Putzdose“ sein?). Auch dürfte die Nebenbetonung auf do liegen statt putz. -- IvanP (Diskussion) 23:24, 16. Apr. 2016 (MESZ)Beantworten

@IvanP: Erstmal vielen Dank für die interessanten und bereichernden Erläuterungen. Das Lustige an der Geschichte ist, dass ich auf dieses Wort gestoßen bin, als ich in der Zeitung von genau diesen „Putzdosen“ las, mir darunter nichts vorstellen konnte und bei einer Google-Suche feststellte, dass Unterputzdosen auch als Putzdosen angeboten werden. Again what learnt, Peter -- 08:16, 17. Apr. 2016 (MESZ)Beantworten
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